Hier der Bericht vom WDR
Tödliche Reise – das Pitbullgesetz in den Niederlanden
Sonntag, 30. März 2008, 18.15 - 19.10 Uhr .
Pitbull
In den Niederlanden können Pitbulls und pitbullähnliche Hunde beschlagnahmt und getötet werden, wenn sie keinen Stammbaum mit FCI-Stempel haben. Der Fédération Cynologique International (FCI) sind die meisten der organisierten Züchter angeschlossen. Die FCI ist nicht der einzige Dachverband von Hundezüchtern, aber der einzige in Europa, der seine Mitglieder halbwegs gut kontrolliert.
Die Einfuhr pitbullartiger Hunde ohne FCI-Stammbaum ist ausdrücklich auch Touristen verboten, selbst wenn der Hund in Deutschland einen Verhaltenstest bestanden hat, also vom Maulkorb- oder Leinenzwang befreit ist. Die Frage des WDR, ob je Hunde deutscher Touristen beschlagnahmt wurden, konnte das niederländische Landwirtschaftsministerium nicht beantworten. Ein niederländischer Züchter berichtet, dies sei im Jahr 2007 geschehen. Der in den Süd-Niederlanden beschlagnahmte American Staffordshire Terrier sei aber freigelassen worden, nachdem sein deutscher Eigentümer einen FCI-Stammbaum vorgelegt habe.
Rechtsgrundlage für die Beschlagnahmungen ist die R.A.D., die „regeling agressieve dieren“, im Volksmund auch „Pitbullgesetz“ genannt. Diese Verordnung wurde 1993 vom niederländischen Landwirtschaftsministerium erlassen. Danach gelten Pitbulls und pitbullartige Hunde als aggressiv. Allein ihr Äußeres entscheidet über die Beschlagnahmung, nicht ihr Verhalten. 2005 wurde die R.A.D. konkretisiert. Seitdem sind Hunde, in deren Stammbaum die Rasse American Staffordshire Terrier angegeben ist, ausdrücklich nicht mehr vor der R.A.D. geschützt, wenn der Stammbaum nicht vom FCI ist.
Was ist ein Pitbull?
Hundehalter mit ihrem Pitbull
Zum einen sind damit Hunde gemeint, die selbst oder deren Eltern erfolgreich im Pit gegen andere Hunde gekämpft haben. Zum anderen ist damit die Rasse American Pit Bull Terrier gemeint. Sie entstand aus Gebrauchshunde- und Hundekampfrassen, die Immigranten aus Großbritannien in die USA brachten. Vor etwa 100 Jahren zerstritten sich die Pitbullzüchter. Die einen folgten dem UKC (United Kennel Club), der den Pitbull als Gebrauchshund – Hundekämpfe zunächst inklusive – erhalten wollte, die anderen folgten dem AKC (American Kennel Club), der die Zucht für Hundekämpfe verbot und den Pit Bull Terrier fortan American Staffordshire Terrier nannte. Der FCI übernahm die Definition des AKC und erkennt die Rasse American Pit Bull Terrier nicht an.........
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