Der-Ich-bin-stinkwütend-Thread

[Paulemaus]

Diesen Menschen plötzlich ganz anders zu sehen, ist sicher nicht ganz einfach.

Wenn die Hinweise auf Missbrauch des eigenen Kindes deutlich sind? Was läuft bei einer Mutter falsch, die dann nicht sofort ihr Kind in Sicherheit bringt und sich vom Täter distanziert?

 

[lektoratte]

Was heißt denn „deutlich“?

 

[Paulemaus]

Es gibt Frauen, die sich auch dann nicht trennen, wenn klar ist, dass der Vater das Kind missbraucht hat. Gelegentlich wird noch dem Kind die Schuld zugeschoben. Oben wurde ja so ein Beispiel genannt.

Ich kannte beruflich eine Mutter, deren Mann hatte das gemeinsame Kind erschlagen. Sie hatte noch ein älteres aus einer anderen Beziehung. Nachdem der Täter seine Haft abgesessen hatte, zog er wieder bei ihr ein.

 

[Pennylane]

Dass der ein Kinderschänder sein könnte, gehört da sicher nicht zu den Eigenschaften, die man billigend in Kauf nehmen würde, wenn man davon wüsste.
.

ich erinnere an Staufen bei Freiburg

 

[Crabat]

Da die Täter häufig kontrollieren und Macht ausüben wollen, ganz generell und unabhängig vom Missbrauch, suchen die sich ihre Frauen auch danach aus. Gerne auch geistig nicht so ganz auf der Höhe.
Fritzl war zB ja ganz beliebt bei Frauen. Geheiratet hat er einen schwachen Charakter. Und da hatte er sicher noch nicht vor, was er später getan hat.

 

[Paulemaus]

Ich habe einige Fortbildungen zum Thema Kindesmissbrauch gemacht und es gab viele Beispiele, in denen jede "klare" Mutter erkannt hätte, was da ablief. Diese Mütter schauten aber weg. Egal, ob der Vater sich mit der Tochter im Schlafzimmer eingeschlossen hat, egal, wie auffällig das Kind wurde.

 

[Melli84]

Diese schrecklichen Fälle gibt es anscheinend auf der ganzen Welt. Dieses Thema triggert mich extrem. Ich schiebe es meist weit weit weg. Ich weiß mein Mann würde so jemanden definitiv umbringen wenn jemand unseren Kindern ein Haar krümmen würde. Beim Schutz der Familie kommt der Teufel bei ihm durch.

In dem USA wird normalerweise besonder hart bei sowas durchgegriffen und danach stehen diese Täter in so einem Verzeichnis mit Namen und genauer Anschrift. Jeder kann nachsehen wo solche Täter wohnen und viele tun das auch um zu sehen ob und wie viele Täter es in der Umgebung gibt.

Alma erzählte mir, dass es in El Salvador schlimm sei und eine Frau aus dem Irak erzählte mir mal in Colorado, dass es dort im Irak gerade an kleinen Jungen sehr verbreitet sei mit dem Mißbrauch

 

[Paulemaus]

Für mich gibt es keine Entschuldigung für jemanden, der sich an einem Kind vergreift und auch keine "mildernden Umstände".

 

[snowflake]

Das kannst du wahnsinnig gerne so einschätzen was ich wie verstanden hätte oder nicht. Tatsache ist, dass in dem Post auf den ICH mich bezog weder Natalies Aussage zu den Kindern noch zur Herkunft oder Umfeld div. Täter etwas stand. Natalies Post habe ich auch erst danach gelesen. Also schätz' du ruhig weiterhin mein Verständnisvermögen ein. Jederzeit und gerne

Es war keinesfalls meine Absicht, über dein Verständnisvermögen zu urteilen oder es einzuschätzen. Sondern nur darum, dass ich dachte, du hättest @kitty-kyf s Post falsch verstanden, in dem sie ja darauf hinwies, dass es ihr um die Freiheit ging, die man lt. Natalie seinen Kindern nicht geben könne. Denn dein Post, auf den ich reagierte, stand ja chronologisch genau hinter dem von kitty. Ich dachte also, er antworte darauf.
Wenn dem nicht so war und das noch die Antwort auf Kittys vorigen Post war, geht meine Antwort insofern natürlich fehl. Friede?

 

[Pennylane]

wir waren niemals im Krieg, snowflake. Alles gut.

 

[toubab]

ich erinnere an Staufen bei Freiburg

Jetzt nützt das alles nichts, da werden nur schwarze peter geschoben. Tatsache ist, wenn dieser mensch vom erstenmal an, forever weggeschlossen gewesen wäre, hätte es viel leid erspahrt.

es handelt sich um einen trieb der dermassen selbstbelohnend ist, da nützt kein sprühhalsband oder erziehungskurs. Solche leute gehören nicht im gefängnis, aber hinter schloss und riegel von mir aus mit pool und tennis platz, aber nie wieder unter andere leute.

 

[Paulemaus]

Jede(r) Täter/in, der sich S.exuell an einem Kind vergriffen hat und nach Verbüßung seiner Strafe wieder auf freien Fuß gesetzt wird, ist meiner Meinung nach ein Experiment mit Kindern als "Versuchskaninchen"

 

[Pennylane]

Jetzt nützt das alles nichts, da werden nur schwarze peter geschoben. Tatsache ist, wenn dieser mensch vom erstenmal an, forever weggeschlossen gewesen wäre, hätte es viel leid erspahrt.

es handelt sich um einen trieb der dermassen selbstbelohnend ist, da nützt kein sprühhalsband oder erziehungskurs. Solche leute gehören nicht im gefängnis, aber hinter schloss und riegel von mir aus mit pool und tennis platz, aber nie wieder unter andere leute.

Da habe ich zuwenig zitiert. Es ging darum, dass man solch einen Menschen nicht heiraten würde wenn man diese Abartigkeit vorher wüsste:

Ich denke, man heiratet ja nicht irgend einen Mann, sondern einen Mann, den man zu lieben glaubt, weil man ihn liebt und sein Leben mit ihm verbringen möchte.
Dass der ein Kinderschänder sein könnte, gehört da sicher nicht zu den Eigenschaften, die man billigend in Kauf nehmen würde, wenn man davon wüsste.

 

[toubab]

Ok, falsch verstanden. Nein,kein normaler mensch heiratet bewusst ein kinderschänder, aber ein kinderschänder ist nicht normal in sozialer hinsicht, und er sucht sich ein passendes, manipulierbares gegenstück vermute ich.

 

[lektoratte]

@Pennylane

Ich denke, wie @toubab es sagt, ist es am wahrscheinlichsten?

Oder es gibt vielleicht Leute, die selbst Missbrauchserfahrungen haben, und das für normal und unvermeidlich halten?

Ich hatte zB eine Freundin, die mal als Jugendliche fast von einem (Gleichaltrigen) Verwandten vergewaltigt worden wäre (wenn nicht jemand dazugekommen wäre). Sie brachte den Täter vor Gericht und ihre Familie gegen sich auf, „weil der Täter ja gerade so große persönliche Probleme hatte“.

So. Da sagte ihre eigene Mutter zu mir mal am Telefon: „Ich weiß auch nicht, wieso sie sich da heute noch so drüber aufregt. Das ist schließlich doch jedem von uns schon mal passiert!“

Konnte ich nix zu sagen in dem Moment.

Aber wenn es Leute gibt, die sowas „nicht schön aber ja irgendwo normal“ finden, weil sie vielleicht selbst ihren eigenen Missbrauch (in dem Fall als Teenager) so rationalisiert haben - kann sich das ja je nach eigenem Erleben Evtl. auch auf den Missbrauch sehr kleiner Kinder beziehen...?

 

[Pennylane]

ich kann dir nicht folgen, lektoratte.

Es ging mir darum, dass du (so habe ich es verstanden) meintest, dass niemand einen solchen Triebtäter heiratet wenn er vor der Eheschliessung weiss, dass es ein Triebtäter ist. Das widerlegt z. B. Staufen. Die Dame hat den Kinderschänder geheiratet, als der schon mehrfach auch ihren Sohn missbraucht hatte und sogar mitgemacht und schlimmeres.

 

[lektoratte]

Ja, das stimmt - aber die würde ich nicht als normal bezeichnen.

Und ich würde nicht denken, dass es sich bei allen Frauen missbrauchender Väter so verhält.

Oder gibt es dafür Anhaltspunkte?

Bei dem Fall, der gestern hier in der Zwitung stand und den @bxjunkie erwähnt hat, wusste die Mutter nichts - und hat auch keinen Verdacht geschöpft.

Die wurde sogar beneidet für ihren engagierten Mann, der so viel mit seinem Kind unternimmt und sich kümmert...

Die Frage war ja:
Wie kommt es dazu, dass Mütter wegsehen/nichts sehen.

1. Ansatz: Normale Menschen stellen sich sowas einfach nicht vor.

Dafür brachtest du ein Gegenbeispiel.

Damit komme ich auf den 2. Ansatz: Die Frauen wissen es und tun trotzdem nichts oder machen sich sogar zu Komplizen...

Da fällt mir als Erklärung halt nur ein
a) selbst schwer persönlichkeitsgestört oder b) evtl. durch eigene Missbrauchserfahrungen mit einer so verschobenen Wahrnehmung versehen, dass sie halt meinen, wenn‘s passiert, ist es eben so, das gehört zum Leben dazu... da kann man nichts unternehmen, wurde bei ihnen ja auch nie.

Keine Ahnung, ob es sowas öfters gibt.

Ich meine auch nicht, dass das ihr Verhalten entschuldigt. Ich frag mich einfach nur, wie es dazu kommt.

 

[Pennylane]

c) sie wollen nicht, dass der Mann sie verlässt. Da opfern sie halt ihre Kinder.

Ich kann mich mit den Thema nicht so eingehend beschäftigen. Ich erinnerte mich nur wegen der Frage besonders an den o. g. Fall.

 

[Natalie]

Jede(r) Täter/in, der sich S.exuell an einem Kind vergriffen hat und nach Verbüßung seiner Strafe wieder auf freien Fuß gesetzt wird, ist meiner Meinung nach ein Experiment mit Kindern als "Versuchskaninchen"

Ja! Genau das meinte ich. Deshalb empfinde ich es so, dass meine Kinder so ungeschützt gelassen werden. Weil diese Experimente zu zigtausenden laufen... und wenn es schief geht - tja Pech. Hätte ja auch gut gehen können. Das war das Recht des Täters das auszutesten. Welches Recht haben Kinder auf Schutz?

 

[matty]

Das größte Problem liegt im Moment aber im Bereich der Strafverfolgung. Da fehlt es an allem, nämlich an Personal, an modenerTechnik, andere Strukturen sind notwendig ...