Dies ist eine optimierte Seitenansicht. Möchtest du alle Bilder sehen? Klicke hier.
Die Herden in Anatolien sind ja (noch) nicht eingepfercht, sondern ziehen durch die Lande. Nicht immer ist dann zwangsläufig ständig ein Hirte dabei.

Ich habe es so verstanden, dass immer Hirten dabei sind. Aber da ich hier nur Angelesenes wiedergebe, halte ich mich ab sofort zurück.
 
Du meinst wegen dem Bewachen des Territoriums?
Gute Frage. Darüber bin ich seinerzeit auch gestolpert. Doch, sie wandern.
Warum sie dennoch das Territorium bewachen, erklärt dir hoffentlich Gerald. Ich kann es nicht.

Ja genau das meinte ich Also alle HSH's die ich kenne waren nicht nur in ihrem Teretorium sehr "wachsam" sondern eben auch der Familie bzw. denen die sie sich als " Familie ausgesucht haben. Wenn sie einen anerkannt haben waren es aber super Schmusehunde und das auch wenn man sie sehr sehr lange nicht gesehen hatte, sie haben einen nach wie vor geliebt und waren super freundlich. Was für mich die Rassen wirklich un heimlich toll macht
 
es gibt durchaus unbehirtete herden.
klar dass man hier hunde zu bewachung braucht, welche nicht erst auf befehle warten, sondern selbständig agieren.
diese art der selbständigkeit ist in allen hsh verankert.
ein grund auch, warum sie eben keine befehle -blind- ausführen, sondern wirklich darüber "nachdenken", welchen sinn eine ausführung wohl bringt.
ich grinse über unseren kangal immer, welche mimik so ein nachdenken mit sich bringt...
es dauert dann wirklich seine zeit, bis er das verlangte entweder tut, oder eben nicht.
mit dieser art der selbständigkeit muss man als besitzer leben können.
ich hänge noch eine karte an, bei welcher ersichtlich ist, wo hsh rassetechnisch vorkommen.
diese stammt von der schweizerischen agridea, welche den herdenschutz in der schweiz koordiniert und betreut.
allerdings ist sich auch die agridea einig, dass "östliche" hsh rassen in hiesigen breiten (tourismus) nicht vertretbar wären. die östlichen hsh rassen weisen ein anderes "potential" auf, als zb maremmano, podhalaner oder pyrinäenberghund u.a.
 
Vielen Dank, sehr aufschlussreich

Hihi, nach deiner Beschreibung steckt in Fara auch nen HSH
 

unser kangal findet besuch sehr interessant. allerdings muss ich diesen im beisein des hundes auch einlassen. wird er von uns freundlich eingestuft ist er dies auch für den hund.
anderst unsere kaukasin....
sie ist und bleibt auch da weiterhin sehr misstrauisch. hat sie jemanden als "nicht nett" eingestuft, hat derjenige keine chance bei ihr. auch wenn sie denjenigen 100 mal am tag sehen würde.
unsere nachbar ist zb ein gutes beispiel. sie sieht ihn immerhin seit jahren jeden tag.
ihr entscheid: den mag ich nicht!
auf diesem entscheid beharrt sie vehemment und nichts könnte sie da umstimmen.
 

Wobei solche Einzelbeispiele natürlich immer die Frage offen lassen, ob das rassetypisches oder individuelles Verhalten ist.

Ich hab ja persönlich nur sehr begrenzte Erfahrung mit Rassehunden, aber aufgrund dieser wenigen Erfahrungen neige ich zu der Ansicht, dass individuelle Charaktereigenschaften einen größeren Anteil am Verhalten haben als "die Rasse".
 
da stimme ich mit dir völlig überein.
dass jedoch die hunde ein gewisses misstrauen gegenüber fremden mitbringen ist logisch und rassetypisch.
vom kangal jedoch ist auch ein rassemerkmal, dass er eher menschenfreundlich, denn stes wehrhaft diesen gegenüber ist.
der kaukase im gegenzug sieht auch durchaus in menschen "echte feinde"..
die ursprünglichen verwendungszwecke und haltungebedingungen sind da massgeblich.
der kangal lebt zum grossteil eben doch in dörfern mit der hiesigen bevölkerung, wogegen dies beim kaukasen eher die ausnahme wäre. diese leben meist "nur" mit oder bei ihren leuten. und dies sind oftmals eben landestypisch einzelne, weit verstreute gehöfte. dies wurde auch tausenden dieser hunde im krieg zum verhängniss, als diese die höfe und die herden ihrerer menschen gegen plündernde soldaten versuchten zu verteidigen. man erschoss die hunde einfach..
wäre ich ein einbrecher...
würde ich die anwesenheit eines kangals dem eines kaukasen bei weitem vorziehen..
 
So wie du den Kangal beschreibst habe ich ihn auch kennen und shcätzen gelernt deswegen hat mich ja die Diferenzierung der optisch "fast" gleich aussehenden Hunde so interesiert
Die Kuvasz die ich kenne sind dann eher der Kaukasier gleich
 
ja den kuvasz würde ich auch nie unterschätzen...
faszinierend und beeindruckend sind sie alle.
sie machen einfach einen für fremde "unnahbaren" eindruck, wobei sie ihren engsten bezugspersonen absolut ergeben sind... und auch bereit im ernstfalle für diese ihr leben zu geben.
 

Und genau das finde ich so faszinierend an ihnen Wobei genau das macht sie in meinen Augen eben aber auch so gefährlich wenn sie in den falschen Händen sind
 

Das meine ich hier übrigens, wie unterscheidet sich den der "Straßenhund" charakterlich vom "echten". Kangal?
 
Zwei von den Hunden die Du beschrieben hast sind auch mir bekannt.

Der Kangalrüde in Elberfeld trägt ein Stachelhalsband und hängt oft mit seinem jungen Besitzer am Hauptbahnhof rum.

Wuppertaler wissen nun was das bedeutet.


Den anderen Hund kannst Du nur auf der Bahnstrasse in Vohwinkel gesehen haben, der geht nämlich nicht länger als 5 Minuten Pippi machen.
Leider mittlerweile auch total unverträglich.

Um solche Hunde tut es mir immer besonders Leid.
 
Das sind 2 verschiedene Dinge. Alle diese Hunde schützen ihr Territorium, welches sozusagen "mitwandert", wenn die Herden ziehen. Kann man gut an seinem eigenen "HSH" erkennen, der binnen Minuten den gesamten Garten des Ferienhauses als seinen betrachtet und diesen auch verteidigt.

Die andere Geschichte ist die Prägung und die läuft in Asien meist anders als in Europa oder den USA. Die Asiaten werden auf Menschen, allerlei Dorfgetier und natürlich auch auf die Schafe geprägt, "Hauptansprechpartner" ist aber der Mensch, die Kinder des Dorfes usw. und wir wissen, daß wenn (!) ein Hund diese Möglichkeit hat, er immer die menschliche Gesellschaft vorziehen wird. Teilweise sogar gegenüber seiner Art, wie die Untersuchungen Hellmuth Wachtels beispielsweise ergaben. In Europa / USA erfolgt die Prägung hingegen ausschließlich bei den Nutztieren, maximal der Hirte soll den Part des Menschen ausfüllen, aber auch nicht zu eng. Liegt daran, wie Du schon geschrieben hast, daß in Asien in der Regel Hirten bei den Herden sind (gibt aber auch hier Ausnahmen). In Europa / USA sind diese zu teuer und die Hunde sind mit den Schafen allein.
In der Folge verhalten sich auch die Hunde gegenüber den Nutztieren unterschiedlich. An amerikanischen Herden kann man mitunter Demutsgesten gegenüber den Herdentieren beobachten (Lefzenlecken bei den Schafen, auf den Rücken werfen der Hunde, Blick abwenden usw.), worauf man in der Türkei in der Regel lange warten kann, die Hunde dort ignorieren die Herde weitgehend.
Und auch gegenüber Menschen sind die Hunde logischerweise anders im Verhalten. Kangals spielen mit den Kindern, laufen im Dorf herum, wenn die frei haben, lassen sich von Fremden anfassen. Neumodisch (bzw. anders) geprägte Hunde in Europa / USA reagieren hingegen scheu und misstrauisch auf Menschen, den Hirten ausgenommen. Und daraus resultiert dann auch die berechtigte Warnung, HSH aus Arbeitslinien (gemeint sind hier allerdings die, welche nach dem "System Coppinger" auf Herdentiere geprägt wurden), als Familienhunde anzuschaffen. Was in der Prägephase stattfand, bzw. nicht, kann man kaum noch nachholen.
 
Die ursprünglichen HSH, aus denen der moderne Kaukase geformt wurde, unterscheiden sich in ihrer Lebensweise nicht von Kangal oder Kars. Wenn Du auf Deine Karte schaust, die zwar viele Rassen unterschlägt und beispielsweise das Riesengebiet Zentralasiens durch nur eine Rasse abdeckt , siehst Du, daß die Gegenden von Karshund und Kaukasen nahe beieinander sind. In dieser Region änderten sich die Grenzen ständig, die Weidewege der Herden blieben hingegen. Somit st der türkische Karshund nichts anderes als ein Kaukase und wird dort auch "Kafkas" genannt. Allerdings nicht der Kaukase, den die Russen zusammenzüchteten und den wir heute als den "HSH Kaukasischer Owtscharka" ansehen, sondern äquivalent zu den Berghunden Georgiens und Armeniens.



Die Kaukasen, die wir hier kennen und als "HSH" ansehen, haben mit den Hirtenhunden nicht mehr viel gemein, es sind eher Gebrauchshunde.
 
Und wie soll das gehen?

Letztendlich bedeutet das für die Kriterien der Vermittlung und Aufnahme solcher Hunde, jedes Tier als Individuum zu betrachten, dessen Wesen mitnichten nur durch vermeintlich enthaltene Gene bestimmt wird, sondern welches durch eine Vielzahl von Einflüssen geformt wurde. Es ist bekannt, daß türkische Straßenhunde durchaus recht territorial veranlagt sein können, es ist bekannt, daß Windhunde ihren „eigenen Kopf“ haben, der Anatolische Mastiff aggressiv auf Artgenossen reagiert usw. Der typische als „Kangal – Mix“ gehandelte Vertreter kann all diese Eigenschaften haben oder auch nicht eine davon. Wichtig ist es, seinen Hund zu beobachten und ihn lesen zu lernen. Hundeerziehung ist immer eine sehr individuelle Geschichte. Das ist sie innerhalb einer Rasse und das ist sie insbesondere bei einem Mix, von dem ich weder die Vorfahren, noch dessen Geschichte kenne.

 

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Furchtbar :( Die Gassi-Runde wurde für eine junge Frau zum Horrortrip: Ihr Hund stirbt, sie selbst wird schwer verletzt. Am Dienstag ist eine 20-jährige Frau aus Dellstedt (Kreis Dithmarschen) bei ihrer Gassi-Runde mit ihrem Hund von zwei frei laufenden anderen Hunden angegriffen worden. Das...
Antworten
0
Aufrufe
348
bxjunkie
P
Hallo liebe Hundefreunde, ich möchte hier nach dem perfekten Zuhause für einen wundervollen Hund suchen. Dies ist zwar primär ein Kampfhunde-Forum, aber ich mache mir hier am meisten Hoffnung, vernünftige Hundeleute zu finden, die wissen, dass ein Hund mehr ist als das Textfeld "Rasse" in...
Antworten
0
Aufrufe
319
PoyrazDerSchmuser
P
O
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
26
Aufrufe
2K
O
Was für ein toller Hund! Herzlichen Glückwunsch zum Familienzuwachs :love::love:
Antworten
15
Aufrufe
1K
Biefelchen
Ich habe heute erfahren, dass er in ein neues Zuhause gezogen ist. :hallo:
Antworten
16
Aufrufe
1K
Lille
Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…