Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Freie Presse online
Gersdorf: SEK stürmt illegale Werkstatt – Nachbarin bekommt Auto zurück
Beamten nehmen bei Einsatz in Gersdorf zwei gesuchte Litauer fest – Kampfhund stirbt nach Schüssen
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Die Ermittler kamen kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Dienstagabend, 18 Uhr, die Gersdorfer Hauptstraße am Abzweig zum Ziegeleiweg: Kräfte eines Sondereinsatzkommandos der Polizei Sachsen und des Mobilen Einsatzkommandos vom Chemnitzer Polizeipräsidium sorgen schlagartig für Aufsehen in der kleinen Gemeinde. Mindestens 20 Mann, so sagen es später Zeugen der „Freien Presse“, umstellen das Gebäude im Kreuzungsbereich, klettern über Fenster ins Haus und nehmen schließlich zwei Männer fest. 27 und 29 Jahre alt sind die beiden Litauer, ein weiterer 30-jähriger Deutscher wird in dem Zusammenhang in Chemnitz gefasst.
Der spektakuläre Einsatz war lange geplant. Zehn Wochen lang haben Zwickauer Kripobeamte ermittelt. Dass auch Schüsse fallen während des Coups liegt an der Gegenwehr der Täter. Weil sie einen Kampfhund auf die Beamten losjagen, setzen die Ermittler ihre Waffen ein. Zwei Schüsse fallen im ersten Moment, so erinnert sich am Mittwoch Anwohner Thomas Bechler. „Und dann wurde das Tier aus unmittelbarer Nähe mit weiteren Schüssen erlegt“, erzählt Bechler weiter, der – nach dem ersten Schreck – am Mittwoch schon von „Klein-Chicago in Gersdorf“ spricht. Der Hund der Rasse Stafford wäre im Ernstfall in der Lage gewesen, einen Menschen mit seinen Bissen zu töten.
Die Ermittler hatten sich für den Einsatz der Sonderkräfte entschieden, weil, so ein Polizeisprecher, „die Tatverdächtigen als äußerst gewalttätig einzustufen waren.“ Ein Anwohner berichtete am Mittwoch davon, dass sich die Beamten zunächst im Bereich des Bades gesammelt hatten, bevor die ehemalige Schmiede gestürmt wurde. Im Gebäude vermuteten die Polizisten Tatverdächtige eines Vorfalls in Zwickau vom Juni: Damals hatten sich zwei Bosnier (35 und 45) telefonisch für einen Autokauf verabredet. Doch statt dessen sollten sie unter Androhung von Waffengewalt beraubt werden. Die Bosnier konnten flüchten, die Täter – so vermutete die alarmierte Polizei – hatten sich anscheinend in einem leerstehenden Haus verbarrikadiert. Doch auch der Einsatz eines Sonderkommandos brachte damals keinen Erfolg: Im Gebäude wurde niemand gefunden.
Noch am Mittwoch Nachmittag waren Ermittler auf dem Grundstück in Gersdorf zu Gange. Abschleppfahrzeuge transportierten im Haus gefundene Wagen fort. Bei der Suche in dem baufällig wirkenden Gebäude staunten die Beamten immer wieder erneut. So fanden sie neben bislang zwei als gestohlen geltende Autos weitere Schrottfahrzeuge. „Billig aufgekauft und teilweise schon zersägt“, kommentierte ein Ermittler. „Offenbar wurden die Fahrgestellnummern ausgefräst und bei gestohlenen Autos wieder eingebaut.“ Nähere Auskunft zum Stand der Ermittlungen machte die Polizei am Mittwoch nicht. Auch am heutigen Donnerstag soll das Areal weiter untersucht werden.
So richtig zum Lachen zumute war Ute Dost, die nur 100 Meter entfernt vom gestürmten Gebäude wohnt, am Mittwoch noch nicht – obwohl sie allen Grund zur Freude gehabt hätte. Das Unfassbare: Erst am vergangenen Donnerstag war ihr Audi A 2 (Wert: 25.000 Euro, drei Monate alt) auf dem Parkplatz des Gersdorfer Aldi-Marktes gestohlen worden. Das Auto wurde nun nahezu unversehrt im Innenhof der alten Schmiede gefunden und der rechtmäßigen Eigentümerin zurückgegeben.
„Lediglich die Nummerschilder waren abmontiert und in kleine Streifen zerschnitten worden“, sagte Ute Dost, Jahrgang 1962, am Mittwoch. Beim Einkauf war ihr der Schlüssel entwendet worden. „Mich hatten Jugendliche im Markt angestoßen – aber daran hätte ich ja nie gedacht“, sagte sie. Weil die Handtasche im Auto lag, waren auch Hausschlüssel und Papiere weg. „Ich hab neue Dokumente beantragt und die Schlösser gewechselt. Allerdings konnte ich nicht ahnen, dass die Diebe direkt neben mir gehaust haben.“
Gersdorf: SEK stürmt illegale Werkstatt – Nachbarin bekommt Auto zurück
Beamten nehmen bei Einsatz in Gersdorf zwei gesuchte Litauer fest – Kampfhund stirbt nach Schüssen
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Die Ermittler kamen kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Dienstagabend, 18 Uhr, die Gersdorfer Hauptstraße am Abzweig zum Ziegeleiweg: Kräfte eines Sondereinsatzkommandos der Polizei Sachsen und des Mobilen Einsatzkommandos vom Chemnitzer Polizeipräsidium sorgen schlagartig für Aufsehen in der kleinen Gemeinde. Mindestens 20 Mann, so sagen es später Zeugen der „Freien Presse“, umstellen das Gebäude im Kreuzungsbereich, klettern über Fenster ins Haus und nehmen schließlich zwei Männer fest. 27 und 29 Jahre alt sind die beiden Litauer, ein weiterer 30-jähriger Deutscher wird in dem Zusammenhang in Chemnitz gefasst.
Der spektakuläre Einsatz war lange geplant. Zehn Wochen lang haben Zwickauer Kripobeamte ermittelt. Dass auch Schüsse fallen während des Coups liegt an der Gegenwehr der Täter. Weil sie einen Kampfhund auf die Beamten losjagen, setzen die Ermittler ihre Waffen ein. Zwei Schüsse fallen im ersten Moment, so erinnert sich am Mittwoch Anwohner Thomas Bechler. „Und dann wurde das Tier aus unmittelbarer Nähe mit weiteren Schüssen erlegt“, erzählt Bechler weiter, der – nach dem ersten Schreck – am Mittwoch schon von „Klein-Chicago in Gersdorf“ spricht. Der Hund der Rasse Stafford wäre im Ernstfall in der Lage gewesen, einen Menschen mit seinen Bissen zu töten.
Die Ermittler hatten sich für den Einsatz der Sonderkräfte entschieden, weil, so ein Polizeisprecher, „die Tatverdächtigen als äußerst gewalttätig einzustufen waren.“ Ein Anwohner berichtete am Mittwoch davon, dass sich die Beamten zunächst im Bereich des Bades gesammelt hatten, bevor die ehemalige Schmiede gestürmt wurde. Im Gebäude vermuteten die Polizisten Tatverdächtige eines Vorfalls in Zwickau vom Juni: Damals hatten sich zwei Bosnier (35 und 45) telefonisch für einen Autokauf verabredet. Doch statt dessen sollten sie unter Androhung von Waffengewalt beraubt werden. Die Bosnier konnten flüchten, die Täter – so vermutete die alarmierte Polizei – hatten sich anscheinend in einem leerstehenden Haus verbarrikadiert. Doch auch der Einsatz eines Sonderkommandos brachte damals keinen Erfolg: Im Gebäude wurde niemand gefunden.
Noch am Mittwoch Nachmittag waren Ermittler auf dem Grundstück in Gersdorf zu Gange. Abschleppfahrzeuge transportierten im Haus gefundene Wagen fort. Bei der Suche in dem baufällig wirkenden Gebäude staunten die Beamten immer wieder erneut. So fanden sie neben bislang zwei als gestohlen geltende Autos weitere Schrottfahrzeuge. „Billig aufgekauft und teilweise schon zersägt“, kommentierte ein Ermittler. „Offenbar wurden die Fahrgestellnummern ausgefräst und bei gestohlenen Autos wieder eingebaut.“ Nähere Auskunft zum Stand der Ermittlungen machte die Polizei am Mittwoch nicht. Auch am heutigen Donnerstag soll das Areal weiter untersucht werden.
So richtig zum Lachen zumute war Ute Dost, die nur 100 Meter entfernt vom gestürmten Gebäude wohnt, am Mittwoch noch nicht – obwohl sie allen Grund zur Freude gehabt hätte. Das Unfassbare: Erst am vergangenen Donnerstag war ihr Audi A 2 (Wert: 25.000 Euro, drei Monate alt) auf dem Parkplatz des Gersdorfer Aldi-Marktes gestohlen worden. Das Auto wurde nun nahezu unversehrt im Innenhof der alten Schmiede gefunden und der rechtmäßigen Eigentümerin zurückgegeben.
„Lediglich die Nummerschilder waren abmontiert und in kleine Streifen zerschnitten worden“, sagte Ute Dost, Jahrgang 1962, am Mittwoch. Beim Einkauf war ihr der Schlüssel entwendet worden. „Mich hatten Jugendliche im Markt angestoßen – aber daran hätte ich ja nie gedacht“, sagte sie. Weil die Handtasche im Auto lag, waren auch Hausschlüssel und Papiere weg. „Ich hab neue Dokumente beantragt und die Schlösser gewechselt. Allerdings konnte ich nicht ahnen, dass die Diebe direkt neben mir gehaust haben.“