Jack Russel als Polizeihund
Er gilt als "Geheimwaffe", "Undercover-Agent" und als "Hund fürs Handschuhfach": "Jack" heißt der Terrier, dem als Bayerns kleinster Polizeihund ein "Sonderweg in der Ausbildung" zum Rauschgift-Hund zugestanden wird. Denn was ihm an imponierender Größe fehlt, macht "Jack" durch seine Qualitäten in beengten Räumlichkeiten wett.
Während alle anderen Polizeihunde vor der Spezialausbildung zunächst die Schutzhundeprüfung ablegen müssen, hat man im Fall von "Jack" von dieser Qualifikation abgesehen. Anders als bei den stattlicheren Exemplaren hatte man bei dem Jack-Russell-Terrier grundsätzliche Zweifel, ob seine Statur zur Abschreckung geeignet sei.
"Noch kleiner ist nur noch ein Meerschweinchen", lauten diskriminierende Bemerkungen, die sich das ungewöhnliche Nachwuchstalent in der Ausbildungsgruppe von Seiten der Hundeführer anhören muss. Ein Nachteil, den der"Zwerg" unter den Polizeihunden durch seine Wendigkeit ausgleichen kann. Besser als die größeren Kollegen kann er mal kurz in hoch beladenen Autos nach dem Rechten sehen, in voll gepfropfte Lastwagen schlüpfen und an schwer zugängliche Stellen heranreichen.
"Die Zeiten, als der Schutzhund mit seinem Führer präventiv Streife ging, sind ohnehin vorbei", berichtet Hundeführer Rainer Lehmann. Zu 99 Prozent sind die Hunde demnach bei Spezialeinsätzen gefordert. Und die Polizeibeamten rechnen nicht damit, dass die tierischen Drogenfahnder in nächster Zeit arbeitslos werden, im Gegenteil.
"Nach den Ballungsräumen ist es nun auch auf dem Land mit der Ruhe vorbei", schätzt Ausbilder Manfred Freundl von der Polizei-Hundeschule in Waldmünchen. Auch die Oberpfalz macht da keine Ausnahme: Seit Herbst vergangenen Jahres gab es im Raum Schwandorf drei Drogentote.
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