Draußen Ohren auf Durchzug!!!

Hallo zusammen!

So langsam fange ich an zu verzweifeln.

Unser Staff Sam ist jetzt 7 Monate und stellt seine Ohren draußen grundsätzlich auf Durchzug. In der Wohnung hört er mittlerweile sehr gut (Sitz, Platz, Aus, Sitz und Bleib, Platz und Bleib).

Sobald wir draußen sind, läuft er nur piepsend mit hoch erhobenem Kopf herum, immer auf der Suche nach anderen Hunden und zieht irre an der Leine. Sämtliche Versuche meinerseits ihn abzulenken, sei es durch Zuruf, Leckerchen usw., halten leider nur wenige Sekunden an. Das einzige was draußen zählt sind andere Hunde zu suchen und zu toben und zu spielen!!

Das selbe in der Hundeschule. Seit 3 Wochen sind wir jetzt in der Unterordnung. Sam führt sich auf dem Platz auf wie ein Wilder! So viele Hunde und er muss bei mir bleiben und nur Fuß gehen. Ich habe schon nach einer halben Stunde fast keine Kraft mehr in den Armen, so sehr zieht er. Unsere Trainerin meint, vielleicht könnre ein Stachelhalsband hier Abhilfe schaffen. Da bin ich aber strikt dagegen.

Ich weiß, dass er noch sehr jung ist, aber die ewige Zieherei, sobald er einen Hund nur von weitem sieht, ist wirklich sehr anstrengend. Zumal jetzt bei den vereisten Böden.
Ich habe es auch schon mit der Methode versucht, dass ich jedes Mal stehen bleibe, wenn er zieht, so dass er sieht, dass das Ziehen ihm nichts bringt. Er setzt sich dann jedesmal sofort freiwillig hin und wenn ich weitergehe, zieht er erneut. Das geht jetzt schon mehrere Wochen so.

Wie habt Ihr Euren Jung-(Hunden) die Zieherei abgewöhnt?

Für für jeden Tipp dankbar!

Liebe Grüße

Biggi

Da habt Ihr ja ne dolle Hundeschule Sonst ist der Trainerin nix eingefallen?
Hast Du es schon mal mit nem Halti versucht? Oder nur mit einem Brustgeschirr ?

Hallo Thai!

Muss ich Dir vollkommen Recht geben! Sind auch schon auf der Suche nach einer besseren Hundeschule in der Nähe. Da Sam aber Auflagen zu erfüllen hat (er hat die Maulkorb- und Leinenbefreiung bis zum 2. Lebensjahr bekommen), müssen wir regelmäßig 1 x die Woche die Hundeschule besuchen. Hoffentlich werden wir bald fündig!

Brustgeschirr habe ich schon versucht. Da legt er sich erst richtig ins Zeug!!

Halti habe ich noch nicht ausprobiert. Kann uns das weiterhelfen und wenn ja, wie?
Habe auch Angst, dabei etwas falsch zu machen. Hast Du Erfahrung damit? Wenn ja, welches ist da zu empfehlen (es gibt ja sooooo viele).

Biggi

Meine Hunde wußten mit 7 Monaten nicht was "Fuß" bedeutet

Du verlangst sehr viel von ihm.
Wie soll er unterscheiden (in seinem jungen Alter), daß er einmal mit den anderen Hunden spielen darf, dann wieder nicht.

Du sagst, Du bleibst stehen...
Hast Du mal versucht, die Richtung zu wechseln?
Das wirkt manchmal Wunder, aber nur bei einigen Hunden

Ich finde, Du müßtest Dein Verhalten überdenken.
Wie hast Du bisher reagiert, wenn andere Hunde in Sicht waren und Dein Hund mit ihnen spielen durfte?
Dort solltest Du ansetzen

Gehe ich mit meinen Hunden spazieren, brauchen sie nicht "Fuß" zu gehen, höchstens zwischendurch als Übung. Dann ist "Fuß" aber auch "Fuß"

Angefangen habe ich grundsätzlich ohne Ablenkung. Die Ablenkung wurde langsam gesteigert, je nach Alter und Ausbildungsstand des Hundes.

Achja, je länger die Leine, desto "besser" zieht der Hund

watson

Hallo Watson!

Zuerst einmal: Ich verlange keinesfalls zu viel von Sam!! Er muss beim Spazierengehen auch nicht bei Fuß gehen. Wir haben hier im Park einen Hundeauslauf, wo er sich täglich mit seinen "Freunden" trifft und toben darf. Am Wochenende geht es in den Wald oder an den Rhein, wo er laufen kann. Ansonsten muss er immer an der Leine gehen, da er sofort weg ist, wenn er schon von weitem einen Hund sieht.

Wenn wir spazieren gehen, wartet er unter Hochspannung nur, dass wir irgendeinem Hund begegnen, obwohl er (außer im Auslauf) nie ohne Leine gehen darf. Auch halte ich ihn an der Leine kurz, wenn andere Hunde in Sicht sind und versuche, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Leider nur mit kurzfristigem Erfolg. Auch wechsel ich dann die Richtung, weil er nicht aufhört in Richtung Hund zu ziehen.

Jeden Samstag in der Hundeschule "muss" er die ganze Zeit bei Fuß gehen, obwohl zwischen 6 und 8 Hunde in seiner direkten Nähe sind. Da dreht er fast durch. Aber die ganze Zeit den Hund mehr oder weniger hinter sich her zu ziehen, kann es auch nicht sein.

Biggi

Hallo Watson
Das stimmt schon was du da schreibst , ein Hund mit 7 Monaten kann noch nicht den Unterschied wissen.
Aber nehme ich mal Thai zum vergleich, er war 6Mon.als wir Ihn bekamen , schon recht groß u.kräftig.
Er zog mich auf von rechts nach Links so wie er wollte. Und ich hatte auch nicht die Kraft dauernd dagegen zu stämmen.
Wir sind mit ihm zur HS dort wurde nur mit Halti gearbeitet (@Biggi das originale komm jetzt nicht auf den Namen)
Ich find das völlig ok
Daisy z.B ist jetzt 14 Monate alt , sie hat noch nie an der Leine gezogen, egal ob Hunde kommen oder nicht.
Und stressig ist es in jedem Fall wenn man son Leinenzerrer hat.
Also warum nicht mit ner sanften Erziehungshilfe lernen?
Aber bevor Du los legst Biggi laß Dir den Umgang mit dem Halti zeigen...nicht einfach drauf los

Hallo Thai!

Vielen Dank! Wenn Dir der Name des "Original-Haltis" einfällt, könntest Du ihn mir dann kurz mitteilen. Werde mir dann sofort einen besorgen und vorsichtig damit anfangen. Ich hoffe, es hilft. Er hat nämlich schon so enorme Kräfte und bei seinem Gewicht von fast 25 Kilo und meinem Gewicht von 48 Kilo ist das nicht immer ganz einfach.

Hast Du evtl. einige Tipps, wie ich am Anfang vorgehen soll?

Liebe Grüße

Biggi

Biggi, der Satz mit der Zumutung war keinesfalls als Angriff zu werten sondern nur der Versuch, Dir gedanklich zu helfen

Du gehst täglich auf eine Hundewiese zum toben.
Das weiß Dein Hund.
Am WE gehst Du zu anderen Plätzen, an denen er frei laufen, toben und spielen darf.
Das weiß Dein Hund.

Ich würde es so versuchen:
Der Hund sieht einen anderen Hund und zieht.
Da weder Ablenkung noch Richtungswechsel einen dauerhaften Erfolg gebracht haben, obwohl ich das bei einem so jungen Hund auch nicht erwarten würde, könnte der Hund doch z.B. "Sitz" machen müssen, zumindest so lange, bis er sich beruhigt hat.

watson

Hallo Watson!

Ich hatte schon geschrieben, dass, wenn ein Hund in Sichtweite ist und Sam anfängt zu ziehen, ich stehen bleibe und Sam sich dann von alleine ganz automatisch hinsetzt. Ich lobe ihn dann auch jedes Mal. Aber sobald wir weitergehen wollen und er aufsteht, zieht er nach ein paar Metern erneut. Ich bleibe also wieder stehen - er setzt sich, usw...

Ich weiß, dass er noch sehr jung und total verspielt ist, aber die ewige Zieherei geht doch ziemlich an die Nerven. Deshalb suche ich eine Lösung, die uns beiden gerecht wird. Ansonsten habe ich nämlich den besten und liebsten Hund, den man sich vorstellen kann!

Biggi

Dann wirst Du wohl mehr Zeit einplanen müssen?

Hund zieht wieder, HH bleibt stehen und Hund muß sich setzen.
Hunde zieht erneut, HH bleibt stehen und Hund muß sich setzen.
usw. usf....

Ist nur ein Vorschlag und muß nicht funkionieren

watson

Wir probieren es schon ein paar Wochen. Aber dann müssen wir wohl noch ein paar Wochen dranhängen!

Mal sehen, wer von uns den dickeren Schädel hat!

Biggi

Hallo Biggy,

meine Hunde kennen zwar im Alter von 7 Monaten das HZ "Fuß", die Ausführung besteht aber im Besten Fall aus 2-3 Schritten auf gerader Linie.

Ich weis, dass dieses ewige Ziehen nervt - aber solltest Du nicht etwas geduldiger sein?!

Gruß,
Bulli

hallo andy und biggi,

mit den paar wochen mehr zeit schließe ich mich watson an. jeder hund braucht da unterschiedlich lange, bis er mit all den eindrücken da draußen umgehen kann und vor allem lernt zu warten.
aber dein sam scheint ja wirklich immer genau zu wissen, das bald spielen angesagt ist und hat wohl echte probleme mit seiner ungeduld fertig zu werden... da du ja immer ausgiebig dafür sorgst, das sam mit anderen hunden spielen darf, versuch doch hin und wieder ihn an der leine zu lassen und das spielen auch mal ausfallen zu lassen. sam lernt dann vielleicht, das nicht IMMER getobt wird sobald ein anderer hund in sicht kommt und fängt vielleicht an, genauer auf dich zu achten.
die hundeschule würde ich schleunigst wechseln. jeder 7-monatige hund wäre mit einer solangen konzentrationsspanne überfordert und die scheinen dort ja auch nicht grade auf individuelle probleme einzugehen. ich denke das der ständige stress dort euer problem eher noch verstärkt.

anstatt mit leckerlie abzulenken, würd ichs hier auch eher mit einer spielaufforderung deinerseits versuchen. irgendwie muss dein kleiner ja seine anspannung abbauen...

viel erfolg auf jeden fall
mfg silent

Hallo Biggi!
Genau das gleiche Problem hatten (oder z. T. auch noch haben) wir ebenfalls. Vor ca. 3 Wochen habe ich einen Hundehalter getroffen, der mir den Tip gab, die Leine schräg unter dem Bauch durchzuführen. Beispiel: Geht der Hund rechts von Dir, die Leine ebenfalls rechts hinter den Vorderpfoten unter dem Bauch durchführen, so daß sie auf der linken Seite wieder rauskommt.
Ich habe es ausprobiert und war verblüfft, wie gut das funktioniert. Von einer Sekunde zur andere hat sie nicht mehr gezogen, sondern ist brav neben mir gelaufen. Sie hat mich zwar ziemlich groß angesehen, so nach dem Motto 'das Ding unter meinem Bauch irritiert mich, mach das weg', aber nach 100 m gab es überhaupt keine Probleme mehr.
Natürlich lobe ich sie überschwenglich, wenn sie so schön neben mir geht und Leckerlis bekommt sie selbstverständlich auch. Ach ja, und die ganze Zeit braucht sie natürlich nicht neben mir zu gehen.
Viele Grüße
Trollmama

Genau die selben Probleme habe ich mit Sharky auch, allerdings hat es bei ihm erst ca. mit 14 Moanten angefangen. Zu hause ist er ein traumhund, er lernt super schnell und führt alles aus was ich ihm sage und das sofort.
Sobald wir die Türe raus gehen, ist er der absolute Chaot. Mitlerweile gehen wir auch mit Halti udn das klappt recht gut, aber eine Lösung auf Dauer ist dies natürlich nicht.

dogucksch schrieb:

Bei meiner süssen hat ein Erziehungsgeschirr geholfen....Das ist ihr dermassen unangenehm mit den Schnüren unter der Achsel dass selbst wenn ich es lange nicht benutzt habe, die Leine nur kurz straffen muss und sie läuft wieder neben mir her.

Zum Vergrößern anklicken....

Die Teile sind nicht die Bohne besser als ein Stachelhalsband. Das ist nicht unangenehm unter den Achseln, sondern schmerzhaft.

Ich glaube, der Hund weiß gar nicht, das er an der Leine zieht. Er versucht einfach sein Tempo zu laufen und aus seiner Sicht ist es der Halter, der zerrt.

Watson hat die wichtigsten Tips schon gegeben... "Bei Fuß" ist ein Kommando, dessen Ausführung die volle Konzentration erfordert. Das geht auch bei erwachsenen Hunden nur für kurze Zeiteinheiten. An lockerer Leine gehen hingegen kann auch ein junger Hund schon ganz gut, er muß nur gelernt haben, das der Zug am Halsband IMMER bedeutet, dass es NICHT weiter geht. Und er muß die Erfahrung gemacht haben, daß er ankommt wo er hinwill, wenn er sein Tempo dem Halter anpasst und die Leine locker bleibt. Leider trainieren die meisten Welpenbesitzer zunächst genau das Gegenteil...
Ich bin gerade dabei einem Hund das Zerren abzugewöhnen und es scheint mit der folgenden Methode zu klappen:
Wenn die Leine stramm wird, Richtung wechseln. Oder stehen bleiben, den Hund ansprechen und sobald er sich umdreht (die Leine locker wird) weiter gehen und schön loben. Das Problem ist, das man absolut nervtötend konsequent sein muß dabei, sonst klappt's nicht.
Gute Erfahrungen habe ich damit, die lockere Leine durchgehend zu loben. Ganz ruhig und leise: guterhundsoistsfeinguuterjungesuupermachstdudasuswusw. Kurz bevor die Leine stramm wird wird's still und wenn er dann zieht: NEIN! und stehen bleiben/Richtung wechseln.

Ein Tip für die Hundewiese... Statt einer normalen Leine mit Karabiner nimmst du ein Stück stabile Schnur (c.a. 2,5m lang) und ziehst sie durch den Ring von Halsband oder Geschirr. In der Hand hälst du dann beide Enden der Schnur und das ist dann deine Leine. Der Vorteil ist, dass du den Hund blitzschnell freigeben kannst (ohne groß ableinen). Du gehst mit dem Hund und wenn er ein paar Schritte gut läuft, gibst du Erlaubnisssignal (Lauf! o.ä.) und lässt ein Ende der Schnur los und der Hund ist frei und kann -als Belohnung für die lockere Leine- toben gehen. Wenn man erst einen Karabiner lösen muß, kommt die Belohnug zu spät und wird nicht mehr korrekt verknüpft.
Nimm' bitte kein Stachelhalsband und auch kein Gentledog (Erziehungsgeschirr). Wenn es bei euch gar nicht klappt, könnte man eher über ein Halti nachdenken, wobei das allerdings auch nicht dauerhaft angewendet werden sollte.

step

Hallo zusammen!

Erst mal vielen Dank für Eure Tipps.

Gestern sind wir erst mal eine halbe Stunde durch den Park gegangen, bevor wir uns auf den Weg zum Hundeauslauf gemacht haben. Bei jedem Ziehen bin ich stehen geblieben und Sam hat sich gesetzt. Das Ziehen wurde immer weniger. Aber ca. 50 Meter vor dem Auslauf (einige Hunde waren schon da) wars vorbei. Obwohl ich ihn immer wieder habe sitzen lassen, hat er sich wie doll aufgeführt (absolute Vorfreude, wahnsinns Ungeduld). Aber so ist er nun mal, mein Kleiner!

Wir werden einfach weiter üben. Vielleicht braucht er einfach etwas länger. Mit einem Halti kann ich mich einfach nicht anfreunden. Das wäre für mich die letzte Alternative, falls es wirklich nicht besser wird.

Die Methoden in der Hundeschule (ist eigentlich ein Verein) gefallen mir absolut nicht. Sam ist in seinem Alter einfach überfordert, sich 1 Stunde zu konzentrieren und nur bei Fuß zu gehen. Letztens habe ich nach 1/2 Stunde auch abgebrochen. Auch ist er der jüngste dort.

Sieht es in der Unterordnung eigentlich immer so aus, dass nur bei Fuß gegangen wird (teilweise in Schlangenlinien durch die anderen Hunde durch) und ab und zu mal Sitz- und Platz-Übungen? So sahen unsere letzten drei Stunden aus. Wie ist das bei Euch?

Liebe Grüße

Biggi

Biggi, kleine Lernerfolge beflügeln uns HH doch ungemein, nicht wahr?

Wie sieht meine Unterordnung nun aus...
Natürlich muß der Hund auch "Fuß" gehen und das konzentriert.
Nur steigere ich die Phasen der Konzentration so langsam wie der Hund auch mitarbeiten kann.
Hunde sind sehr schnell überfordert und die Korrektur dauert dann länger als der gesamte Aufbau vorher...

Zwischendurch wird gespielt, z.B. mit einem Ball o.ä., der Hund wird ausgiebig gelobt, sein Geist erholt sich
Nach einigen Minuten kann ich so wieder mit der Konzentration des Hundes rechnen und erneut eine kleine Übung "abverlangen".

Dieser Weg ist lang und erfordert Geduld, aber die hast Du ja

Überleg mal, bei einer Prüfung dauert die UO ca. 10 Minuten, weitere 10 Minuten ist der Hund in der Ablage.

Und bei euch verlangen die tatsächlich eine Stunde?
Gefällt mir nicht und Dir auch nicht

watson

Hallo Watson!

Bei uns gibt es zwischendurch wieder Spiel noch Pause. Auch war die Trainerin nicht davon begeistert, wenn ich Sam ab und zum mit einem kleinen Leckerchen belohnt habe, wenn er etwas ganz toll gemacht hat. Aber das lasse ich mir nicht verbieten!
Wenn ich dann fast 1 Stunde einen wahnsinnig überdrehten, ungeduldigen und nervigen Hund hinter mir herziehen soll, geht das schon ziemlich an die Nerven und auch ich werde ungeduldig, was wiederum Sam merkt (auch fallen mir fast die Arme ab). Ich dachte immer auch Unterordnung sollte (wenigstens ein bisschen) Hund und Halter Spaß machen. Bei uns ist es momentan Stress pur.

Wir werden uns auf jeden Fall nach einer neuen Hundeschule umsehen!
Biggi