Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.... du befürchtest, dass, wenn die Rasseliste abgeschafft wird, plötzlich alle Hunde (von Liste1 - kleine Hunde) die gleichen Auflagen bekommen wie die Liste1-Hunde jetzt haben? Inkl. Maulkorb- und Leinenpflicht, die nur durch einen bestandenen Test aufgehoben wird?
Das nicht unbedingt, aber ich denke schon, dass die Auflagen für Nicht-Sokas härter werden, wobei nicht sicher ist, ob dadurch gleichzeitig die Auflagen für Sokas gemäßigt werden (ich glaub's um ehrlich zu sein bei dieser Herangehensweise nicht).
Ich persönlich habe die Befürchtung, dass eben genau das Gegenteil der Fall sein könnte. Also im Sinne von "Na, wenn die Nicht-Sokas schon so gefährlich sind, dass man die nur noch mit Führerschein führen darf, dann müssen die Sokas ja noch schlimmer sein" (nicht, dass ich so denke, aber ich könnte mir bei einer Gesetzesänderung, die darauf basiert, dass alle Hunde und Halter unbedingt mit Auflagen versehen werden müssen, eben vorstellen, dass am Ende so eine Art der Argumentation dabei rauskommt - mir macht die Ausgangsthese (sprich: Hunde können nur mir Führerschein geführt werden) Kopfzerbrechen, da sie meiner Meinung nach eine von Hunden grundsätzlich ausgehende Gefahr impliziert, die so groß ist, dass offenbar unbedingt Maßnahmen ergriffen werden müssen (diese Ansicht teile ich nicht).
Seppel Rudel schrieb:
Oder meinst du einen Hund-Halter-Test... von dem bisher keiner genau weiß wie er aussehen könnte?
Und du denkst, dass so ein Hund-Halter-Test mehr von einem Hund-Halter Gespann verlangen könnte, als die personenbezogene "Nach"prüfung zur Maulkorbbefreiung für einen Liste1-Hund?
Keine Ahnung, wie so ein Test am End aussieht. Die Frage ist halt, wie großen Einfluss hat man drauf, wie der dann aussehen würde. Es ist ja auch ebenso möglich, dass dabei am End ganz andere Sachen getestet werden, die weniger easy zu durchlaufen sind. Einfach mal als Beispiel: Es könnte ja jemand drauf kommen, dass Hunde unbedingt bus- und bahntauglich sein müssen und 'ne Fahrt im Schulbus absolvieren müssen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Seppels Rudel schrieb:
Na gut, selbst wenn die Prüfung genau wie unsere "Nach"prüfung mit Rocky aussehen würde, geh ich dir mit so ziemlich jedem Hund dadurch. Ob nun mit unserem Wirrkopf Hermine, die verdammt wenig kann (vor allem nicht stillstehen) oder mit unserer tauben und fast blinden Omma Taps (RIP). Das war nämlich ein netter, ca. 20 minütiger Spaziergang mit einer netten Amtsveterinärin in einem Freilaufgebiet, bei dem der Rocky erstmal die Hündin der Ärztin angeranzt hat. Dieser Test hat übrigens pro Person irgendwas um die 15 Euro gekostet.
Ich frage mich halt, ob man es wirklich dabei belassen würde, wenn man nun auf die Idee kommt, dass alle Hunde und Halter dieses oder jenes können müssen. Kann ja auch sein, dass das in Richtung Begleithundeprüfung geht - und da sieht es dann schon wieder anders aus. Da würde ich mit meinem Simon (auch taub und blind) z.B. nicht durchgehen können.
Seppels Rudel schrieb:
Den Spacko von Lekto nehm ich jetzt mal bewusst davon aus - der wird sowieso meistens mit Maulkorb und Leine geführt..... ach der Spacko
Den habe ich z.B. die ganze Zeit im Hinterkopf. Was soll aus solchen Hunden in der Vermittlung werden?
Seppels Rudel schrieb:
Dass die Rasseliste fällt wage ich nicht mal mehr zu hoffen. Ich hoffe aber, dass sich durch diese Initiative Teile des Gesetzes und seiner Durchführungsbestimmungen zugunsten der Liste1-Hunde lockern könnten. Und sei es nur die Möglichkeit einer krankheits-/altersbedingten Maulkorbbefreiung ohne Test... oder dass es mir alleine möglich ist 2 alte, klapprige Listenhunde auszuführen.
Na ja, und ich sehe das eben wirklich aus einer weniger positiven Perspektive und befürchte grundsätzlich strengere Regelungen, z.B. dahingehend, dass eben nicht nur nicht 2 Sokas gleichzeitig geführt werden dürfen, sondern zwei 20/40-Hunde auch nicht mehr, da die ja genauso gefährlich sind.
Und da manmeiner Meinung nach eben mit einer irgendwie mitschwingenden Gefährlichkeit operiert, wenn man aussagt, dass Hunde ohne entsprechende behördliche Prüfungen nicht geführt werden können, finde ich diesen Gedankengang (dass es eben dann für alle härter aber für keinen wirklich besser wird) sooo abwegig nicht.
Mir wäre wohler, wenn man von einem anderen Ausgangspunkt starten würde.