Yassi fing im Mai dieses Jahres an, nach dem Aufstehen hin und wieder auf den ersten Schritten das linke Hinterbein hochgezogen zu halten. Sonst war sie o.k., ließ aber an manchen Tagen den Rüden abblitzen, wenn er mit ihr spielen wollte und wollte den ersten Spaziergang meist auf Teer beginnen, mied den bisher gelaufenen, leicht geschotterten Weg.
Beim im Juni anstehenden check-up haben wir ausgehend von den hinteren Extremitäten das Röntgen angefangen, ich persönlich dachte an Arthrose irgendwo. Hintere Extremitäten und Hüfte sahen sehr gut aus für ihr Alter, allerdings zeigte sich, dass ihre Wirbelsäule voller Spondylosen ist, teilweise kurz vor der Brückenbildung.
Im August begannen dann Probleme beim Treppensteigen, sie humpelte mal vorne, mal hinten, der Rüde musste immer öfter mit mir spielen und auch ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie Schmerzen haben musste. Dies konnte der Tierarzt beim Abtasten nur bestätigen, Ausgangspunkt war die Spondylose, es gab massive Muskelverspannungen all überall, diese resultieren aus dem Versuch, eine schmerzfreiere Schonhaltung einzunehmen. Es gab dann Rimadyl, unter dem sie auch auflebte, das aber leider von der Dosis her schon recht hoch war und sich nicht reduzieren ließ, ohne dass ihr Zustand sich wieder verschlechterte.
Da Yassi noch recht „jung“ ist für einen alten Hund, habe ich von mir aus den TA auf die Goldakupunktur angesprochen. Rein rechnerisch (finanziell gesehen) müsste die GI bei ihr zwei Jahre gut funktionieren ohne Rimadyl, dann wäre ich finanziell genau so weit, wie wenn sie ohne GI nur die Schmerzmittel bekommen hätte – hätte aber den Vorteil, dass ihre Organe keinen Schaden nehmen könnten. Für die behandelnde TA war es irgendwie ungewöhnlich, dass ich es so rum machen wollte, also GI als erste Wahl, Schmerzmittel als zweite, viele andere Hundebesitzer machen es wohl anders herum.
So bekam Yassi ihre GI Mitte Oktober 06, nachgeröngt wurden nur die vorderen Extremitäten, wobei festgestellt wurde, dass sich vorne rechts im Ellbogen eine beginnende Arthrose befindet. Diese und die Spondylosen wurden implantiert, kontrollgeröngt und nachmittags hatte ich mein schlecht gelauntes und uns tyrannisierendes Mädel wieder daheim. Die nächsten Tage waren alles andere als angenehm, Yassi musste an der Leine blieben und der Rüde natürlich auch – sprich, ich hatte zwei recht verständnislose und „stinkige“ Hunde. Am Abend vor ihrem 9. Geburtstag wurden die Fäden gezogen (eigentlich erst zwei Tage später, aber Madame hatte schon wieder das Knabbern / selber-ziehen angefangen) und am nächsten Tag gab es endlich wieder Freilauf. Das widerspricht natürlich allem, was nach einer GI sein sollte. Gemacht habe ich es, weil Yaska zum Zeitpunkt der Implantation noch eine absolut aktive und super gut bemuskelte Hündin war, die noch keinerlei wirkliche Einschränkungen durch ihre Erkrankungen erfahren hatte oder von selbst gemacht hätte. Auswirkungen hatte es keine, es gab keine Anzeichen für Muskelkater oder sonstige, sie humpelte nicht, schonte nicht - sie genoß, in vollen Zügen.
Seit dem Fädenziehen erhält sie, etwas Teufelskralle und Weidenrinde abgesehen, keine Medikamente mehr. Noch immer ist sie superschnell und wendig, ist, nach über einem Jahr „brav“ bleibens, kurz nach der GI auch mal wieder „abgehauen“ (sprich war eine halbe Stunde unauffindbar *grrr*), Treffen wir andere Hunde, ist sie eine von denen, die am wildesten tobt und spielt – übertreibt sie, merke ich dann beim Treppen hoch laufen zu Hause schon, dass die Dame eben keine zwei mehr ist, sie humpelt nicht, läuft aber sehr gesetzt und langsam die Treppen hoch.
Wenn es so bleibt wie in den letzten drei Monaten sind wir mehr als nur zufrieden, die Yassi und ich.