Jajaaaa- diese ganzen fiesen Rassebezeichnungen...
Nach Beißangriff: SEK erschießt aggressiven Hund
Mischlingsrüde attackiert seine Besitzer und verletzt sie schwer - Notarzt
kann erst nach Polizeieinsatz zu den Opfern vordringen
von Michael Behrendt
Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei haben am Sonnabend
einen aggressiven Hund erschossen und so vermutlich einer 29 Jahre alten
Frau aus Lichtenberg das Leben gerettet. Der
Schäferhund-Mischling -
Schulterhöhe 50 Zentimeter - hatte aus bisher ungeklärten Gründen seine
Halter angegriffen und verletzt. Erst nach der Polizeiaktion konnte eine
Notarztwagenbesatzung der Feuerwehr das lebensgefährlich verletzte Opfer ins
Krankenhaus bringen.
Gegen 20.40 Uhr hatte der Hund, der auf den Namen "Apollo" hört,
unvermittelt den 31-jährigen Thomas S. in dessen Wohnung an der Gensinger
Straße angefallen und ihm in den Arm gebissen. Der Mann flüchtete ins
Badezimmer. Doch dort hörte er die Schmerzensschreie seiner Lebensgefährtin
Anke H. Sie war dem Tier im 13 Meter langen Flur der Wohnung ausgeliefert.
Thomas S. öffnete die Badezimmertür, um die Frau zu retten. Trotz
andauernder Bissattacken konnten sich beide schließlich ins Bad retten.
Durch das Fenster sprachen sie einen vorbeikommenden Passanten an, der
sofort per Mobiltelefon Polizei und Feuerwehr alarmierte. Zu diesem
Zeitpunkt blutete die junge Frau bereits stark aus einer großflächigen
Oberkörperverletzung - sie wurde immer schwächer.
Der Notarzt der Feuerwehr kletterte wenig später durch das Fenster zu den
Opfern, gleichzeitig bereiteten sich zwei Diensthundeführer der Polizei
darauf vor, den Hund mit Schlingen einzufangen. Doch der Mediziner drängte
auf eine schnellere Lösung - der Zustand von Anke H. verschlechterte sich
von Minute zu Minute, sie musste schnellstmöglich ins Krankenhaus.
Bereits angeforderte SEK-Beamte übernahmen schließlich den Einsatz und
gingen mit einer Schrotflinte und einer speziellen Munition gegen den
aggressiven Hund vor. Zeugen hörten fünf Schüsse, kurz darauf wurden Anke H.
und Thomas S. in die Klinik gefahren. Am Abend wurde bekannt gegeben, die
Frau schwebe nicht mehr in Lebensgefahr. Allerdings wird sie längere Zeit im
Krankenhaus verbringen müssen.
Anwohner berichteten, dass der Hund bereits in der Vergangenheit durch
Bissigkeit aufgefallen sei. Das wurde von der Polizei gestern bestätigt.
Offenbar hatte er auch mehrfach Kinder auf einem Spielplatz angeknurrt und
bedroht. Der Anlass für die jüngste Attacke ist unklar.
Erst Anfang Juni hatte das SEK einen Pitbull-Collie-Mischling in Lichtenberg
erschießen müssen. Dieser hatte in einem Wohnheim an der Siegfriedstraße
sein Herrchen Jürgen P. in dessen Apartment angegriffen und ihm unter
anderem drei Fingerkuppen abgebissen. Mit Einverständnis des Besitzers wurde
der Hund später mit einem Schuss durch ein geöffnetes Fenster getötet.
Artikel erschienen am Mo, 16. August 2004