@Nemesis: Ich halte eine Podenca und diese ist sowohl eine Meisterin im Aufstöbern als auch eine gute Sichtjägerin wie alle Windhunde. Ich habe mir nicht vorgenommen, ihr den Jagdtrieb "abzuerziehen", da ich das für unsinnig halte.
Zunächst habe ich mit der Schleppleine das zuverlässige Herankommen geübt, an UO und Bindung gearbeitet. Ich habe später auch unter Ablenkung, z.B. im Zoo oder auf einer Freilauffläche mitten im Wald, geübt. Ansonsten Beschäftigung, wie Apportieren und Suchspiele. Und ja, sie darf buddeln. Das Apportieren hat sie mit der Zeit gelernt. Heute macht es ihr Freude, sich schnell bewegenden Dingen hinterher zu rennen und mir diese zu bringen.
Ich sehe an ihrer Körperspannung, wenn sie eine Fährte hat, und rufe sie ab, bevor sie dieser nachgeht. Ich scanne die Umgebung mit Adleraugen, versuche stets der schnellere Jäger zu sein
, gehe jedoch kein Risiko ein. Denn wenn sie hetzt, hört sie nichts mehr, schaltet alles aus, ist nur auf das Jagdobjekt fixiert und rennt. In wildreichen Gebieten läuft sie also nach wie vor mit Schleppleine und das wird auch so bleiben. Es sei denn, sie verliert das Interesse an der Jagd, was ich mir kaum vorstellen kann.
Sie läuft viel ohne Leine, in Gebieten, die weitgehend Kaninchen- und Hasenfrei sind. Ihre Aufmerksamkeit ist bei mir und sie ist sehr gut abrufbar.
Gut ablenken von eventuellen Jagdobjekten lässt sie sich auch durch das Spiel mit anderen Hunden, wenn sie ihre heiß geliebten Rennspiele spielt (sie macht gerne den "Hasen" für andere Hunde). Auch wenn wir in einer Gruppe mit mehreren Hunden unterwegs sind, bleibt sie stets in unmittelbarer Nähe des Rudels.
Ganz individuell bei diesem Hund und mir ist es also eine Kombination aus Bindung, Gehorsam, Beschäftigung, Auslastung (Auslauf und ausgiebiges Rennen und Toben) und immer wieder Üben mit der Schleppleine.
Mein anderer Hund ist ein Schäfer-irgendwas-Mix (65 cm SH), ein ehemaliger Strassenhund, der zu Anfang ebenfalls starken Jagdtrieb zeigte. Er würde auch hetzen, wenn ich ihn liesse. Aber er ist so gut erzogen, dass ein Reh 2 m vor uns auf dem Weg stehen kann und er sich abrufen lässt. Er ist eine Meisterspürnase, aber eben abrufbar.
All das habe ich nicht "in zwei Wochen" erreicht, sondern mit Geduld und Konsequenz, viel Beschäftigung und Auslastung.
Er ist allerdings eben auch ein ganz anderer Typ Hund als die Podenca.