Ich freu mich immer noch über einen gemeinsamen Lachanfall mit der polnischen Kassiererin im Supermarkt.
Alle meine Einkäufe hatte sie in Überschallgeschwindigkeit über den Scanner gezogen, ich rotierte hektisch, um nur ja alles schnell genug wieder im Einkaufswagen zu verstauen, als die Kassiererin beim letzten Artikel plötzlich inne hielt. Sie griff langsam nach der dicken Pampelmuse auf dem Kassenband, drehte sie ein paarmal in der Hand und sagte dann mit ihrer Rothhändle-ohne-Filter-Stimme und polnischem Akzent zu mir:
"Mit diese müssen Sie mir bitte helfen..."
Ich: "Klar. Grapefruit."
Kassiererin tippt auf dem Touchscreen, schaut angestrengt, dann hilfesuchend zu mir: "Wie? Krä...?"
Ich: "Grääipfruuut. Mit G."
Sie: "Aaah!" Tippt... Ratlos. Schließlich dreht sie den Bildschirm hilfesuchend in meine Richtung und ich sehe, daß sie noch immer unter 'K' sucht.
Ich: "Mit 'G' wie Gustav. GEE." Ich spreche inzwischen wie eine verhinderte Logopädin.
Sie: "Aaaaaaah!!!" Tippt... Wieder Ratlosigkeit. "Aber... wo? Ich sehe nicht. Sie?"
Auf dem Bildschirm erkenne ich die Anfangsbuchstaben GÄ, statt GR und sage: "Da muß noch ein R ins Spiel. R, wie Rrrrichard. Und dann ein A. Also, G - R - A."
Sie tippt "GRA" - und tatsächlich vervollständigt der Computer sofort die Grapefruit.
Die Kassiererin lächelt erleichtert, kichert ein wenig und ich sage: "Da ist sie! Wir haben sie gefunden." Die Kassiererin wiehert: "War so gut värrstäckt!" und wir lachen beide laut - wahrscheinlich auch ein bißchen übereinander. Ich über ihren breiten polnischen Akzent, sie über meine logopädischen Artikulationsbemühungen.
Ich zahle und sie sagt herzlich: "Wünsche ich dir noch ganz schöne Sommertag, gell?"