Hallo Leute,
beim nochmaligen kompleten Lesen dies Tread wurde mir Angst und bange.
Es werden wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit also keine Kinder mehr geboren. Wer soll nun aber diejenen, welche heute auf Kinder verzichten im Alter versorgen?
Die jetzige fast aussichtlose wirtschaftliche Lage, mit all ihrem Raub an den Ärmeren, resultiert hauptsächlich im Geburtenrückgang. Diesen wiederum haben unsere korrupten Politker begründet indem sie die doppelverdienenden ohne Kinder mit Steuersparmodellen jahrzehntelang begünstigten.
Durch die Politikwurde das Vorbildmodell der Karrierefrau geschaffen. Kinderwunsch ist der Karriere nun mal hinderlich.
Mich wundert nur, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, ihre wirtschaftliche Situation wäre gesichert und stammtischparolenhaft den Arbeitslosen und den Sozialhilfeempfängern die schuld an ihrem Elend selbst zuschieben.
Sollen mal nachfolgenden Artikel lesen, vielleicht bringt er sie zum Denken:
ARBEITSLOSE
Abstieg in die vierte Liga
Gestern noch Chef, heute Hiwi: Die deutsche Krise trifft immer häufiger gut verdienende Führungskräfte. Wollen sie nicht als Sozialfall enden, müssen viele zu Billigjobs greifen. Von Bruno Schrep
Nein, so weit bin ich noch nicht, dachte Christiane W., als sie das Angebot der Zeitarbeitsfirma erhielt. 1000 Euro brutto im Monat für einen Vollzeitjob als kaufmännische Hilfskraft - ausgeschlossen.
"Sie wollen wirklich nicht bei uns anfangen?", fragte die Personalchefin missbilligend am Telefon. "Nein. Nicht zu diesen Bedingungen." "Dann muss ich Sie dem Arbeitsamt melden."
Wenige Tage später bekam Christiane W. Post von der Agentur für Arbeit, Außenstelle Hamburg-Wandsbek. Unter dem Betreff "Feststellungen über den möglichen Eintritt einer Sperrzeit" wurde ihr mitgeteilt, dass ihr Arbeitslosengeld drei Wochen lang gestrichen worden sei.
Es hat sich einiges geändert im Deutschland der Agenden und Reformen, der Hartz-Kommission und der Massenarbeitslosigkeit. Wer Nein sagt, geht ein hohes Risiko ein.
Der Fall Christiane W. ist einer von vielen, die zeigen, dass die Wirtschaftskrise nun auch immer härter den Mittelstand trifft. Und sie deklassiert die Menschen weitaus schneller, als die meisten das für möglich halten: Vom Manager zur Aushilfe brauchen viele nur ein paar Monate.
Auch Christiane W., gepflegt, modebewusst, gebildet, gehörte bis vor kurzem zur großen Gruppe qualifizierter und gut bezahlter Angestellter der scheinbar krisenfesten Dienstleistungsbranche. Seit die Wirtschaft lahmt, stehen viele aus dieser Gruppe vor den Trümmern ihres Berufslebens: überqualifiziert, zu alt, zu teuer.
Die Frau hatte geglaubt, sie könnte ohne Zeitdruck eine neue Beschäftigung suchen. Seit sie im August 2003 ihre Stelle verlor, kassierte sie rund 750 Euro Arbeitslosengeld monatlich. Was sie nicht wusste: Bereits nach einem halben Jahr darf sie keinen Job mehr ablehnen, der netto so viel bringt wie das Arbeitslosengeld. Andernfalls droht Kürzung oder Streichung der staatlichen Unterstützung.
"Total ungerecht", findet die 44-Jährige. Arbeitet sie nicht seit über 24 Jahren? Hat sie nicht stets eingezahlt? Und jetzt, erstmals in einer Notlage, soll sie ruck, zuck zu einer untergeordneten Tätigkeit gezwungen werden, noch dazu einer lausig bezahlten. "Ich warte nur noch auf den Vorschlag, am Hauptbahnhof Würstchen zu verkaufen."
Christiane W. hat Reisen verkauft. Nach Afrika, auf die Philippinen, in die Tundra. Als ein expandierender Konzern sie anheuerte, damit sie als Leiterin eine Reisestelle für die Mitarbeiter aufbaut, schien der berufliche Aufstieg gepackt.
Die Ernüchterung folgte schnell: Dem Konzern gingen die Aufträge aus, Filialen wurden geschlossen, Dienstreisen auf ein Minimum reduziert. Christiane W. wurde nicht mehr gebraucht.
Also zurück in ein Reisebüro, sagte sie sich - von wegen. Um das Lebensgefühl des "Up'n'away" glaubhaft zu vermitteln, setzen die meisten Firmen auf junge Kräfte. Als Christiane W. es einmal bis zu einem Vorstellungsgespräch geschafft hatte, bedauerte der Filialleiter: "Sie kennen ja den Altersdurchschnitt unseres Unternehmens." Der liegt bei 26.
Vor kurzem geschieden, zieht Christiane W. schonungslos Bilanz: "Mitte vierzig, keine Kinder, keinen Job, keinen Mann. Schiete, was?" Dass sie den 1000-Euro-Posten ablehnen und die Sperre des Arbeitslosengeldes in Kauf nehmen konnte, verdankt sie der Unterstützung ihrer Familie.
Auf solche Unterstützung kann Karin Hagemeister, 46, nicht bauen. Die Frau aus einem Arbeiterhaushalt ist die Erste in der Familie, die studiert hat, die Erste, die Karriere gemacht hat, die Erste, die viel Geld verdient hat.
Über 60 000 Euro jährlich waren es zuletzt, als "Account-Managerin" einer renommierten Werbeagentur. Die Frankfurterin organisierte Telefonwerbung für Automobilkonzerne, entwarf Slogans, motivierte Mitarbeiter zu Höchstleistungen.
Gelebt hat die Managerin dabei aus dem Vollen, "in Saus und Braus", wie sie selbst sagt. Das Geld ging drauf für Fernreisen, für Klamotten, für die erste schöne Wohnung in ihrem Leben. "Carpe diem" lautete ihr Motto - Nutze den Tag.
Inzwischen wird der Alltag der 46-Jährigen zeitweise von einem anderen Gefühl überschattet: von Angst. Der Angst, wieder in ärmlichen Verhältnissen zu versinken. Der Angst, von Schulden erdrückt zu werden. Der Angst, nie mehr eine gute Anstellung zu finden. Ein rasanter Abstieg.
"Vom Besserverdiener zur armen Kirchenmaus, das ging blitzschnell", erinnert sich Karin Hagemeister. Nachdem die Werbeagentur von einem großen Konzern geschluckt worden war, dauerte es bis zur Kündigung nur wenige Monate.
Die lebensfrohe Frau verfiel in Tristesse. Zeitweise traute sie sich nicht einmal mehr in die Frankfurter Innenstadt, wo sie früher oft eingekauft hatte. Als Arbeitslose, glaubte sie, habe sie dort nichts mehr zu suchen.
Beim Arbeitsamt wurde ihr geraten, sich doch einfach selbständig zu machen. Raus aus der Statistik, ein bisschen was riskieren, na und? Als sie dem Stellenvermittler erklärte, sie suche lieber wieder einen Führungsjob in einem Unternehmen, guckte der sie mitleidig an, prophezeite in breitem Hessisch: "Des wird aber schwer in Ihrem Alder."
"Ich dachte, der kommandiert dich jetzt zum Stadtparkfegen ab."
Der Mann hatte Recht. Eineinhalb Jahre lang suchte Karin Hagemeister vergebens. Einmal wähnte sie sich am Ziel: Eine englische Firma bot ihr eine Leitungsfunktion als "Sales Managerin Telemarketing" zu ihren alten Bezügen an, ein Traum. Doch dann teilte ihr der Chef mit, man habe leider umdisponiert. Sie könne aber, wenn sie wolle, Aufträge kopieren und weiterfaxen - für ein Fünftel des vereinbarten Gehalts. "Deppenarbeit", sagt Karin Hagemeister, ließ die Anstellung sausen. Aber zum letzten Mal.
Seit Ende April wirbt sie drei Tage wöchentlich neue Kunden für eine PR-Firma, verdient viel weniger als früher. Und hat mehr Abstriche gemacht, als sie sich das je vorstellen konnte.
Ohne diesen Job hätte sie noch Anspruch auf Arbeitslosenhilfe, könnte wegen ihres einst hohen Verdienstes monatlich rund tausend Euro kassieren. Doch spätestens Anfang 2005, wenn Arbeitslosenhilfe und Stütze zusammengelegt werden, würde sie nach und nach auf das Niveau eines Sozialhilfeempfängers zurückgestuft - für die Aufsteigerin eine Schreckensvision.
Die Rolle der Bittstellerin hätte sie ohnehin keinen Tag länger ausgehalten. Als kürzlich der Mann vom Arbeitsamt anrief, bekam sie einen Schreck: "Ich dachte, der kommandiert dich jetzt zum Stadtparkfegen ab."
"Ohne Job fühlt man sich als Paria der Gesellschaft", sagt auch Gabriele S. aus Hamburg. Für das Ziel, als Frau eine Spitzenposition in der Wirtschaft zu erkämpfen, stellte die heute 40-Jährige jahrelang andere Bedürfnisse hintenan: den Wunsch nach Kindern, nach mehr Freizeit, mehr gemeinsamen Erlebnissen mit Freunden.
Ihr Ehrgeiz wurde belohnt: Als Medienmanagerin verantwortete sie Zeitschriftenbeilagen und Prospekte eines führenden Internet-Anbieters. Sie verwaltete ein Millionenbudget, verdiente mehr als 50 000 Euro im Jahr. Vergangenheit.
Zurzeit jobbt die ehemalige Managerin im Vertrieb eines Verlags. Auf ihrem Hausausweis steht: "Aushilfe". Ihr Verdienst ist gering. Dem Absturz in die vierte Liga ging ein Jahr Arbeitslosigkeit voraus. Nachdem die Internet-Firma sie und 80 weitere Mitarbeiter zwecks Rationalisierung gefeuert hatte, hoffte Gabriele S. monatelang auf einen gleichwertigen Posten.
Schildert sie ihre Erfahrungen bei Vorstellungsgesprächen, ballt sie vor Zorn die Fäuste. Trotz fast fünf Millionen Betroffener werde Arbeitslosigkeit noch immer als selbst verschuldeter Makel gedeutet. "Eigentlich werfe ich Bewerbungen von Arbeitslosen sofort weg", habe ihr ein Personalchef ins Gesicht gesagt.
Gedemütigt fühlte sich die Erwerbslose auch bei der Wohnungssuche. Als Gabriele S. die Frage nach ihrer Tätigkeit mit "arbeitslos" beantwortete, legten mehrere Immobilienmakler kommentarlos auf.
Ihr Vertrag als Aushilfe läuft nur noch ein paar Wochen. Wenn bis dahin kein Wunder passiert, muss sie Arbeitslosenhilfe beantragen.
Was das bedeutet, hat ihr die Sachbearbeiterin vom Arbeitsamt schon mal erklärt: Sie muss ihr Erspartes offen legen, behalten darf sie nur 8000 Euro. Auch ihre Lebensversicherung, die sie vor über 20 Jahren abgeschlossen hat, muss sie verkaufen, der Erlös wird mit der Hilfe verrechnet.
"Später werd ich mal eine arme Rentnerin", fürchtet die 40-Jährige. Es klingt, als hätte sie aufgegeben.
Christian Falky aus Hamburg, Typ erfolgreicher Kaufmann, hat sich geschworen zu kämpfen. Wäre doch gelacht, wenn ein Kerl wie er, mit 43 im besten Alter, nicht wieder eine prima Stellung ergattern würde. Bei den Erfahrungen, bei den Erfolgen.
Zurechtgemacht wie zur Vorstandskonferenz, mit Anzug, passendem Hemd und Krawatte, sitzt er schon morgens um sieben vor seinem Computer, studiert Stellenangebote, entwirft Bewerbungen, versendet E-Mails.
Irgendeine untergeordnete Tätigkeit annehmen, vielleicht vorübergehend, als Übergang? "Niemals." Wozu hat er denn, bitte schön, in Firmen mit Milliardenumsätzen Niederlassungen geleitet, Geschäfte in Englisch und Italienisch abgewickelt, jahrelang im Ausland gearbeitet, mit Ausnahme von Afrika die ganze Welt beackert?
Da bewirbt man sich als Geschäftsführer, als Exportchef, als Vertriebsleiter. Fordert 85 000 Euro im Jahr, so viel, wie man früher verdient hat. Streckt die Brust raus, gibt nicht klein bei.
Das Ganze hat nur einen Fehler: Es funktioniert nicht. Seit Falky im September 2003 seinen Posten als Auslandschef einer Schreibgerätefirma verlor, hat er über hundert Bewerbungen verschickt. Zurück kamen nur Absagen.
Die Erkenntnis, dass ein bis dato erfolgreicher Manager Anfang vierzig in Deutschland kaum noch Chancen hat, macht den früher freundlichen, verbindlichen Mann hart und aggressiv. Sein besonderer Zorn richtet sich gegen Mitarbeiter des Arbeitsamts, die er für seine Misere mitverantwortlich macht.
Dort vorzusprechen, Arbeitslosengeld einzufordern bedeutet für ihn Qual und Schmach zugleich. "Man steht wie Karl Napp in der Schlange vorm Tresen", beklagt er sich. "Dann sagt man seinen Spruch auf, alle anderen hören zu, kriegen alles mit, live und in Farbe. Entwürdigend."
"Klinkenputzen mit Musterköfferchen, möglichst mit eigenem Auto".
Das Personal sei häufig auch noch "übel gelaunt", "nicht motiviert", gelegentlich "schlecht angezogen". Und brauchbare Stellenangebote, moniert er, gebe es für Führungskräfte wie ihn so gut wie nie. Unter dem Stichwort "Geschäftsführer" habe ihm seine Betreuerin die Offerte "Geschäftsführer eines Sonnenstudios in München-Schwabing" herausgesucht. "Da soll ich wohl kontrollieren, ob drei Aushilfen die Kabinen richtig sauber schrubben."
Auch die Frage, ob er nicht eine Ich-AG gründen wolle ("Können Sie vielleicht was Handwerkliches?"), fand Falky deplatziert. Allerdings: Ausgemusterte Manager seines Alters, hoch qualifiziert, hoch anspruchsvoll, schwierig unterzubringen, gibt es in Deutschland schon zu Tausenden. Sie werden verwaltet, aber selten vermittelt.
Für Christian Falky, der seit einem halben Jahr Arbeislosengeld bezieht, wird die Situation prekär: Findet er bis Anfang nächsten Jahres nichts, kriegt er nur noch den Sozialhilfesatz und ein paar Zuschläge - oder er muss mit vom Einkommen seiner Ehefrau leben. Die hat noch einen Job.
Ob der 43-Jährige unter diesen Umständen beim "Niemals" bleibt, ist offen. Kürzlich hat er jedenfalls sehr genau das Inserat einer Firma studiert, die "Mitarbeiter für den Außendienst" suchte. Was da gefordert wird, ist ihm klar: "Klinkenputzen mit Musterköfferchen auf Provisionsbasis, möglichst mit eigenem Auto".
Rainer Schneider aus Baden-Baden hat den Sturz aus dem Chefsessel schon eineinhalb Jahre hinter sich. Der 54-Jährige ist tief gefallen. Fabrikbesitzer war er, Boss einer Metallwarenfirma im Baden-Badener Industriegebiet, hoch angesehen.
Jetzt ist er Taxifahrer. Fährt in Baden-Baden täglich zwölf Stunden, von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr, kommt dabei auf einen Stundenlohn von fünf Euro. "Mein am schlechtesten bezahlter Hilfsarbeiter hat deutlich mehr verdient", erinnert er sich. Es klingt verbittert.
Wenn Rainer Schneider aus dem Fenster seines Einfamilienhauses schaut, guckt er auf das über 5000 Quadratmeter große Firmengelände, das bis 2002 ihm gehörte. Maschinen und Fahrzeuge sind längst verkauft, in den leeren Produktionshallen, die demnächst versteigert werden, nisten Schwalben.
Der Niedergang begann, als das über hundert Jahre alte Familienunternehmen, spezialisiert auf Kaminanlagen für Privathaushalte, mit den Weltmarktpreisen nicht mehr konkurrieren konnte.
Schneiders Versuch, die Belegschaft zu freiwilliger Mehrarbeit zu bewegen, von 35 auf 37 Wochenstunden ohne Lohnausgleich, scheiterte. Betriebsrat und Gewerkschaft legten sich quer. Von der Traditionsfirma blieb nur ein Schuldenberg.
Um den Lebensstandard zu halten, suchte der gescheiterte Chef eine gut bezahlte Anstellung. Schließlich konnte er einen Ingenieurtitel vorweisen, hatte auch Betriebswirtschaft studiert, kennt die Branche. "Ich kann Sie zwar in unsere Kartei aufnehmen", desillusionierte ihn der Mann vom Arbeitsamt, "aber Hoffnung kann ich Ihnen nicht machen."
Und Arbeitslosengeld? Fehlanzeige. Zwar war Rainer Schneider vor der Firmenübernahme als Juniorchef bei seinem Vater angestellt, hat 13 Jahre lang hohe Summen in die Versicherung eingezahlt. Sein Anspruch ist jedoch längst verfallen. Geld bekommt nur, wer in den letzten Jahren Beiträge geleistet hat.
Zum Taxifahren entschloss sich der 54-Jährige, um nicht beim Sozialamt zu landen; ein Taxiunternehmen engagierte ihn probeweise. Als Deutscher gehört er zur Minderheit: 40 Prozent der Baden-Badener Chauffeure stammen aus Russland, 40 Prozent aus Iran. Der Konkurrenzkampf ist hart.
"Dass er sich dem aussetzt, macht mich stolz", sagt Schneiders Ehefrau, "das hätte ich ihm nicht zugetraut." Freunde des Unternehmerehepaars sind perplex. "Die dachten, ich halte das keine drei Wochen aus", erinnert sich Schneider.
Anfangs fiel dem Ex-Boss die Umstellung schwer. Inzwischen, nach sechs Monaten, ist er nicht mehr schockiert, wenn Fahrgäste wegen fünf Cent streiten, im Auto einschlafen oder während einer zehnminütigen Tour eine komplette Lebensbeichte ablegen wollen.
"Früher lebte ich völlig abgeschottet", sagt Schneider. Heute lernt er an manchen Tagen mehr Menschen kennen als damals in einem halben Jahr. An einige muss er immer wieder denken: an den besessenen Zocker zum Beispiel, den er ständig hin und her gefahren hat - vom Hotel zum Spielcasino, vom Spielcasino zur Bank, von der Bank zum Spielcasino, wieder zur Bank, wieder zum Casino, schließlich zum Frankfurter Flughafen.
An die alte Frau, die nach einem Cafébesuch den Fahrpreis von 4,80 Euro nicht mehr zusammenbekam, aus Verzweiflung darüber in Tränen ausbrach, ihm dann als Ausgleich zwei Plastiktütchen mit Kaffeesahne schenkte, die sie aus ihrer Handtasche kramte.
An den gebrechlichen Herrn, der geführt werden musste, nicht mehr allein die Treppe hinaufkam, im Flur seine Gehhilfe stehen hatte - und sich trotzdem noch zu einer attraktiven, jungen Frau chauffieren ließ, die ihn "Schatzilein" nannte.
Nur einmal lehnte der frühere Fabrikbesitzer eine Fahrt ab: Als über Funk der Auftrag kam, einen seiner früheren Arbeiter zum Bahnhof zu fahren, gab Schneider die Tour an einen Kollegen weiter.