Wie immer ist es sehr lebendig in der Casa de Lupo
Krümels Hautprobleme sind kaum noch existent. Unter dem AB und dem Apoquel hat sich seine Haut wunderbar erholt und sieht mittlerweile normal aus.
Wir haben am 21.10 einen Termin in der TK beim Dermatologen. Dort wird noch mal eine Hautprobe entnommen und dann besprochen, wie wir weiter machen.
Kalles Klammern habe ich selbst gezogen und er war superlieb dabei.
Er geht Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Nachmittag in die Huta, weil ich dann arbeite. Dort hat er Hundefreunde gefunden und freut sich immer sehr, wenn ich ihn hinbringe. Abends freut er sich ebenso, wenn ich ihn wieder abhole und ist dann sehr müde und zufrieden.
Zuhause frisst er seine Abendmahlzeit und schläft danach tief und fest auf dem Sofa, den Kopf auf meinen Beinen.
Ein-bis zweimal pro Woche trainieren wir für den Wesenstest und er macht das klasse.
Allerdings musste ich heute ziemlich lachen:
Der Hundetrainer hatte mit flachen Plastikscheiben einen Parcours gestaltet, den wir im "Fuss" ablaufen sollten. Kalle hat die Übung dann kurzfristig umgestaltet und versucht, die Scheiben einzusammeln, mit grosser Freude.
Das erinnert doch arg an Paco...
Paco hat der Urlaub mit dem vielen Schwimmen sehr gutgetan, aber hier in der Kühle und ohne das viele Schwimmen machen seine Gelenke grosse Probleme. Hinzu kommt, dass er kaum noch etwas sieht und manchmal auch ziemlich senil wirkt.
Deswegen ist er nun ein "Gartenhund" und von den Spaziergängen suspendiert. Er wollte und will zwar gerne, aber er kann kaum noch.
Er ist aber sehr zufrieden in seiner neuen Lebenslage und wirkt fröhlich mit dem, was er noch kann. Und dadurch, dass er sich auf den Spaziergängen nicht mehr verausgabt (was schon nach 50 Metern der Fall war), hat er genug Energie, um im Garten Leckerlis zu suchen, selbst aufs Sofa zu krabbeln, Kauknochen zu kauen und einfach da zu sein.
Wir hatten sehr auf ein sonniges Wochenende im Oktober gehofft, damit wir mit ihm noch (ein letztes) Mal ein Wochenende in Noordwijk am Meer verbringen können, aber leider sieht es nicht danach aus.
Es fühlt sich so an, als nähme er ganz langsam Abschied. Wenn er abends neben mir auf dem Sofa liegt, schaut er mich mit seinen blinden Augen oft lange an und diese Blicke treffen mich tief ins Herz. Ich streichele ihn dann zärtlich und erzähle ihm, was er für ein toller Hund ist und wie sehr ich ihn liebe.
Chris und meine Aufgabe wird es in der nächsten Zeit sein, herauszufinden, wann er nicht mehr mag. Dadurch, dass wir nun darauf verzichten, ihn beim Spazierengehen mitzunehmen, wirkt er wieder fitter. Meinetwegen kann er noch Jahrzehnte so zufrieden als Gartenhund bei uns sein, aber ich befürchte, dass unsere Zeit recht begrenzt ist.
Und natürlich hat er nun die Sonderprivilegien, die jeder unsere Hunde hatte, als sich abzeichnete, dass sie nicht mehr lange da sein werden.
Wenn er bettelt, bekommt er Pizzastückchen, Bratwurst, Croissant - alles, was aufs Frauchens oder Herrchens Teller liegt und bisher tabu war. Ausserdem darf er den Milchschäumer auslecken.
Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauert. Ich geniesse jeden Moment mit ihm und bin dankbar für unsere gemeinsame Zeit.
Glücklicherweise hat Chris noch 8,5 Tage Urlaub (dem Himmel sei gedankt für Luxemburgs äusserst grosszügige Ferienregelungen) und kann notfalls auch von Zuhause aus arbeiten. Tatsächlich bin ich mit meinem Teilzeitjob wesentlich weniger flexibel als er. Meine Nannykids sind darauf angewiesen, dass ich komme, weil jede Absage einen Wust an hektischen Improvisationen auslösen würde.
Wenn also etwas ist, kann Chris spontan einspringen, während ich arbeite, und Paco betreuen.
Nach den 2 Monaten Ferien habe ich mich gut wieder in die Arbeit eingefunden und freue mich jeden Tag, dass mir der Job quasi "vor die Füsse " gefallen ist. Die Kinder sind einfach nur klasse und es macht so viel Spass, was mit ihnen zu machen. Beide sind mutige, selbstsichere Kinder. Gestern war ich mit der Kleinen im Schwimmbad und sie hatte was von einem Fisch, immer mit dem Kopf unter Wasser. Das hat sie von ihrem Bruder abgeguckt. Der ist allerdings gelegentlich etwas kamikazemässig drauf, weswegen er grade die Schulter gebrochen hat.
Die Eltern sind sehr warmherzig, dabei aber strukturiert. Die Kids sind gut erzogen, sie haben Humor und sind liebevoll.
Wobei ich es immer wieder erstaunlich finde, wie gekonnt eine Fünfjährige schmollen kann
"Briiitt, ich bin Hunger"
"Ich HABE Hunger, Schätzchen. Okay, was möchtest Du?"
"Ein Glace (Eis)"
"Kein Eis, sorry! Ich kann Dir aber einen Apfel aufschneiden"
"ich will keinen apple"
"Okay. Vielleicht eine Banane"
"No!"
Pause...
"Ich bin aber HUUNGER"
Dann schiebt sie die Unterlippe vor, die allmählich zu zittern beginnt. Gleichzeitig füllen sich ihre Augen mit Tränen.
Wir finden dann einen Kompromiss in Form von Joghurt. Den habe ich nicht sofort vorgeschlagen, weil ich wusste, das ich noch was in der Hinterhand brauche