Neee!
Hier freue ich mich total über das supergute Zeugnis vom großen Kind.
Und schüttele den Kopf über dessen Neigung, sich selbst im Weg zu stehen - oder eher: sich immer wieder komplett aus der Bahn werfen zu lassen.
Hier gab es die letzten zwei Wochen öfter mal Unterrichtsausfall, Wandertage oder ähnliches und damit freie Tage. Das liebe Kind hat nicht gemotzt, seine Hausaufgaben erledigt und freiwillig sein Zimmer zu 90% aufgeräumt, umgeräumt, neu geplant... ich hab ihm über ebay-Kleinanzeigen ein zusätzliches Regal gekauft, damit er sein Lego unterbringen kann. Er hat nicht gemotzt, sich seine Zeit gut eingeteilt, diverse Hobbies wieder belebt... war sehr angenehm, da ich ja arbeiten musste.
So: Seit heute sind Ferien, und das erste, was das liebe Kind tat, war, auszuschlafen, maulend aus dem Bett zu kommen und beim Frühstück in Tränen auszubrechen, weil die Ferien sooo langweilig werden, es nichts zu tun gibt, alle seine wenigen Freunde in den Ferien sind (außer X, Y und Z. aber die sind alle ja eigentlich doof), er gar nichts machen kann und zu nichts Lust hat und 6 schreckliche Wochen vor ihm liegen.
Ich hab ihm dann ein Buch aufgenötigt, von dem es heute 250 Seiten weggelesen hat, worauf es Migräne und auch keine bessere Laune hatte - aber: Er hatte ja keine andere Wahl, es gibt ja nichts zu tun für ihn. Außer doofe Sachen wie das Regal fertig einräumen. Was aber eh nichts bringt und auch irgendwie doof ist. Oder Briefmarken. Die total doof sind. Oder Lego. Was noch döfer ist. Oder Modelle basteln. Was ja eh nie klappt. Oder Klavierspielen, was er ja eigentlich gern macht, aber, da der Unterricht auch in den Ferien noch zweimal stattfindet (nach den Somemrferien ist der Lehrer mindestens 4 Wochen nicht da). seit gestern plötzlich als Zumutung empfindet.
In einer Woche fahren wir zu meinen Eltern. Wo es aber ja auch doof und langweilig sein wird. Das sei dann einfach nur Langeweile woanders...
Einzige Beschäftigung zurzeit: Sich zurücklehnen und mit dem Finger auf den kleinen Bruder zeigen und petzen, was der gerade Blödes anstellt.
Hilfe, hilfe, hilfe...
Nicht, dass es zum Petzen keinen Anlass gäbe:
Das kleine große Ü hat sich derweil aus dem Kindergarten verabschiedet und ist der Auffassung, dass nunmehr alle Regeln eines zivilisierten Miteinanders neu verhandelt werden müssten, und dass das am besten geht, indem man entweder möglichst schmierig fragt oder möglichst dreiste Forderungen stellt...
Zudem ist No. 2 ein Kind, dass tatsächlich sehr durch Abschauen lernt und sich seiner Umgebung anpasst.
Konkret hieß das nach einem Nachmittag Schulfest in der Grundschule, dass er versuchte, die ultra-macho-mäßigen Dritt- und Viertklässler zu kopieren, die sich nur dadurch von kleinen Neanderthalern unterscheiden, dass Keulen zum Beulen an der Schule nicht erlaubt sind...
Ich sehe interessante Zeiten auf mich zukommen.