Mir geht es wie Igor. Ich hatte nie das Bedürfnis, eigene Kinder zu haben. Allerdings versagt bei mir auch komplett das Kindchenschema.
Mein Exmann hatte bereits ein Kind, als wir uns kennen lernten. Eigentlich wollte er niemals Vater werden, es hat sich dann aber anders ergeben. Er hat die Verantwortung übernommen und ist ein guter Vater.
Die Beziehung hat es dann mit Kind aber sehr schnell zerlegt.
Sein Sohn war nach der Trennung die Hälfte der Zeit bei seiner Exfrau, die andere Hälfte dann bei ihm und später bei uns. Zudem hat mein Exmann, um die Mutter zu entlasten, die dann eine Ausbildung machte, um einiges mehr Unterhalt gezahlt, als er gemusst hätte.
Es waren also für ein Kind aus einer gescheiterten Beziehung recht gute Bedingungen.
Als es ernst zwischen meinem Exmann und mir wurde, war ich 34 und wir haben das Thema "eigene Kinder" besprochen. Er sagte deutlich, dass er eigentlich keine Kinder mehr möchte und auch ganz ehrlich, dass er mich nicht teilen möchte. Er wäre jedoch bereit, mit mir ein Kind zu bekommen, wenn es mein Wunsch wäre.
Wir haben uns gemeinsam gegen Kinder entschieden und ich habe es nie bereut. Es gab keine tickende Uhr. Ich habe mein Leben bis heute genossen und nichts vermisst.
Und klar kann frau auch als alleinerziehende Mutter klarkommen. Für mich wäre das aber nie das Ideal, sondern nur eine Notlösung.
Wenn die Beziehung stimmt, ist es für das Kind sicher schöner, Mama und Papa zu haben.
Zumal "alleinerziehend" nicht immer, aber oft dazu führt, dass die Lebensumstände nicht einfach sind. Die meiste Verantwortung allein tragen, immer da sein zu müssen, finanzielle Probleme, weil der Unterhalt nicht reicht und die Frau nicht/nur wenig arbeiten kann.
Tatsächlich war ein Teil meines "Nichtkinderwunsches" geprägt von der Überlegung, dass Beziehungen scheitern können und die Vorstellung, alleinerziehend zu sein, war für mich ein Alptraum gewesen. Ich kannte viele Alleinerziehende und habe bewundert, wie sie das hinkriegen, aber ich hätte mit keiner von ihnen tauschen mögen.