Man hat keine Chance! Mein Bekannter war dort 1. Vorsitzer und konnte seine Einstellungen mit den Handhabungen und dem Kämpfen gegen Windmühlen-weil er mit allem auf taube Ohren stieß-nicht vereinbaren und hat sein Amt niedergelegt. Was dann dort abging, dass läßt sich nicht beschreiben,...aber es gibt sicher Seiten wo man die Hetzkampanie nachlesen kann,muß ich nur raussuchen.
Und mit diesem ernüchterndem Fazit glaubst du, die Türken z.B. von Kastrationskampagnen überzeugen zu können? Glaubst du wirklich, du würdest da mit offenen Armen empfangen und würdest nicht auf Probleme und Widerstände stoßen?
Mit deinem Bekannten als Vorstand im Rücken hier nicht einmal die Chance, eine HP aktuell zu halten und im Ausland die Bevölkerung zum Umdenken bewegen ?
Nimm mir meine Skepsis nicht übel. Vielleicht bin ich einfach schon viel zu lange "dabei", um viele Dinge nüchterner und nicht mehr so blauäugig zu betrachten. Ich bin vor über 20 Jahren völlig euphorisch und voller Elan in einer klietzekleinen Tierschutzgruppe zum ersten Mal mit dem Thema Tierschutz in Berührung gekommen und dachte, man müsse die Menschen nur wachrütteln, dann wird das schon. Mahnwachen gegen Tiertransporte und -versuche, Protestschreiben gegen Tierquälerei auf der ganzen Welt.... damals wie heute die gleichen Probleme.
Ich könnte nun auch ernüchtert alles hinschmeissen und mich darauf ausruhen, es ja probiert zu haben. Habe mich allerdings entschlossen, selbst und in meinem direkten Umfeld so zu leben, dass ich mir morgens beim Zähne putzen ins Gesicht sehen kann. Nein, ich bin kein grosser Tierschützer, bekleide keine Posten, war bis vor kurzem nicht einmal Mitglied in einem Verein und habe das Bewusstsein, selbst nicht fehlerfrei zu sein. Deshalb vergeude ich meine Zeit nicht mehr damit, anderen vorzuhalten, was sie besser machen müssten und suche keine Antworten mehr darauf, warum andere nicht tun, was ich als besser ansehen würde.
Ich bin im Tierschutz tätig, der Tiere wegen. Nicht um Menschen gefällig zu sein. Und wenn das eine Tier, dem ich helfen kann, nunmal das Pech hatte, bei einem Verein gelandet zu sein, der nicht mit mir auf einer Wellenlänge liegt, was kann das Tier dafür? Dann überlass ich es diesem Schicksal? In meinen Augen hast du nicht einem Verein den Rücken gekehrt sondern Tieren, die auf Menschen angewiesen sind. Und ist das nicht genau der Grund, weshalb du im Auslandstierschutz tätig sein willst? Weil die Menschen dort nicht gut sind zu den Tieren und der Tierschutz dort nicht so läuft, wie du es dir vorstellst ?
Du sagst, Tierschutz kennt keine Grenzen, aber ziehst selbst eine. Nicht mal wegen der Tiere, sondern wegen der Menschen, mit denen du nicht klar gekommen bist. Auf solche wirst du aber immer wieder stoßen, auch im Ausland. Wenn du es dir zur Aufgabe machen willst, Tieren im Ausland zu helfen, dann tu es. Weil du ihnen helfen willst und nicht, weil du hier gescheitert bist. Die Aufgaben im Auslandstierschutz, so man sie denn gewissenhaft betreiben will, werden dich mehr Nerven kosten, als die Gründe, die du hier vor Ort zum Aufgeben angegeben hast.