Lekto - Dein Hund ist "geistig behindert" (ich drücke es jetzt mal bewusst so krass aus
) und Du sicherst ihn zigfach mit allen Dir zur Verfügung stehenden Mitteln, inkl. Maulkorb. Ist was anderes, wenn ein solcher Hund auf Dich zugeschossen kommt (weil: Kann nicht beissen) als ein ungesicherter, wie ich finde. Und Du hälst Abstand!
Ja, Cons, das ist korrekt.
Aber der Punkt ist:
Nicht gleich in der ersten Woche - so lange hab ich gebraucht, bis ich wirklich so richtig realisiert habe, dass wir ein ernstes Problem haben. (Die Beißerei in der ersten Trainingsstunde war da zwar sehr hilfreich, aber da dort eindeutig die Ursache bei der anderen Halterin lag, konnte man das noch unter: "Das war aber verdammtes Pech, kann aber passieren" ablegen. Dabei blieb es dann aber ja nicht.)
Und danach hab ich es noch gut 4 Wochen oder so versucht, bis zu dem Stunt mit dem Auto, und darüber hinaus eigentlich bis mein Rücken hin war, ohne mich dabei besonders klug anzustellen. Ja, ich
hatte mir Hilfe gesucht, aber leider passte das halt nicht...
Natürlich muss die Kangalbesitzerin ihren Hund so führen, dass keine Gefahr (auch keine gefühlte Gefahr) von ihm ausgeht. Genau so halte ich es mittlerweile ja auch, und gehe dabei möglichst wenige Risiken ein.
Aber sie hat die Hündin wohl eben auch erst sehr kurz, und ich finde, das muss man anders beurteilen, als wenn sich jemand schon jahrelang hinter seinem Hund herziehen lässt und völlig beratungsresistent im Wolkenkuckucksheim lebt, während der Köter die Nachbarschaft aufmischt.
Bestimmte Dinge (mein eigener Hund ist stärker als ich) glaubt man erst, wenn man sie selbst erlebt hat.
Es geht nicht darum einen unverträglichen/schwierigen Hund zu haben, es geht darum, wie man damit umgeht, nämlich: Verantwortungsbewusst oder nicht. Gemeinte Dame hier praktiziert letzteres. Da sind "Unfälle" doch schon fast vorprogrammiert.
Wie gesagt: Angesichts der Tatsache, dass sie den Hund neu hat, und völlig überfordert zu sein scheint, halte ich Hilfsangebote, Hinweise auf Hundeschulen usw. und den dezenten Hinweis darauf, dass sie die Nachbarschaft ängstigt (in der Regel ist man mit so einem Hund an der Leine so gestresst, dass man daran erst als allerletztes denkt) für absolut angebracht - die helfen sicherlich dann sowohl der Halterin als auch dem Hund.
Und wenn sich dann nichts tut, und die Frau weiter so merkbefreit daherredet (Die will nur spielen, die weiß bloß nicht wie) - so wie deine früheren Nachbarn mit ihrer Hündin - dann kann man auch guten Gewissens von "unfähig" reden.
Also, darauf wollte ich eigentlich hinaus.