Ähnlich wie Babs finde ich die Frage nach dem "Warum?" häufig auch extrem unangenehm, je nachdem von wem und in welchem Kontext gestellt, sogar unverschämt.
Zum einen, weil es ja unter uns "Nichtmüttern" auch welche gibt, die diese Entscheidung vielleicht doch nicht ganz freiwillig gefällt haben, die keine Kinder bekommen können / dürfen, die sich vielleicht inzwischen mit der Situation arrangiert haben, die es aber noch immer ZUTIEFST verletzt, nach Details ihrer Lebens- und Fortpflanzungsplanung gefragt zu werden (allein in meinem Bekanntenkreis habe ich derer drei, die sich das seit Jahren gefallen lassen müssen...).
Zum anderen, weil ich finde, daß derart persönliche Entscheidungen NIEMANDEN etwas angehen. Niemanden! Ich frage auch niemanden, was er warum wann tut oder lässt, jedenfalls nicht in Bezug auf sein Paarungsverhalten. Und das schließt die Fortpflanzung ja wohl mit ein.
Wenn mir jemand sehr, sehr vertraut ist, und vielleicht von selbst das Thema anschneidet, ist das etwas anderes. Okay. Aber ansonsten würde ich mir - wie in vielen anderen privaten Angelegenheiten - mit diesem Thema einen wesentlich sensibleren Umgang wünschen.
Was meinen persönlichen Fall angeht, kann gern jeder wissen, warum ich keine Kinder will: ich bin keine Mutter. Ganz einfach.
Mir fehlen alle Gefühle, die ich für elementar wichtig halte, um ein Kind vernünftig und liebevoll aufziehen zu können. Warum das so ist, woher das kommt, konnte ich nie ergründen. Ich habe weder ein Kindheitstrauma, noch sonstige schwere psychische Schäden. Das ist einfach so.
Und es ist gut so!
Manchmal würde ich mir wirklich wünschen, daß sich auch viele andere potentielle Mütter zunächst einmal selbst fragen, was sie wollen oder nicht wollen, wozu sie in der Lage zu sein glauben, und wozu eher nicht - BEVOR sie sich in eine Schwangerschaft stürzen. Damit könnte ganz sicher viel Leid (auf beiden Seiten...) vermieden werden.
Ich freue mich für jede Mutter - und natürlich für ihr Kind - wenn ein großer Wunsch und viel Liebe einer Schwangerschaft vorangehen, aber einfach "vermehren", nur weil die Natur das angeblich so vorgesehen hat, weil man vielleicht eines Tages allein dastehen und Entscheidungen bereuen könnte, usw., halte ich für völlig überholt und dämlich.