.. was macht Kambi
Oje, habe ich ganz vergessen, zu berichten.
Chris hatte gestern Homeoffice und ich war bei den Kids. Deswegen musste Chris mit Kambi allein zu unserem Ta, hatte aber den Auftrag, mich sofort anzurufen. Wir hatten beschlossen, dem TA die Entscheidung zu überlassen. Es tat uns weh zu sehen, wenn Kambi seine Art "Anfälle" hatte, schrie und seine Motorik nicht unter Kontrolle hatte und rückwärts oder im Kreis lief. Auf der anderen Seite hat er die meiste Zeit ruhig geschlafen, gut gefressen und getrunken.
Der TA meinte, dass Kambi ihm noch nicht krank genug ist und wir noch nicht wissen, ob das AB nicht doch noch hilft. Er hat Chris erzählt, dass die Praxen jetzt nur noch einen Notdienst haben und wir sicher einen TA finden werden, wenn Kambi schnell Hilfe brauchen sollte.
Er stellte mit Genugtuung fest, dass die Pupillen von Kambi besser reagieren, pumpte ihn noch mal mit ABs voll und schickte den sehr erleichterten Chris nach Hause, der mich sofort informierte.
Gestern Abend war ich noch unsicher mit der Entscheidung und nicht sehr hoffnungsvoll, weil Kambi das merkwürdige Verhalten noch mehrere Male im Wohnzimmer zeigte.
Heute morgen fand ich ihn schlafend auf der obersten Plattform des 2-Meter-hohen Kratzbaums. Er wachte auf, ich lockte ihn und er schnurrte, sein Köpfchen in meine Hand gedrückt. Dann hüpfte er vom Kratzbaum und haute sich den Magen voll.
Es geht ihm eindeutig besser. Das ist soo klasse und möge bitte so weitergehen. Ein Lichtblick im jetzigen Chaos.
Als Nanny habe ich nach den gesetzlichen Covid-Bestimmungen die Wahl, ob ich arbeiten gehen möchte oder nicht. Die Eltern der Kids haben es mir unabhängig davon schon vorher angeboten, mich frei zu stellen. Die Mutter hat zwar "family leave", muss aber trotzdem teilweise arbeiten - Managerin halt. Der Vater hat Homeoffice. Ich habe also angeboten, meine Wochenstunden auf die ganze Woche aufzuteilen statt auf 3 Nachmittage und übernehme das Homeschooling. Mein persönlicher Alptraum wurde damit wahr.
Die ersten 2 Tage lief es aber erstaunlich gut. Ich habe meine 3 Stunden Arbeit in 3 Schulstunden a 45 Minuten und Pausen gegliedert. Die Kinder haben Unterlagen mit nach Hause bekommen, die abgearbeitet werden sollen. Sie sind 2 Klassen auseinander, aber ich kann trotzdem viel kombinieren. Beim Lernen des kleinen Einmaleins hat der Nannysohn mitgemacht (konnte ihm nicht schaden, das noch mal zu repetieren). Als der Große einen Text in deutsch aus dem Präsenz ins Futur umarbeiten sollte, hat die Kleine mitgeübt und hatte weniger Fehler als ihr großer Bruder
Zwischendurch hatten wir Laufdiktate, suchten nach Schmetterlingen und Kriechtieren im Internet, die in einem Text erwähnt wurden und lernten was über Fettwiesen, Magerwiesen, Feuchtwiesen und Kahlwiesen.
Die Beiden haben richtig toll mitgearbeitet und es hat sogar Spaß gemacht. Sie bestanden allerdings energisch darauf, dass ich ihre Arbeiten benote.
Natürlich machen sie sich auch große Sorgen wegen dem Virus, aber sie tragen alles mit großer Gelassenheit und machen, wenn ich nicht da bin, viel Kreatives. Mit der Mutter fahren sie morgens eine große Runde Fahrrad und mit den Großeltern skypen sie ausgiebig. Sie telefonieren auch mit Freunden und freuen sich, dass die gesund sind, das Ganze aber auch richtig doof finden. Ein Vorteil für sie: Die "Screentime" wurde ausgedehnt, sie dürfen jetzt mehr fernsehen oder an ihren Kinderlaptops spielen. Einen Vorteil muss das Ganze ja auch haben.
Ich finde es schön, dass Chris nun Homeoffice macht, auch wenn der Grund dafür shice ist. In der Anweisung zum HO stand unter anderem. dass er öfter Pausen machen und in denen mit seiner Familie plaudern soll, damit er in seinem Einzelbüro nicht vereinsamt. Von der Anweisung macht Chris regen Gebrauch, weil sowieso weniger zu tun ist als üblich. Ungewohnt ist allerdings, dass er nun auch hier isst - morgens und mittags isst er normalerweise in der Kantine. "Unser Biobus" liefert zu unserem Erstaunen aber noch und wir bekommen morgen unsere Wochenkiste. Wir haben viel mehr Zeit miteinander und genießen es und albern viel herum. Ich habe ihm heute unter die Nase gerieben, dass mein Job so wichtig ist, dass ich trotz faktischer Ausgangssperre zu den Kids fahren kann, während er im HO festhängt. Was einiges über seinen Job aussagen würde und es völlig unverständlich macht, dass er den 5-fachen Stundenlohn von mir hat. Er ist immerhin nicht systemrelevant
Ich habe sogar ein "Certificat", dass ich zu den Kids fahren darf, falls die Polizei mich anhält.
Da das Wetter tatsächlich trocken zu bleiben scheint und der Garten nicht mehr so matschig ist, haben wir beide heute Abend gründlichst die Böden in einer konzertierten Aktion geputzt und nacheinander alle Schmutzfangmatten in die Waschmaschine gepackt, um erstaunt festzustellen, wie hell die eigentlich sind. Die Freude währte aber nur kurz: Katze Xaroula kam von oben, setzte sich mitten auf die erste Matte und kübelte rückwärts gehend eine lange Spur darauf. Katzenbesitzer werden sich übrigens genau vorstellen können, wie das aussah. *lach*. Nachdem sie die erste Matte bekübelt hatte, ging sie einige Schritte weiter, tappte auf die zweite frischgewaschene Matte und kübelte genau so wie auf der ersten.
Danke auch *seufz*. Die Dinger landeten also knapp 4 Stunden später wieder in der Waschmaschine. Hachz, wie ist das Leben mit Tieren klasse.
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