Manno, kriegst du es hin, etwas "antwortlichfreundlicher" zu zitieren (wirklich nur als Bitte gemeint...)
„WEITGEHEND REGELFREIEN HUNDELEBENS IN BAYERN”?
Ähm, welches Bayern meinst Du?
Ich kenn nur das hier: [...]
... Die Gefahrenhundeverordnungen von Bayern und Baden-Württemberg
Das Bayern in dem ich lebe. Das Bayern, dessen Regelungen ich vor ein paar Seiten hier wirklich genau genug erklärt habe. Das Bayern, das hier überhaupt nicht zur Debatte steht, weil unsere bisherige Regierung keinerlei Veranlassung hat, an den Regelungen für HUNDE auch nur irgendwas zu ändern. Das Bayern, das nichts mit Baden-Württemberg zu tun hat. Das Bayern, dass gar keine "Gefahrhundeverordnung" hat. Die Regelungen für die 5 (in Worten: fünf) Kampfhunderassen (= Kategorie 1) werden im Landes-Straf-und Vollzugs-Gesetz (LStVG) abgehandelt und zwar im selben Abschnitt wie Raubtiere.
Du machst es einem wirklich VERDAMMT schwer, sachlich zu bleiben.
Die große Protestwelle, die es in Deutschland bereits gegeben hat, wurde wegen ein paar vereinzelter Schreiben politisch nicht allzu korrekten Stils komplett gestoppt.
Welche Protestwelle? Wieso haben denn die wichtigsten Stellen nicht darüber informiert. Zumindest so, dass möglicherweise gefährdete Touristen informiert werden konnten. Oder fand dieser Protest nur hier im Forum statt?
Die Protestwelle die ganz von selbst entstanden ist, rein nur aufgrund der sich ausbreitenden Infos und Bilder von dogs-with-spirit angelaufen ist. Die immer ganz von selbst anläuft und die auch dafür gesorgt hat, dass dieser Thread hier ins Leben gerufen wurde. Zu diesen und anderen Punkten hab ich dir eine ellenlange Email geschrieben, auf die ich wie üblich nicht mal eine Antwort bekommen habe.
Kein einziger Vorschlag wurde ignoriert. Aber man kann letztlich auch nicht erwarten, dass jeder/zumindest ich blind einfach etwas tut, von dem er/ich nicht überzeugt ist/bin.
Das ist nämlich viel mehr eine unüberlegte Handlung und ein blindes Folgen.
Der Sache mit den Bürgermeistern nachzugehen, davon warst du wohl überzeugt, das stimmt sogar. Zumindest wolltest du dem nachgehen. Derjenigen die diesen Vorschlag einbrachte dann aber selbst auf Nachfragen die Frage zu beantworten, was daraus geworden ist, davon warst du dann allerdings wieder nicht überzeugt, ja?
Den Vorschlag, zu den Grünen im niederländischen Parlament entsprechende Kontakte aufzubauen, weil wiederum jemand bereits soweit recherchiert hatte, dass sie dafür ansprechbar SIND ... den habt ihr schlichtweg komplett ignoriert. Einschließlich der Bitte, einen Kontakt zu Gerard herzustellen, weil er auf Emails oder PNs nicht antwortet oder die Kontaktdaten von Dion Gauss zu bekommmen, weil ich zwar Niederländisch lesen aber nicht schreiben oder sprechen kann (und selbst das habe ich versucht in Mails an Gerard!). Daraus darf ich dann also
jetzt schließen, dass dich "das nicht überzeugt hat", ja?
Der Vorschlag, die Niederlande selbst mehr einzubeziehen und DORT die Information zu verbreiten, weil letztendlich ein deutscher Protest nur immer zusätzlich erfolgen kann - wurde mehrfach gemacht und immer wieder ignoriert.
Weitere Beispiele verkneife ich mir jetzt einfach mal. Es gibt genügend hier im Forum die aus genau den gleichen Gründen wie ich, irgendwann einfach aufgegeben haben.
Jeder kann sich einbringen, zu Gerard und nach Den Haag fahren, Bürgermeister anschreiben wie die Mitglieder von Dr und versuchen neues herauszubekommen und neue Ansätze zu entwickeln, wie ein Widerstand zu erzeugen ist. KEIN EINZIGER VON DR SITZT ZU HAUSE UND BESCHWERT SICH, DASS ER NICHT INFORMIERT WIRD. KEINER.
Eben Manno. Kein einziger von DR. Du sagst es. Aber sonst eben alle. Alle, die nicht die Linie von DR fahren wollten. Alle die nicht nur "Widerstand" erzeugen wollten. Alle, die eigenständig ihre Ideen entwickelten und zB Artikel in deutschen und/oder österreichischen auflagenstarken Zeitschriften lancierten, etc. pp. (ist ohnehin hier in diesem Thread nachzulesen).
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass eben diese Vorwürfe und dieses ewige Drängen genau in diesem Forum auch Gerard überfordert hat. Daher hat er sich auch hier zurückgezogen. Meinst Du wirklich ich finde das toll, dass die Infos nur über mich kommen?
Ob du es toll findest, kann ich nicht beurteilen, ist mir auch völlig egal. Tatsache ist, dass du darauf hockst und andere Mitstreiter, die mit dir nicht konform gehen, informationslos am ausgestreckten Arm verhungern lässt, Nachfragen als "Drängen" bezeichnest (siehe oben).
Dass Gerard, du und Peter alleine nur den Informationsfluss niemals alleine bewältigen werdet können - war ebenfalls einer der Punkte, die ich versucht habe dir zu verstehen zu geben.
Und zwar deshalb, weil wir in 2000
zu zweit täglich fast fulltime fast nichts anderes gemacht haben, als nur Informationen zwischen Deutschland und der DogHolocaust-Liste hin- und zu schieben (einschließlich aller dafür notwendigen Übersetzungen), damit überhaupt nur die Infos im Ausland zur jeweils aktuellen Situation vorhanden waren.
Von der DogHolocaust-Liste wiederum wurden die Information dann sozusagen sternenförmig in zig Länder verteilt und dort jeweils Proteste organisiert. Im jeweiligen Land, im EU-Parlament und nach Deutschland hinein (zB Boykott der Expo 2000, Stornierungen von Bestellungen deutscher Fahrzeuge und Urlaubsreisen, jeder eben da, wo er jeweils seine Möglichkeit hatte). Um ein Land an empfindlichen Punkten treffen zu können, braucht man jemanden der sie erstmal aufzeigt - und diese Art Information können sich Ausländer nicht so ohne Weiters alleine beschaffen.
Genau so entstand die weltweite Protestwelle zu den Diskriminierungen und Tötungen der Hunde in Deutschland. Ganz von selbst übrigens, einfach nur dadurch, dass man sie hat laufen lassen. Alles - auch mehr als nur deutliche Vorwürfe und Presse-Veröffentlichungen mit Begriffen wie Reichskristallnacht, Nazi-Deutschland und Schlimmeres, u.a. zum Beispiel von jüdischen Niederländern!
Niemand "musste" kunstvolle Folder drucken oder irgendwo hinfahren. Niemand liess Stofftiere produzieren oder schrieb Komiks für Zeitpunkt irgendwann. Niemand brauchte Geld zu sammeln, um Kontakte in die politischen Ebenen herzustellen und zu pflegen.
Die Hunde in Deutschland brauchen die Hilfe JETZT und so wurde auch reagiert: spontan und unmittelbar und ohne lange Diskussionen. Irgendjemand hatte die Idee einer Schleife in schwarz-rot als Symbol. Und fast alle bastelten sich dann irgendwann selber schwarz-rote Schleifen und daraus wurde die Red-Ribbon-Aktion, für die eine Hundezeitschrift einfach anfing Aufkleber zu drucken und kostenlos zu verteilen.
Darüber wurden dann auch Hunde aus Deutschland rausgeholt oder Menschen geholfen, die aus Deutschland ausgewandert sind, um ihre Hunde vor dem Zugriff deutscher Behörden zu retten. Oder weil sie derartige Diskriminierungen und Verfolgungen nicht noch mal ertragen konnten.
Und all diese Dinge hab ich dir am Telefon erzählt, oder es zumindest versucht.
Hier sind noch Teile davon im Netz nachzulesen, immer noch ....
Dass du heute mit einem AmStaff rumlaufen kannst, hast du unzähligen Orgas, und Organisationsstrukturen zu verdanken sowie unzähligen
einzelnen Kämpfern u.a. auch aus diesem Forum hier kommend.
Ansonsten wäre Deutschland - vielleicht - auf dem Stand geblieben, für das das angehängte Foto ein Beispiel sein soll:
Deutschland, 6. Juli 2000. In Memoriam Rocky - Sandy - Connor, Acki und zahllose namenlose weitere (aber unvergessene) Hunde (das sind nicht nur Sokas!), getötet (u.a. auch durch Strangulation) und achtlos entsorgt in einem Container. Der Tag, an dem die Landeshundeverordnung veröffentlicht wurde.
Und das hat niemand organisiert oder dafür einen Verein gegründet. Das alles waren Selbstläufer, die einfach aus sich selbst heraus gewachsen sind. Eine schlagkräftige Gemeinschaft die etwas erreichen kann, besteht aus Individuen und nicht aus einem uniformen Brei. Die Motivation und Antriebskraft wurde aus dem eigenen Zorn, dem eigenen Entsetzen, dem eigenen Eintauchen ins Thema oder aus dem Selbst-Betroffensein geschöpft: aus der Liebe zu diesen Hunden, wenn du so willst, aber auch zutiefst aus dem Glauben an demokratische und rechtliche Grundsätze.
Aus diesen Individuen sind viele heute noch tragfähige Strukturen gewachsen, wie eben zB dieses Forum hier, MTW, die Staffhilfe, Hund und Halter und zahllose andere.
Unerschöpfliche Erfahrungsschätze, die dich wohl nicht genügend überzeugt haben...
Alles Hundehalter, denen du jetzt glaubst, Entwürfe zu Gesetzen unterbreiten zu müssen, damit sie ihre Hunde verantwortungsbewusst erziehen. Und denen du vorwirfst, sie würden ihre Hunde "nicht richtig" lieben. Und Menschen OHNE Hunde. Und Ommis mit Püdelchen und Dackeln. Gelegentlich auch Pitbulls. Die manchmal vielleicht nicht mit so klugen kynologische Fachbegriffe um sich werfen können, aber trotzdem ihre Hunde lieben, mit dem Herz auf dem rechten Fleck und gesundem Menschenverstand.
Gabi