Also ich muß jetzt als DSH-Halter mal ganz offen zugeben, daß mir so spontan beim Lesen so manchen Beitrags von Dogmaster schon Gedanken a la " l.m.a.A." in den Sinn gekommen sind. Wie kann ich Solidarität .. obwohl halt, das ist ja zu wenig .... genau, wie kann ich aktive Unterstützung von jemand erwarten wenn ich ihm gleichzeitig vor den Latz knalle, daß ich bereit bin dessen Hund ohne mit der Wimper zu zucken zu "opfern" um den eigenen von der Liste zu kriegen. Ich fühle mich durch so eine Argumentation eher verprellt als ermutigt und ich bin gewiss ein Mensch, der sich auch schwer tut Ungerechtigkeiten einfach als gegeben hinnehmen zu müssen .... Aber sorry, bei der Argumentation wäre ich ja bescheuert für jemanden Opfer zu bringen der im Gegenzug auf mich und meinen Hund pfeiffen würde ... Rasseübergreifender Zusammenhalt ist hier gefragt und nicht neue Bauernopfer, aber auch das wurde ja schon zu genüge erwähnt.
Ich frage mich sowieso wie hier mancher auf die Idee kommt, daß die logische Schlußverfolgerung der Politik die Abschaffung der gesamten Liste sein müsste, nur weil die Schäferhund-Lobby auf die Barrikaden gehen würde .... Man kann auch einzelne Rassen wieder streichen, sprich als Folge für zu großen Protest den DSH eben wieder von der Liste streichen was nicht heisst daß alle anderen auch von der Liste kommen...? Oder der DSH bleibt halt trotz Protest weiter drauf stehen, irgendwann ist auch der größte Widerstand gebrochen, da haben unsere Politiker doch eh nen langen Atem und dann? Jo, dann steht der DSH halt auch mit drauf ohne für die anderen Rassen irgendwas erreicht zu haben... aber was solls, gell? .. wär ja dann wenigstens gerecht ....
Natürlich sind diese Listen eine große Ungerechtigkeit, aber sich potentielle Mitstreiter im Sinne der Sache zu verprellen indem man fordert daß die "Köpfe ihrer Hunde auch rolllen müssten" halte ich für taktisch äusserst unklug ....
Unabhängig von Sinn oder Unsinnigkeit ob man eine Rasse überhaupt als "gefährlich" klassifizieren könnte, ist es aber dennoch selbstverständlich maßgebend die Beißvorfälle in Verhältnis zur Gesamtpopulation einer Rasse zu betrachten und zu sehen wieviele pro 100 Rassevertretern mit Beißvorfällen auffällig geworden sind. Blödes Beispiel, aber dennoch vielleicht zu Veranschaulichung, wenn man sich die Pannenstatistik anschaut ist es ja auch wichtig zu wissen, wieviel Pannen auf eine gleiche Anzahl von einer entsprechenden Automarke entfällt um beurteilen zu können wie anfällig diese eben für Pannen ist, unabhängig davon wieviele nun wirklich auf Deutschlands Straßen unterwegs sind.
Wohlgemerkt, es geht um die Klassifizierung ob gefährlich ja oder nein und nicht um die Anzahl der Beißvorfälle an sich selbst. Und wenn man nun die Gefährlichkeit daran messen möchte ( wie gesagt, ob unsinnig hin oder her, das steht ja auf nem anderen Blatt ) welche Rassevertreter schneller die Beißhemmung verloren haben, kommt man um die prozentuale Statistik überhaupt nicht drumrum. Nochmal ein Beispiel, angenommen, wir hätten in Deutschland 100 Bobtails, von diesen 100 Bobtails sind 10 durch Beißvorfälle auffällig geworden. Jetzt hätten wir hingegen 1000 Schnauzer von denen auch 10 durch Beißvorfälle auffällig geworden wären, sind nun unter Berücksichtigung o.g. (fragwürdigen) Grundsatzvorgaben beide gleich "gefährlich" bzw. welcher der beiden Rassen würde weniger dazu neigen die Beißhemmung zu verlieren? .... irgendwie vollkommen bescheuert das ganze, ich hoffe man versteht mich nicht falsch .... ich möchte nur aufzeigen, daß es trotz der ganzen Unsinnigkeit dieser Liste, dennoch schon ausschlaggebend ist wie groß die Population einer Rasse ist.
Letztendlich ist doch das größte Problem der "Mindfuck" der regelmässig durch die Presse betrieben wird. Heute schon wieder, fett auf RTL, schon wieder ein Kind "zerfleischt" .... oder Tierärzte unterstützen die Halter dieser "Bestien" indem sie die Rasse als Mischlinge deklarieren, indirekt kommt der nicht viel mitdenkende Zuschauer nun auch noch auf den Trichter, die Tierärzte seien daran schuld, daß ein Kind gebissen wurde, so wurde zumindest der Beitrag im zeitlichen Zusammenhang dargestellt .... letztendlich müsste man die Presse für sich gewinnen können um etwas erreichen zu können, denn was im negativen Sinn beeinflusst wird könnte ebenso im positiven Sinn erfolgen, aber das dies geschieht wird wohl eher Utopie bleiben ...