Ähm, möglicherweise habe ich da etwas nicht richtig verstanden, aber reell gesehen isst ein Mensch NIEMALS über 21.000 Tiere in seinem Leben. Das könnte maximal aufgehen, wenn die Fleischmenge auf sehr kleine Tiere wie Krabben, kleine Fische oder maximal Tauben umgerechnet wird.
Der Vegetarierbund gibt dies an:
Nach Berechnungen des Vegetarierbundes zum Weltvegetariertag am 1. Oktober isst der durchschnittliche Bundesbürger im Laufe seines Lebens durchschnittlich 1094 Tiere.
Und:
Jeder Deutsche ist demnach 4 Kühe oder Kälber, 4 Schafe, 12 Gänse, 37 Enten, 46 Truthähne, 46 Schweine und 945 Hühner. Hinzu kommen noch unzählige Fische und andere Meerestiere.
Quelle:
Angenommen ein Mensch wird 85 Jahre alt (und so alt wird ja längst nicht jeder!) sind das gerade mal etwa 31.000 Tage. Bei 80 Lebensjahren sind es etwa 29.000 Tage.
Ich will das nicht in der Grausamkeit relativieren - auch 1000 Tiere, die im Laufe eines Lebens für einen Menschen sterben (plus Fisch + Meerestiere meinetwegen 3000-4000) ist echt viel und eine unvorstellbare Zahl. Aber ich glaube nicht, dass man Leute zum Umdenken bewegt, indem man so hohe Zahlen einsetzt, die auf den ersten Blick schon unglaubwürdig wirken.
Im Übrigens habe ich absolut kein Verständnis dafür, wenn Vegetarier sich rechtfertigen müssen, warum sie kein Fleisch essen. Auch wenn ich kein Veggie bin, stehen Veggies meines erachtens nach moralisch eindeutig auf der richtigen Seite! Ich frage schonmal aus Interesse einen Veggie, warum er Veggie ist - einfach weil es dafür ja wirklich unzählige verschiedene Gründe geben kann - aber ich frage immer neutral und äußere eigentlich (unabhängig vom Grund) auch immer Anerkennung dafür.
Es gibt ein paar Dinge, für die mir das Verständnis fehlt, aber da geht es dann schon in extremere Gefilde. Wenn ich mit Tierrechtlern über Veganismus diskutiere und sie mir erklären, dass selbst wenn ich eine Kuh und 10 Hühner vor dem Schlachthof retten und ihnen in meinem großzügigen Garten einen schönen Lebensabend bereiten würde, ich niemals deren Eier essen oder deren Milch trinken dürfe, dann haben die für mich einen an der Murmel.
Ich habe auch nur begrenzt Verständnis dafür, wenn ein Vegetarier, der mir ausdrücklich sagt, dass er Veggie ist, weil er nicht will, dass Tiere für ihn sterben (und NICHT weil er sich vor Fleisch ekelt, den Geschmack eh nie mochte, aus gesundheitlichen Gründen...) sich dann beim Grillen weigert, sein gegrilltes Gemüse/Fladenbrot/Kartoffelscheiben vom selben Grill zu essen, auf dem vorher mal Würstchen lagen oder ich nicht die gleiche Grillzange benutzen darf oder ein Veggie einen Nicht-Veggie nur küssen will, wenn der Nicht-Veggie sich nach Fleischkonsum die Zähne geputzt hat. Oder man dann nicht aus einem Glas trinkt/die selbe Gabel benutzt. Weil da unsichtbare Mikropartikel Fleisch dran sein könnten.
Ich verstehe auch nicht, wenn Veggies keine Milchprodukte essen, denen zur Gärung Enzyme aus dem Kuhmagen zugefügt wurden. Einfach nur als Gärbeschleuniger oder wie das heißt. Also kein Käse, der mit Lab gewonnen wurde.
Das sind für mich einfach so extreme Auswüchse, über die ich den Kopf schüttel. Prinzipiell ist zwar des Menschen Wille sein Himmelreich und niemand ist mir Rechenschaft schuldig, das sind aber so Punkte, an denen meine Rücksicht (als Gastgeberin) dann z.B. endet. Gibt keinen extra Grill, keinen labfreien Käse und wenn jemand ne Grillzange will, soll er sich selbst an seinen eigene Grill stellen. Oder Grillschalen mitbringen oder weiß der Geier.