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Hallo liebe Community,
ich finde es schade das mein erster Post gleich ein derart kritischer ist. Aber ich brauche eure Meinung und eure Unterstützung, insofern ihr meine Ansichten teilt. Ich bin zufällig bei YouTube auf "Vito Dog TV" gestossen. Dort geben ein Mann und eine Frau ihre Weisheiten über Listenhunde, insbesondere über deren Blue Line Pitbull Vito, zum Besten. Ich stehe den Aussagen die in den Videos gemacht werden sehr kritisch gegenüber und vermutet eher finanzielle Ambitionen hinter diesem Channel, statt dem Wunsch die Menschen sinnvoll über "Kampfschmuser" zu informieren. Ich weiss nicht ob man hier Links posten darf, deshalb nenne ich euch schnell die Videos, die ich mir angesehen habe. Leider haben diese Leute über 52 Videos hochgeladen... Wie gesagt findet ihr die Videos auf YouTube. Sucht dort bitte "Vito Dog TV" und schaut euch dann folgende Videos an:
- Kann ich einem "Kampfhund" vertrauen
- "Beisswurst" Training mit Pit Bull Vito
- Passe ich zu meinem Pit Bull
Nachdem ich mir diese Videos angeschaut habe, wollte ich handeln und habe einen langen Post geschrieben, der - wie nicht anders zu erwarten - ignoriert wurde. Hier ist mein Text:
Ich bin Besitzer von einem Amstaff und einem Pitbull. Nachdem ich mir mehrere Videos von euch angeschaut hatte, entschied ich mich einen Kommentar zu Posten, auch wenn er wahrscheinlich gar nichts bezweckt. Doch aufgrund der Flut an Fehlinformationen die ihr in euren Videos mit der (deutschsprachigen) Welt teilt und wegen der Menge an Klischees die ihr bedient, muss ich zumindest versuchen aufzuklären.
Ich beziehe mich auf Aussagen, die in mehreren eurer Videos gemacht wurden. Die mit Abstand schlimmste Aussagen von allen ist: „Pitbulls wurden gezüchtet um zu kämpfen, deshalb nennt man sie Kampfhunde"
OMG, was für eine abartige ******** ist das denn? Der Ursprung der Rasse liegt in England, lange bevor es Hundekämpfe gab und lange bevor sie unter dem Namen Pitbulls bekannt geworden sind. Der, ich nenne es mal, Ur-Ursprung lag in einer unglaublich Tapferen Rasse, die Vieh vor Bären und Wölfen beschützen sollte. Diese Eigenschaft bildet das eiserne Fundament des heutigen Pitbull. Es ist im Übrigen auch nicht so das sie keine Schmerzen fühlen, sondern durch tapferen Willen einfach weiter machen, bis sie - im extrem Fall - sterben. Diese Tapferkeit wurde den Hunden später zum Verhängnis, da eiserne Wille gepaart mit Kraft und Ausdauer für den Kampf sehr gut geeignet ist. Am ehesten glich der Pitbull ganz zu Beginn einer Dogge, Schnelligkeit und Ausdauer fügte man durch verschiedene Terrier Rassen hinzu. Es entspricht der Wahrheit, dass diese Hunde in Großbritannien, besonders in England und Irland, für den Hundekampf eingesetzt und für dessen Zweck "selektiert" worden sind. Bewusst selektiert, denn nicht jeder Pitbull wollte kämpfen! Was ihr da von euch gebt ist grausam. In was für ein Licht ihr die Hunde rückt ist ekelhaft. Ausserdem wurden Tierkämpfe in England 1835 verboten. Haltet euch bitte vor Augen wie viele Generationen nun schon zwischen der Selektion von damals und heute liegen. Und wie viele dieser Generationen OHNE Aggression gegenüber anderen Tieren gezüchtet wurden. Auswanderer haben die Hunde nach Amerika mitgenommen, wo sie sich schnell verbreiteten und sehr geschätzt wurden. Aber sicher nicht weil sie andere Tiere zerfetzt haben. Heute identifizieren sich die meisten Amerikaner mit dieser Rasse - es ist sozusagen "ihr Hund". Nicht umsonst heißen sie American Pitbull Terrier - und nicht einfach nur Pitbull - so wie ihr es ständig von euch gebt. Pitbull ist so, als würde man Terrier sagen. Oder Dogge. Oder Jagdhund. Es ist ein Oberbegriff zu dem der APBT, AmStaff und viele weitere gehören. Dennoch meinen die Leute den American Pitbull Terrier, wenn sie Pitbull sagen. Der Einfachheit halber und der Dummheit der meisten Menschen die ich treffe geschuldet, sage ich das auch. Aber ich betreibe auch keinen YouTube Chanel. Ihr solltet es besser wissen, aber vor allem besser machen. Übrigens, der erste Polizei - Hund im NYPD war ein Pitbull. Denkt ihr die haben dort auch Hundekämpfe veranstaltet? Müssen sie ja, schließlich wurde der Hund zum kämpfen gezüchtet... Aber lange vor den barbarischen Hundekämpfen, mussten die Menschen in Amerika erst einmal Hof und Familie bewachen. Das taten sie mit genau diesen Hunden. Nicht weil sie Kampfmaschinen sind, sondern weil sie unglaublich loyal und tapfer der Familie zur Seite standen. Dazu durch Intelligenz und Aufmerksamkeit sehr gut für diesen Job sind. Damals nannte man sie auch Nanny Dogs, weil kleine Kinder mit den Hunden zu Hause geblieben sind, während die Eltern ruhigen Gewissens auf den Feldern arbeiten konnten. Irgendwann, vielleicht auch von Anfang an, hatte man ebenfalls in den USA begonnen mit Wetten auf Tierkämpfe Geld zu verdienen. Anfänglich mit Hund gegen Stier, teilweise auch gegen Bären. So entstand höchstwahrscheinlich auch der Name "Pit Bull" (Pit = Tierkampf-Arena, Bull = Stier). Eventuell resultiert das Bull auch aus Bulldog, aus dem die Rasse entstanden ist. Zu diesem Zeitpunkt gab es für die diese Hunde viele verschiedene Namen. Sehr verbreitet war Bull & Terrier, Yankee Terrier, Amerikan Staffordshire Terrier und eben American Pit Bull Terrier. Es gab keinen Zuchtverband oder Rasse-Standard, daher die vielen Namen. In den USA gab es etwas länger als in England die Selektion auf Hundekampf. Für eine gewisse Zeit sogar mit Regeln und Zuchtkriterien, die durch einen Fachverband aufgestellt worden sind. Das waren alle Mitglieder des United Kennel Club. Der AKC (American Kennel Club) hatte schon Anfang 1900 von Tierkämpfen Abstand genommen. Dort war keine Zucht auf Kampf gewünscht. Hunde aus beiden Kennel wurden miteinander gekreuzt und für viele unterschiedliche Aufgaben genutzt. Ihr hingegen stellt es so da, als ob jeder Pitbull kämpfen sollte oder gar musste - was soll das bitte?! "Bald" waren dann auch in den USA Hundekämpfe verboten und nun züchtet man auch dort den Hund schon lange nicht mehr auf Gameness. Übrigens kämpften alle mögliche Rassen in den Pits. Pitbulls waren dabei lediglich am erfolgreichsten und wurden am längsten dafür missbraucht. Und das werden sie leider noch heute - dank Meinungen wie der euren! Aufgrund von Menschen wie euch, die behaupten Pitbulls sind dafür geboren um auf andere Tiere loszugehen, stehen sogar noch heute teilweise erst 14 Jahre alte Kinder auf Hinterhöfen und lassen ihre "my Pitbull is the baddest" Hunde gegeneinander kämpfen. Jedes mal wenn jemand so etwas wie ihr sagt oder gar verbreitet, bekräftigt man diese Idioten und fördert Hinterhof und Underground Pits! Aber wie nun ziemlich ausführlich erklärt, war es nicht der einzige Zweck und schon gar nicht der Ursprung das Pitbulls auf andere Hunde loszugehen. Wenn ihr so etwas in die Welt setzt, bekräftigt ihr Rasselisten und den völlig absurden Glauben, dass es Hunderassen gibt, die von Geburt an aggressiver sind als andere. Das stimmt nicht! Wenn Menschen wie ihr aufhören würden den Pitbulls solche Märchen anzudichten, würden der Möchte-Gern-Gängster, der Zuhälter und der Hardcore Rapper nicht mehr auf Pitbulls setzen, weil sogar die Oma aus der Nachbarschaft damit durchs Dorf läuft, statt mit dem Deutschen Schäferhund!! Ist euch eigentlich bewusst, was ihr da tut? Keine Ahnung wie oft ich den Satz in keine Ahnung wie vielen Videos von euch gehört habe, aber jedes Mal kommt es mir dabei hoch! Euer lächerlicher Versuch das negativ gehypte Image zu relativen, nachdem ihr vor 2 Minuten von einem Kampfhund gesprochen habt, bringt überhaupt nichts. Nicht einmal im Ansatz macht es Sinn was ihr redet. Und vor allem wiegt die Aussage "Kampfhunde" so oder so deutlich schwerer in den Köpfen, als euer Gestammel danach. Kennt ihr überhaupt den Unterschied zwischen Wesen und Charakter? Das Wesen sind die von einem Zuchtverband angestrebten Eigenschaften. In einem eurer Videos ratet ihr den Zuschauern sich vor dem Kauf eines Listenhundes Infos einzuholen. Ich wünschte ihr hättet das auch mal getan, bevor ihr euren Nonsens in der Welt verbreitet habt. Denn in keinem Kennel wird als Wesen die Gameness beschrieben/gefordert. Der Charakter ist letztendlich das, was den Hund individuell ausmacht. Der Charakter ist was ein Züchter bestimmt. Und der Charakter ist, was die Hinterhof Züchter in den Sand setzen und was einen Hund, egal welche Rasse, unter Umständen "gefährlich" macht, bzw. den Halter vor größere Herausforderungen stellen kann. Ich glaube ihr bedient jedes Klischee das es von Pitbulls gibt. Sogar das Beißkraft Märchen! Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweiß für die Beisskraft zwischen den einzelnen Hunderassen. Es ist teilweise wirklich nicht zum Aushalten was ihr da redet. Cesar Millan sagt in einem Interview: "Pitbulls has been breeding for three reasons. Fighting. Jumping. Pulling". Falls ihr jetzt denkt er hätte euren Schwachsinn bekräftigt, irrt ihr euch. Cesar, wie auch ich und viele andere, definieren "den Kampf" nicht als brutale, sinnlose Aggression gegenüber Allem und Jeden. Mit Fighting ist ihr eiserne Wille gemeint. Der Wille, der den Pit dazu bringt weiter zu machen. Weiter zu machen in einer Situation, wo Menschen und andere Hunde schon lange aufgegeben hätten. Pitbulls haben sich für ihre Besitzer, ihre Familie, ihr "Rudel" schon vor Züge geworfen (Zeitungsartikel), Einbrecher mit schwersten Stich- und Schussverletzungen verjagt, andere Hunde aus brennenden Häusern gerettet und Kinder aus Schwärmen Killer-Bees gezogen. Deshalb und nur deshalb, sind sie Kämpfer!
Ihr ratet Anfängern grundsätzlich von Listenhunden ab. Also schon wieder den Kampfhund stigmatisiert. Großartig. Aber sollte man sich doch einen Listenhund holen, dann bitte ein Weibchen. Da hätte ich gleich mehrere Fragen... was hat das mit der Rasseliste zu tun? Der Schäferhund steht auf keiner Liste. Also ist es egal, wenn ich mir einen Schäferhund Rüden hole, trotz Allem das ich blutiger Anfänger bin? Aber einen Bullterrier soll ich mir lieber als Weibchen kaufen? Und wieso überhaupt ein Weibchen? Begründung? Auch hier bekräftigt ihr schon wieder völlig sinnlose Gesetze, anstatt auf die Größe und die Kraft und die damit verbundenen Probleme hinzuweisen. Und dann haut ihr wieder eine Fehlinformation raus, die es in sich hat. Weibchen haben einen viel stärkeren Beschützerinstinkt als Rüden. Den haben sie, weil sie Welpen versorgen und beschützen müssen. Aus diesem Urinstinkt heraus KÖNNTEN Weibchen EVENTUELL EHER beißen als Rüden. Aber dafür gibt es keine Beweise. Auch das halten von Rüden mit Rüden, Weibchen mit Weibchen oder bunt gemischt stellt kein Problem da. Hört bitte auf Märchen zu erzählen. In 2 Videos behauptet ihr, dass ihr mit dem Befehl "Fass" und "Aus" euren Hund dazu bringt in einem Eskalationsfall "los" zu lassen. Bevor ich darauf näher eingehe, noch etwas aus dem Wurst Video. Du sagst darin "der Hund jagt jetzt die Wurst. Und wenn er sie dann hat, versucht er es zu töten. Das ist so. Das muss man gar nicht schön reden". WTF?! Was ist denn mit dir los? Hast du einen Löwen oder einen Hund? Sogar Jagdhunde, die wirklich nur fürs jagen gezüchtet worden sind, stellen das Tier nur und töten es nicht. Ausserdem kann ein Hund zwischen einen leblosen Spielzeug und einem echten Tier durchaus unterscheiden. Das Töten ist überhaupt kein Instinkt, Charakter oder sonst was von irgendeiner Rasse. Sie sind schon lange keine Wölfe mehr. Ausserdem stellst du die Formel auf beißen = Trieb = gefährlich = unter Kontrolle zu bringen. Mein Gott... Das ist genauso als würdest du sagen Hand = Faust = gefährlich = unter Kontrolle zu bringen. Der Hund spielt nur. Dafür benutzt er sein Maul. So wie ich mit meiner Hand im Thai Boxen eine Faust mache, weil ich Spaß am Thai Boxen habe. Es ist für mich Sport, Ausgleich und Stressabbau. Aber grundsätzlich muss nicht jeder ins Boxen und nicht jeder der eine Hand besitzt ist automatisch gefährlich. Ausserdem stellt ihr es so hin, als ob ihr mit dem Beisswurst-Dings euren Hund darauf vorbereitet in einer Situation (wie auch immer die aussehen soll, das führt ihr nämlich nicht näher aus) zu wissen was er tun soll. Mit seinem Maul. Aha... wie muss ich mir das Vorstellen? Weiß er sonst nicht was er mit seinen Zähnen anrichten kann? Oder soll er nur beißen, wenn du Fass sagst? Aber wen oder was soll er beißen? Rennt er weg und sucht seine Wurst sobald du Fass gesagt hast? Was ist das für eine völlig sinnlose Aussage? Und übrigens sollte es Jedem, auch den dümmsten unter uns, klar sein, dass ich meinen Hund nicht mit den Worten Kaffee oder Handy oder Parkplatz aufs beißen abrichte. Was sind das bitte für Ratschläge? Was ist das denn für ein sinnfreies Geschwafel? Aber was mich grundlegend an eurer Aussage stört: Ihr glaubt doch nicht im Ernst, das ihr mit dem bisschen Beisswurst gehample den Hund in einer echten Eskalation dazu bringt los zu lassen? Dafür braucht es eine lange Schutzhund Ausbildung mit regelmäßigem Wiederholungseinheiten. Was erzählt ihr den Leuten bloß für ein Zeug? Und glaubt ihr tatsächlich das der Hund eher beißt, wenn ich ihn nicht irgendwo bewusst rein beißen lasse? Weil das der Trieb überhaupt von einem Hund ist? Das ist absoluter Blödsinn!! Ich kann meinen Hunden die nächsten 5 Jahre verbieten irgendwo rein zu beißen, sie würden nie auf die Idee kommen einen Menschen oder irgendein Tier zu beißen, denn der Schlüssel ist ein ganz anderer. Glückliche und ausgelastete Hunde beißt nicht. Die Beisswurst erfüllt den Zweck das der Hund mit seinem Herrchen aktiv Zeit verbringt und körperlich ausgelastet wird. Das geht aber auch ohne beißen. Ohne Wurst. Ohne Fass und ohne Aus.
Mir bleibt anschließend nur noch zu sagen: Bitte löscht die Videos und hört auf Hundeflüsterer zu spielen. Es gibt schon genug falsche Informationen und Märchen. Es braucht nicht noch mehr davon. Und schon gar nicht in Form von einem aufgestylten HD YouTube Kanal, der den Leuten Seriosität vermittelt und man dadurch eure gefährlich falschen Aussagen noch eher glaubt. Übrigens könnte ich noch einmal einen ebenso langen Roman über Blue Nose/Blue Line "Pitbulls" schreiben. Aber das spare ich mir fürs erste, da ich leider nicht einmal glaube, das dieser Roman irgendeine Veränderung mit sich bringt. Leider. Aber dennoch bitte ich euch noch einmal eindringlich - löscht diese Videos. Tut es für jeden einzelnen Pitbull auf dieser Welt. Was man dieser wundervollen Rasse antut ist einfach unmenschlich und grausam. All das geschieht aufgrund von Märchen, gehypten Lügen und Aussagen wie der euren.
Soooo... Wie gesagt habe ich darauf überhaupt keine Reaktion bekommen. Solltet ihr meiner Meinung sein und das Gefahrenpotenzial hinter solchen Aussagen auch stoppen wollt, würde ich mich freuen wenn wir einen Weg finden könnten diesen Channel dicht zu machen. Oder zumindest erreichen, das die fragwürdigen Videos verschwinden. Eine konstruktive Disskussion ist ebenfalls willkommen.
ich finde es schade das mein erster Post gleich ein derart kritischer ist. Aber ich brauche eure Meinung und eure Unterstützung, insofern ihr meine Ansichten teilt. Ich bin zufällig bei YouTube auf "Vito Dog TV" gestossen. Dort geben ein Mann und eine Frau ihre Weisheiten über Listenhunde, insbesondere über deren Blue Line Pitbull Vito, zum Besten. Ich stehe den Aussagen die in den Videos gemacht werden sehr kritisch gegenüber und vermutet eher finanzielle Ambitionen hinter diesem Channel, statt dem Wunsch die Menschen sinnvoll über "Kampfschmuser" zu informieren. Ich weiss nicht ob man hier Links posten darf, deshalb nenne ich euch schnell die Videos, die ich mir angesehen habe. Leider haben diese Leute über 52 Videos hochgeladen... Wie gesagt findet ihr die Videos auf YouTube. Sucht dort bitte "Vito Dog TV" und schaut euch dann folgende Videos an:
- Kann ich einem "Kampfhund" vertrauen
- "Beisswurst" Training mit Pit Bull Vito
- Passe ich zu meinem Pit Bull
Nachdem ich mir diese Videos angeschaut habe, wollte ich handeln und habe einen langen Post geschrieben, der - wie nicht anders zu erwarten - ignoriert wurde. Hier ist mein Text:
Ich bin Besitzer von einem Amstaff und einem Pitbull. Nachdem ich mir mehrere Videos von euch angeschaut hatte, entschied ich mich einen Kommentar zu Posten, auch wenn er wahrscheinlich gar nichts bezweckt. Doch aufgrund der Flut an Fehlinformationen die ihr in euren Videos mit der (deutschsprachigen) Welt teilt und wegen der Menge an Klischees die ihr bedient, muss ich zumindest versuchen aufzuklären.
Ich beziehe mich auf Aussagen, die in mehreren eurer Videos gemacht wurden. Die mit Abstand schlimmste Aussagen von allen ist: „Pitbulls wurden gezüchtet um zu kämpfen, deshalb nennt man sie Kampfhunde"
OMG, was für eine abartige ******** ist das denn? Der Ursprung der Rasse liegt in England, lange bevor es Hundekämpfe gab und lange bevor sie unter dem Namen Pitbulls bekannt geworden sind. Der, ich nenne es mal, Ur-Ursprung lag in einer unglaublich Tapferen Rasse, die Vieh vor Bären und Wölfen beschützen sollte. Diese Eigenschaft bildet das eiserne Fundament des heutigen Pitbull. Es ist im Übrigen auch nicht so das sie keine Schmerzen fühlen, sondern durch tapferen Willen einfach weiter machen, bis sie - im extrem Fall - sterben. Diese Tapferkeit wurde den Hunden später zum Verhängnis, da eiserne Wille gepaart mit Kraft und Ausdauer für den Kampf sehr gut geeignet ist. Am ehesten glich der Pitbull ganz zu Beginn einer Dogge, Schnelligkeit und Ausdauer fügte man durch verschiedene Terrier Rassen hinzu. Es entspricht der Wahrheit, dass diese Hunde in Großbritannien, besonders in England und Irland, für den Hundekampf eingesetzt und für dessen Zweck "selektiert" worden sind. Bewusst selektiert, denn nicht jeder Pitbull wollte kämpfen! Was ihr da von euch gebt ist grausam. In was für ein Licht ihr die Hunde rückt ist ekelhaft. Ausserdem wurden Tierkämpfe in England 1835 verboten. Haltet euch bitte vor Augen wie viele Generationen nun schon zwischen der Selektion von damals und heute liegen. Und wie viele dieser Generationen OHNE Aggression gegenüber anderen Tieren gezüchtet wurden. Auswanderer haben die Hunde nach Amerika mitgenommen, wo sie sich schnell verbreiteten und sehr geschätzt wurden. Aber sicher nicht weil sie andere Tiere zerfetzt haben. Heute identifizieren sich die meisten Amerikaner mit dieser Rasse - es ist sozusagen "ihr Hund". Nicht umsonst heißen sie American Pitbull Terrier - und nicht einfach nur Pitbull - so wie ihr es ständig von euch gebt. Pitbull ist so, als würde man Terrier sagen. Oder Dogge. Oder Jagdhund. Es ist ein Oberbegriff zu dem der APBT, AmStaff und viele weitere gehören. Dennoch meinen die Leute den American Pitbull Terrier, wenn sie Pitbull sagen. Der Einfachheit halber und der Dummheit der meisten Menschen die ich treffe geschuldet, sage ich das auch. Aber ich betreibe auch keinen YouTube Chanel. Ihr solltet es besser wissen, aber vor allem besser machen. Übrigens, der erste Polizei - Hund im NYPD war ein Pitbull. Denkt ihr die haben dort auch Hundekämpfe veranstaltet? Müssen sie ja, schließlich wurde der Hund zum kämpfen gezüchtet... Aber lange vor den barbarischen Hundekämpfen, mussten die Menschen in Amerika erst einmal Hof und Familie bewachen. Das taten sie mit genau diesen Hunden. Nicht weil sie Kampfmaschinen sind, sondern weil sie unglaublich loyal und tapfer der Familie zur Seite standen. Dazu durch Intelligenz und Aufmerksamkeit sehr gut für diesen Job sind. Damals nannte man sie auch Nanny Dogs, weil kleine Kinder mit den Hunden zu Hause geblieben sind, während die Eltern ruhigen Gewissens auf den Feldern arbeiten konnten. Irgendwann, vielleicht auch von Anfang an, hatte man ebenfalls in den USA begonnen mit Wetten auf Tierkämpfe Geld zu verdienen. Anfänglich mit Hund gegen Stier, teilweise auch gegen Bären. So entstand höchstwahrscheinlich auch der Name "Pit Bull" (Pit = Tierkampf-Arena, Bull = Stier). Eventuell resultiert das Bull auch aus Bulldog, aus dem die Rasse entstanden ist. Zu diesem Zeitpunkt gab es für die diese Hunde viele verschiedene Namen. Sehr verbreitet war Bull & Terrier, Yankee Terrier, Amerikan Staffordshire Terrier und eben American Pit Bull Terrier. Es gab keinen Zuchtverband oder Rasse-Standard, daher die vielen Namen. In den USA gab es etwas länger als in England die Selektion auf Hundekampf. Für eine gewisse Zeit sogar mit Regeln und Zuchtkriterien, die durch einen Fachverband aufgestellt worden sind. Das waren alle Mitglieder des United Kennel Club. Der AKC (American Kennel Club) hatte schon Anfang 1900 von Tierkämpfen Abstand genommen. Dort war keine Zucht auf Kampf gewünscht. Hunde aus beiden Kennel wurden miteinander gekreuzt und für viele unterschiedliche Aufgaben genutzt. Ihr hingegen stellt es so da, als ob jeder Pitbull kämpfen sollte oder gar musste - was soll das bitte?! "Bald" waren dann auch in den USA Hundekämpfe verboten und nun züchtet man auch dort den Hund schon lange nicht mehr auf Gameness. Übrigens kämpften alle mögliche Rassen in den Pits. Pitbulls waren dabei lediglich am erfolgreichsten und wurden am längsten dafür missbraucht. Und das werden sie leider noch heute - dank Meinungen wie der euren! Aufgrund von Menschen wie euch, die behaupten Pitbulls sind dafür geboren um auf andere Tiere loszugehen, stehen sogar noch heute teilweise erst 14 Jahre alte Kinder auf Hinterhöfen und lassen ihre "my Pitbull is the baddest" Hunde gegeneinander kämpfen. Jedes mal wenn jemand so etwas wie ihr sagt oder gar verbreitet, bekräftigt man diese Idioten und fördert Hinterhof und Underground Pits! Aber wie nun ziemlich ausführlich erklärt, war es nicht der einzige Zweck und schon gar nicht der Ursprung das Pitbulls auf andere Hunde loszugehen. Wenn ihr so etwas in die Welt setzt, bekräftigt ihr Rasselisten und den völlig absurden Glauben, dass es Hunderassen gibt, die von Geburt an aggressiver sind als andere. Das stimmt nicht! Wenn Menschen wie ihr aufhören würden den Pitbulls solche Märchen anzudichten, würden der Möchte-Gern-Gängster, der Zuhälter und der Hardcore Rapper nicht mehr auf Pitbulls setzen, weil sogar die Oma aus der Nachbarschaft damit durchs Dorf läuft, statt mit dem Deutschen Schäferhund!! Ist euch eigentlich bewusst, was ihr da tut? Keine Ahnung wie oft ich den Satz in keine Ahnung wie vielen Videos von euch gehört habe, aber jedes Mal kommt es mir dabei hoch! Euer lächerlicher Versuch das negativ gehypte Image zu relativen, nachdem ihr vor 2 Minuten von einem Kampfhund gesprochen habt, bringt überhaupt nichts. Nicht einmal im Ansatz macht es Sinn was ihr redet. Und vor allem wiegt die Aussage "Kampfhunde" so oder so deutlich schwerer in den Köpfen, als euer Gestammel danach. Kennt ihr überhaupt den Unterschied zwischen Wesen und Charakter? Das Wesen sind die von einem Zuchtverband angestrebten Eigenschaften. In einem eurer Videos ratet ihr den Zuschauern sich vor dem Kauf eines Listenhundes Infos einzuholen. Ich wünschte ihr hättet das auch mal getan, bevor ihr euren Nonsens in der Welt verbreitet habt. Denn in keinem Kennel wird als Wesen die Gameness beschrieben/gefordert. Der Charakter ist letztendlich das, was den Hund individuell ausmacht. Der Charakter ist was ein Züchter bestimmt. Und der Charakter ist, was die Hinterhof Züchter in den Sand setzen und was einen Hund, egal welche Rasse, unter Umständen "gefährlich" macht, bzw. den Halter vor größere Herausforderungen stellen kann. Ich glaube ihr bedient jedes Klischee das es von Pitbulls gibt. Sogar das Beißkraft Märchen! Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweiß für die Beisskraft zwischen den einzelnen Hunderassen. Es ist teilweise wirklich nicht zum Aushalten was ihr da redet. Cesar Millan sagt in einem Interview: "Pitbulls has been breeding for three reasons. Fighting. Jumping. Pulling". Falls ihr jetzt denkt er hätte euren Schwachsinn bekräftigt, irrt ihr euch. Cesar, wie auch ich und viele andere, definieren "den Kampf" nicht als brutale, sinnlose Aggression gegenüber Allem und Jeden. Mit Fighting ist ihr eiserne Wille gemeint. Der Wille, der den Pit dazu bringt weiter zu machen. Weiter zu machen in einer Situation, wo Menschen und andere Hunde schon lange aufgegeben hätten. Pitbulls haben sich für ihre Besitzer, ihre Familie, ihr "Rudel" schon vor Züge geworfen (Zeitungsartikel), Einbrecher mit schwersten Stich- und Schussverletzungen verjagt, andere Hunde aus brennenden Häusern gerettet und Kinder aus Schwärmen Killer-Bees gezogen. Deshalb und nur deshalb, sind sie Kämpfer!
Ihr ratet Anfängern grundsätzlich von Listenhunden ab. Also schon wieder den Kampfhund stigmatisiert. Großartig. Aber sollte man sich doch einen Listenhund holen, dann bitte ein Weibchen. Da hätte ich gleich mehrere Fragen... was hat das mit der Rasseliste zu tun? Der Schäferhund steht auf keiner Liste. Also ist es egal, wenn ich mir einen Schäferhund Rüden hole, trotz Allem das ich blutiger Anfänger bin? Aber einen Bullterrier soll ich mir lieber als Weibchen kaufen? Und wieso überhaupt ein Weibchen? Begründung? Auch hier bekräftigt ihr schon wieder völlig sinnlose Gesetze, anstatt auf die Größe und die Kraft und die damit verbundenen Probleme hinzuweisen. Und dann haut ihr wieder eine Fehlinformation raus, die es in sich hat. Weibchen haben einen viel stärkeren Beschützerinstinkt als Rüden. Den haben sie, weil sie Welpen versorgen und beschützen müssen. Aus diesem Urinstinkt heraus KÖNNTEN Weibchen EVENTUELL EHER beißen als Rüden. Aber dafür gibt es keine Beweise. Auch das halten von Rüden mit Rüden, Weibchen mit Weibchen oder bunt gemischt stellt kein Problem da. Hört bitte auf Märchen zu erzählen. In 2 Videos behauptet ihr, dass ihr mit dem Befehl "Fass" und "Aus" euren Hund dazu bringt in einem Eskalationsfall "los" zu lassen. Bevor ich darauf näher eingehe, noch etwas aus dem Wurst Video. Du sagst darin "der Hund jagt jetzt die Wurst. Und wenn er sie dann hat, versucht er es zu töten. Das ist so. Das muss man gar nicht schön reden". WTF?! Was ist denn mit dir los? Hast du einen Löwen oder einen Hund? Sogar Jagdhunde, die wirklich nur fürs jagen gezüchtet worden sind, stellen das Tier nur und töten es nicht. Ausserdem kann ein Hund zwischen einen leblosen Spielzeug und einem echten Tier durchaus unterscheiden. Das Töten ist überhaupt kein Instinkt, Charakter oder sonst was von irgendeiner Rasse. Sie sind schon lange keine Wölfe mehr. Ausserdem stellst du die Formel auf beißen = Trieb = gefährlich = unter Kontrolle zu bringen. Mein Gott... Das ist genauso als würdest du sagen Hand = Faust = gefährlich = unter Kontrolle zu bringen. Der Hund spielt nur. Dafür benutzt er sein Maul. So wie ich mit meiner Hand im Thai Boxen eine Faust mache, weil ich Spaß am Thai Boxen habe. Es ist für mich Sport, Ausgleich und Stressabbau. Aber grundsätzlich muss nicht jeder ins Boxen und nicht jeder der eine Hand besitzt ist automatisch gefährlich. Ausserdem stellt ihr es so hin, als ob ihr mit dem Beisswurst-Dings euren Hund darauf vorbereitet in einer Situation (wie auch immer die aussehen soll, das führt ihr nämlich nicht näher aus) zu wissen was er tun soll. Mit seinem Maul. Aha... wie muss ich mir das Vorstellen? Weiß er sonst nicht was er mit seinen Zähnen anrichten kann? Oder soll er nur beißen, wenn du Fass sagst? Aber wen oder was soll er beißen? Rennt er weg und sucht seine Wurst sobald du Fass gesagt hast? Was ist das für eine völlig sinnlose Aussage? Und übrigens sollte es Jedem, auch den dümmsten unter uns, klar sein, dass ich meinen Hund nicht mit den Worten Kaffee oder Handy oder Parkplatz aufs beißen abrichte. Was sind das bitte für Ratschläge? Was ist das denn für ein sinnfreies Geschwafel? Aber was mich grundlegend an eurer Aussage stört: Ihr glaubt doch nicht im Ernst, das ihr mit dem bisschen Beisswurst gehample den Hund in einer echten Eskalation dazu bringt los zu lassen? Dafür braucht es eine lange Schutzhund Ausbildung mit regelmäßigem Wiederholungseinheiten. Was erzählt ihr den Leuten bloß für ein Zeug? Und glaubt ihr tatsächlich das der Hund eher beißt, wenn ich ihn nicht irgendwo bewusst rein beißen lasse? Weil das der Trieb überhaupt von einem Hund ist? Das ist absoluter Blödsinn!! Ich kann meinen Hunden die nächsten 5 Jahre verbieten irgendwo rein zu beißen, sie würden nie auf die Idee kommen einen Menschen oder irgendein Tier zu beißen, denn der Schlüssel ist ein ganz anderer. Glückliche und ausgelastete Hunde beißt nicht. Die Beisswurst erfüllt den Zweck das der Hund mit seinem Herrchen aktiv Zeit verbringt und körperlich ausgelastet wird. Das geht aber auch ohne beißen. Ohne Wurst. Ohne Fass und ohne Aus.
Mir bleibt anschließend nur noch zu sagen: Bitte löscht die Videos und hört auf Hundeflüsterer zu spielen. Es gibt schon genug falsche Informationen und Märchen. Es braucht nicht noch mehr davon. Und schon gar nicht in Form von einem aufgestylten HD YouTube Kanal, der den Leuten Seriosität vermittelt und man dadurch eure gefährlich falschen Aussagen noch eher glaubt. Übrigens könnte ich noch einmal einen ebenso langen Roman über Blue Nose/Blue Line "Pitbulls" schreiben. Aber das spare ich mir fürs erste, da ich leider nicht einmal glaube, das dieser Roman irgendeine Veränderung mit sich bringt. Leider. Aber dennoch bitte ich euch noch einmal eindringlich - löscht diese Videos. Tut es für jeden einzelnen Pitbull auf dieser Welt. Was man dieser wundervollen Rasse antut ist einfach unmenschlich und grausam. All das geschieht aufgrund von Märchen, gehypten Lügen und Aussagen wie der euren.
Soooo... Wie gesagt habe ich darauf überhaupt keine Reaktion bekommen. Solltet ihr meiner Meinung sein und das Gefahrenpotenzial hinter solchen Aussagen auch stoppen wollt, würde ich mich freuen wenn wir einen Weg finden könnten diesen Channel dicht zu machen. Oder zumindest erreichen, das die fragwürdigen Videos verschwinden. Eine konstruktive Disskussion ist ebenfalls willkommen.