Hundemutter ausgesetzt
SILVIA SIMON
An Weihnachten vor die Tür gesetzt, und das auch noch hochschwanger. Die Besitzer der kleinen schwarzgrauen Mischlingshündin kannten kein Erbarmen. Sie banden das Tier mit den treuen braunen Augen kurzerhand an der Jahrtausendbrücke an und suchten dann unerkannt das Weite. "Eine Schweinerei ist das, wirklich", sagt Brigitte Jodeit, Chefin des Tierheims im Eichhorstweg, wo der äußerst liebebedürftige Hund seither versorgt wird.
Es ist nicht nur die traurige Tatsache, dass sich Menschen ihres Haustiers einfach "entledigen", die Brigitte Jodeit so verärgert. Denn das erlebt die 52-Jährige ständig: Fast täglich werden ihr ausgesetzte Tiere gebracht. Hunde mit eingekniffenen Schwänzen, völlig verängstigte Katzen, verwahrloste und unterernährte Hasen. Mehr als 150 Tiere leben derzeit am Eichhorstweg, darunter 65 Katzen in allen Farben, 54 Hunde in jeder Größe sowie zwölf Meerschweinchen und zwei Chinchillas. Das Schicksal jedes einzelnen Tiers geht Birgitte Jodeit nahe. Der Fall der kleinen Hündin aber macht sie richtig wütend.
"Man muss doch einen Hund nicht aussetzen, bloß weil er tragend ist", sagt die Tierheim-Inhaberin. Es sei schließlich überhaupt kein Problem, Welpen zu vermitteln. Schon gar nicht, wenn der Nachwuchs von kleinen Hunden stammt. "Die lassen sich immer irgendwo unterbringen", sagt Jodeit und verweist auf ihre Internet-Seiten. Unter der Adresse finden sich nicht nur Fotos und kurze Beschreibungen der Tierheim-Tiere, sondern auch solche von Vierbeinern, die Privatleute abgeben möchten. "Das klappt immer sehr gut", sagt Jodeit, "immerhin wurde unsere Homepage in den letzten drei Jahren fast 60 000-mal angesurft."
Die Mischlingshündin mit den tieftraurigen Augen ist nicht das einzige Tier, das in den vergangenen Tagen Aufnahme fand. Seit Dezember sind acht neue Hunde und sechs Katzen dazugekommen. Etwa eine wunderschöne, zutrauliche rote Jagdhündin, die Spaziergänger Silvester im Feld in der Nähe von Schmerzke fanden. "Die ist sicher nur jemandem weggelaufen, bis jetzt hat sich aber noch kein Besitzer gemeldet", sagt Brigitte Jodeit. Bei Fundtieren wartet die Tierheim-Chefin in der Regel zehn Tage, ob sich der Eigentümer meldet. Erst dann werden die Tiere zur Vermittlung freigegeben.
Die kleine Mischlingshündin ist zwar schon länger im Eichhorstweg, vermittelt wird sie frühestens in acht Wochen. Aus gutem Grund: Das kleine Fellknäuel hat jetzt zwei süße Welpen zur Welt gebracht. Acht Stunden lang saß Brigitte Jodeit bei der werdenden Mutter, beruhigte sie mit Streicheleinheiten. Dann endlich war die schwere Geburt geschafft. "Sie ist eine sehr stolze Mama", sagt die Hunde-Hebamme, die für ihren Schützling noch immer auf ein Happyend in Form eines neuen Zuhauses mit netten Zweibeinern hofft. Ein kleines Happyend gibt es freilich schon jetzt: Die Augen des kleinen Vierbeiners, dessen Namen niemand kennt, sehen längst nicht mehr so traurig aus!
Quelle:
SILVIA SIMON
An Weihnachten vor die Tür gesetzt, und das auch noch hochschwanger. Die Besitzer der kleinen schwarzgrauen Mischlingshündin kannten kein Erbarmen. Sie banden das Tier mit den treuen braunen Augen kurzerhand an der Jahrtausendbrücke an und suchten dann unerkannt das Weite. "Eine Schweinerei ist das, wirklich", sagt Brigitte Jodeit, Chefin des Tierheims im Eichhorstweg, wo der äußerst liebebedürftige Hund seither versorgt wird.
Es ist nicht nur die traurige Tatsache, dass sich Menschen ihres Haustiers einfach "entledigen", die Brigitte Jodeit so verärgert. Denn das erlebt die 52-Jährige ständig: Fast täglich werden ihr ausgesetzte Tiere gebracht. Hunde mit eingekniffenen Schwänzen, völlig verängstigte Katzen, verwahrloste und unterernährte Hasen. Mehr als 150 Tiere leben derzeit am Eichhorstweg, darunter 65 Katzen in allen Farben, 54 Hunde in jeder Größe sowie zwölf Meerschweinchen und zwei Chinchillas. Das Schicksal jedes einzelnen Tiers geht Birgitte Jodeit nahe. Der Fall der kleinen Hündin aber macht sie richtig wütend.
"Man muss doch einen Hund nicht aussetzen, bloß weil er tragend ist", sagt die Tierheim-Inhaberin. Es sei schließlich überhaupt kein Problem, Welpen zu vermitteln. Schon gar nicht, wenn der Nachwuchs von kleinen Hunden stammt. "Die lassen sich immer irgendwo unterbringen", sagt Jodeit und verweist auf ihre Internet-Seiten. Unter der Adresse finden sich nicht nur Fotos und kurze Beschreibungen der Tierheim-Tiere, sondern auch solche von Vierbeinern, die Privatleute abgeben möchten. "Das klappt immer sehr gut", sagt Jodeit, "immerhin wurde unsere Homepage in den letzten drei Jahren fast 60 000-mal angesurft."
Die Mischlingshündin mit den tieftraurigen Augen ist nicht das einzige Tier, das in den vergangenen Tagen Aufnahme fand. Seit Dezember sind acht neue Hunde und sechs Katzen dazugekommen. Etwa eine wunderschöne, zutrauliche rote Jagdhündin, die Spaziergänger Silvester im Feld in der Nähe von Schmerzke fanden. "Die ist sicher nur jemandem weggelaufen, bis jetzt hat sich aber noch kein Besitzer gemeldet", sagt Brigitte Jodeit. Bei Fundtieren wartet die Tierheim-Chefin in der Regel zehn Tage, ob sich der Eigentümer meldet. Erst dann werden die Tiere zur Vermittlung freigegeben.
Die kleine Mischlingshündin ist zwar schon länger im Eichhorstweg, vermittelt wird sie frühestens in acht Wochen. Aus gutem Grund: Das kleine Fellknäuel hat jetzt zwei süße Welpen zur Welt gebracht. Acht Stunden lang saß Brigitte Jodeit bei der werdenden Mutter, beruhigte sie mit Streicheleinheiten. Dann endlich war die schwere Geburt geschafft. "Sie ist eine sehr stolze Mama", sagt die Hunde-Hebamme, die für ihren Schützling noch immer auf ein Happyend in Form eines neuen Zuhauses mit netten Zweibeinern hofft. Ein kleines Happyend gibt es freilich schon jetzt: Die Augen des kleinen Vierbeiners, dessen Namen niemand kennt, sehen längst nicht mehr so traurig aus!
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