Moinsen,
Es gibt ein Dokument, das der TA ausfüllen und unterschreiben soll, bevor er impft.
M.M.n. kann der TA das gar nicht unterschreiben ...
Von "Impfgegnern" wird das Nicht-Unterschreiben gerne als "Beweis" herangezogen, dass Impfungen eben doch sehr schädlich sind ...
Eure Meinung dazu? LG
M.M.n. kann der TA das gar nicht unterschreiben ...
Fast richtig
Richtig ist, dass ein TA den Wisch gar nicht unterschreiben
darf. Um nur mal beispielhaft was rauszusuchen (ich glaub ich schreib mal einen Artikel drüber)
Das fängt schon mit dem ersten Satz an:
Zum Zeitpunkt der Impfung war das zu impfende Tier gesund, wovon ich mich durch eine ausfürliche Untersuchung überzeugt habe.
Ein TA kann nur bestätigen, dass das Tier
klinisch gesund war. Ob es irgendwas ausbrütet, kann man nicht durch eine Untersuchung klären, dazu braucht man eine Kristallkugel. Will man bei einem ängstlichen Tierhalter oder einem Tier bei dem eine Impfung mit einem erhöhten Risiko behaftet ist etwas sicherer gehen, dann reicht eine Allgemeinuntersuchung nicht aus. Dann müßte man vor der Impfung noch Blut untersuchen, Röntgen und Ultraschall machen...
Aber man rate mal
wer dann wieder als Abzocker der nur ans Geld der Tierhalter will bezeichnet wird
Anschließend soll der TA auch noch bestätigen, dass das Tier vor der Impfung
keine Krämpfe, neurologische Störungen bzw Allergien hatte.
Ich werde nun nicht vorrechnen, was es kosten würde sowas diagnostisch auch nur halbwegs abzusichern
Dass der Tierhalter gesagt hat, dass das Tier vor der Impfung keine solchen Erkrankungen hatte wird sicher jeder TA gern unterschreiben.
Mehr kann und darf er nicht.
Nichtmal wenn man ein Gesundheitszeugnis in Auftrag gibt kann, darf oder wird ein TA ohne jede Einschränkung "Das vorgestellte Tier ist gesund." attestieren.
Dann soll der TA schriftlich:
- garantieren, dass keinerlei Nebenwirkungen bzw individuelle Unverträglichkeiten auftreten
- eine Erfolgsgarantie auf die Wirkung der Impfung geben
Beides darf der TA gar nicht. Unterschreibt er den Wisch, dann macht er sich strafbar.
Eine Erfolgsgarantie darf ein TA nur in ganz, ganz wenigen Ausnahmen geben. Ansonsten beinhaltet ein Behandlungsvertrag stets nur, dass nach bestem Wissen und Gewissen und nach aktuellem Stand der Wissenschaft behandelt wird.
Das Ausbleiben von Nebenwirkungen und eine Erfolgsgarantie zu versprechen ist mindestens unlauterer Wettbewerb und ggf sogar Betrug.
Das gilt nicht nur für Impfungen sondern für jede Operation und für jede medikamentöse Therapie.
Es gibt also
zwei Möglichkeiten und beide sprächen für sich:
- Die Autoren dieses Schriftstückchens haben sich null damit beschäftigt was sie da aufsetzen, schreiben über etwas von dem sie keine Ahnung haben und setzen darauf, dass ihre Kundschaft noch weniger Ahnung hat.
- Es wurde gezielt ein Schriftstück entworfen, dass ein Tierarzt nicht nur nicht unterschreiben kann, sondern aus rechtlichen Gründen gar nicht unterschreiben darf.
Ob es vom gleichen Autoren auch einen Wisch gibt auf dem ich mir vom Heilpraktiker unterschreiben lassen kann, dass das Ergebnis der Haaranalyse auch für mein Tier zutreffend ist und das die verkauften Globuli garantiert gegen die Beschwerden mit denen ich mein Tier vorgestellt hab wirksam sind?
Alte Tiere noch zu impfen, die in ihrem Leben vielleicht eh schon mehr als durchgeimpft wurden, sollte man durchaus diskutieren dürfen, ohne gleich als Impfgegner hingestellt zu werden.
So hab ich das auch nicht gemeint, verzeih wenn es so rüberkam.
Natürlich sehe ich es keineswegs als Impfgegnerschaft, wenn man sich kritisch mit dem Thema Impfung beschäftigt (im Gegenteil, auch meine Tiere werden nicht einfach alle jährlich geimpft)
Ich habe sogar nichts gegen totale Impfgegner, solange sie sachlich darlegen was sie denken und warum und andere Meinungen respektieren.
In einer Diskussion ist es eben absolut daneben sich hinzustelen und zu sagen "Alle die anders denken und handeln als ich sind gewissenlose Abzocker oder dumm." und genau das tun leider viele Impfgegner.
Es wäre für mich völlig ok, wenn eine Frau Zi***** sagt/schreibt, dass sie eben keine Impfungen an alten oder kranken Tieren durchführen würde und begründet warum sie ganz persönlich das für falsch hält.
Ebenso wie ich
sachlich erklären kann warum ich persönlich es falsch finde Tierhaltern die ihre Tiere mit Rohfleisch ernähren zu verklickern, dass sie als Kohlehydratquelle spezielle Futterflocken für 8€/kg benötigen und nicht etwa einfach Haferflocken im Supermarkt besorgen bzw Kartoffeln und Nudeln kochen können.
Nicht ok wäre es, wenn ich behaupten würde, dass jeder, der "Flocken zur Fleischfütterung" verkauft ein gewissenloser Abzocker ist.
Leider wird "Impfkritik" eben selten sachlich und fundiert geäußert.
Darunter leiden dann zum Einen Tierärzte, die zur Impfung raten/die eigenen Tiere impfen, weil sie davon überzeugt sind, dass Das Risiko einer Impfung geringer ist als die Bedrohung durch entsprechende Krankheiten, denn Diese werden als Abzocker dargestellt.
Die anderen Leidtragenden, sind Menschen (wie Du), die berechtigter Weise sachlich darauf hinweisen, dass man sich als verantwortungsbewußter Tierhalter mit dem Thema Impfung auseinandersetzen und individuelle Entscheidungen für jedes seiner Tiere treffen sollte.
Denn diese Menschen werden dann oft zu Unrecht in diese extreme Ecke der absoluten und unsachlichen Impfgegner gestellt.
Bei dem Verein "Gesundheit und Impffreiheit für Tiere e.V." sehe ich persönlich eben keine sachliche Aufklärung. Sondern Hetze, unseriöse Stimmungmache und aggressiven Verkauf der eigenen "Produkte" mit genau den MAschen, die Tierärzten vorgeworfen werden.
Kranke Tiere (noch) zu impfen verlangen nicht einmal die Impfstoffhersteller und schließen dies in ihren Beipackzetteln auch generell aus.
Natürlich hast Du da völlig recht und ich mich unklar ausgedrückt: Das Impfen von klinisch kranken Patienten ist sogar explizit verboten.
Und die wenigen, mir bekannten "Impfschäden" entstanden auch fast ausschließlich bei Tierärzten, deren "Untersuchung" vor der Impfung darin besteht den Tierhalter zu fragen ob das Tier "gesund und munter" sei.
Wenn ich davon spreche wie wichtig die Impfung kranker Tiere für mich ist, dann spreche ich ausschließlich von latenten Krankheiten und Tieren, die zum Zeitpunkt der Impfung natürlich klinisch völlig gesund sein müssen.
Bei meinen eigenen Tieren/Pflegetieren und Kundentieren bedeutet das, dass ich z.B. bei Katzen die FIV und/oder FeLV positiv und Hunden die Leishmaniose positiv sind ebenso aus Überzeugung zu einem guten Impfschutz rate wie z.B. bei Tieren, die psychisch nicht ganz beieinander sind. Eben einfach, weil ich für solche Tiere eine Impfung als deutlich sicherer erachte als das Risiko eine Krankheit gegen die geimpft werden könnte nicht zu überstehen.
In wieweit ein alter und obendrein geschwächter Organismus überhaupt in der Lage ist, aufgrund einer Impfung Antikörper zu bilden, bleibt die Frage.
Das ist immer eine individuelle Abwägung auch bei gesunden Tieren, wenn diese z.B. unter Stress stehen.
Ich würde z.B. deutlich eher einen alten, herzkranken Hund impfen lassen, der sonst klinischg gesund ist als einen jungen, gesunden Pflegehund, der völlig verängstigt und panisch ist.
Wieso sich über so ein m.M.n wichtiges Thema streiten?
Zu Streit kommt es in Diskussionen nur in zwei Fällen:
- Mißverständnisse/Nichtbeachtung der einfachen 3 Säulen einer Diskussion
- Wenn jemandem, der das nicht zugeben will die Argumente ausgehen
Ansonsten kann eine Diskussion mit unterschiedlichsten Standpunkten sehr "fruchtbar" geführt werden. Ganz ohne Streit, Zank und Unfrieden.
Wieso nicht Punkt für Punkt mal alle Themen rund um das Thema durchgehen?
Ich glaube, dass ich aufgrund des Umfanges an Fragen, die dieses Thema aufwirft unmöglich.
Ich werfe jetzt einfach mal ein paar Fragen in den Raum.
...
(Für mich) einfach Fragen, die zum Thema Impfen dazu gehören.
Da bringst Du es gut auf den Punkt.
Das sind die Fragen zum Thema, die für Dich wichtig sind.
Für andere, sind andere Fragen wichtig.
Will man alle beantworten, dann dürfte selbst ein Studium der (Tier)medizin, (Mikro)Biologie und Pharmakologie nicht ausreichend sein.
Immunologie, Serologie, Virologie usw sind so unendlich komplex und vielschichtig, dass es ganz gut ist, wenn jeder Tierhalter bzw jeder der Kinder hat sich ganz individuell zusammenstellt welche Fragen für ihn persönlich wichtig sind.
Ich kenne sowohl Tierhalter, die sich zu dem Thema bilden wollten und anschließend für mich die Pathologieprüfung hätten machen können (zumindest die Themengebiete aus der Immu), als auch Leute die einfach "nur" wissen wollten ob ungeimpfte Tiere öfter an den Krankheiten gegen die geimpft wird erkranken/sterben als geimpfte und ob geimpfte Tiere häufiger mit Krebs, neurologischen Erkrankungen, Allergien usw vorgestellt werden als ungeimpfte und die in ihrem Bekanntenkreis dahingehend recherchiert haben.
Ich kenne aber auch Leute, die für dieses Thema gar keinen Kopf haben und denen es reicht wenn ein Tier-/Kinder- Hausarzt ihres Vertrauens und ein guter Bekannter, dem sie die entsprechende Sachkenntnis zutrauen sagen "Mach das bei Deinem Tier/Deinem Kind/Dir selbst so und so." und die für das "weil......." gar keinen Kopf haben.
Zwischen diesen "Extremen" Arten mit den eigenen Fragen rund um die Impfung umzugehen kenne ich praktisch jede Abstufung.
Die Antworten auf die Fragen "Überhaupt impfen?/ Wen, wann, wie oft gegen was?"
Können meiner Meinung nach nur individuell beantwortet werden. Je nach Patient und je nachdem wie der "Vormund" des Patienten die wissenschaftlichen Fakten, die praktischen Erfahrungswerte und die Kritik auslegt.
Und hier kann man eben am Besten zum Wohle des Tieres arbeiten indem man sachlich fundiert und ohne eigene Interessen zu vertreten informiert und einem Verein, der derart unsachlich hetzt und dermaßen aggressiv die eigenen Produkte bewirbt, der kriegt von mir für beides ne glatte 6
lg
Fraukie
P.S. :
P.S.:
Wer oder was ist Lanka?
Zuerst hatte ich ne Antwort getippt und mich dann entschieden nur zu schreiben:
"Jemand, den ich in einer sachlichen Diskussion für nicht erwähnenswert halte."