Verkürzte Stundenpläne, Auslagern in andere Gebäude, Luftfilteranlagen, Wechselunterricht, Einsatz von nicht ausgelernten Kräften. Alles Optionen, Schließen KEINE Option. Schon gar nicht ohne dies vernüftig vorzubereiten und zu unterstützen mit technischen Equipment und Schulung der Lehtkröfte - war den Sommer über Zeit für, nix passiert. Ein Skandal.
Ich hab zu einigen Punkten hier schonmal einen längeren Beitrag verfasst. U.a. zum Wechselunterricht.
Auslagern in andere Gebäude ist einfach sicherheitstechnisch oft keine Möglichkeit oder es gibt gar keine geeigneten Gebäude. Ich weiß von Schulen, die haben Container als Unterrichtsräume auf dem Schulfhof stehen, weil sie an sich schon zu viele Schüler haben und kein Ausbau / Anbau / andere Gebäude möglich ist. Ganz ohne Corona.
Luftfilteranlagen sind nach meinem Kenntnisstand mit ausreichend Lüften gar nicht nötig. Aber ziemlich kosten- und wartungsintensiv.
Einsatz von nicht ausgelernten Kräften? Wer soll das sein? Studenten, Referendare? Und deren Studium/Ausbildung?
Könnten wir ja dann mit den Pflegekräften auch so machen. Einfach alle Azubis in die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen schicken.
Das Argument, dass nichts passiert ist, stimmt nicht. Es ist einiges passiert, aber das hätte meiner Meinung nach sehr gern viel mehr sein können. Viele Schulen haben technisch nachgebessert, sofern das möglich war. Viele Schulen hier in der Gegend sollten mit Tablets ausgestattet werden, die an die Schüler verliehen werden können. Nur leider ist keines dieser versprochenen Tablets bisher angekommen. Woran das liegt? Möglicherweise daran, dass gerade auch alle Firmen technische Gerätschaften nachordern.
Ich weiß von Freunden, die eine Firma haben und für alle Mitarbeiter im ersten Lockdown weitere Tablets, externe Kameras und Headsets geordert haben ... ja, das meiste davon kam deutlich nach dem Lockdown an.
Ich glaube es war
@embrujo, die letztens schrieb, dass auch in der Wirtschaft nicht alle Arbeitgeber Homeoffice anbieten können, weil keine technischen Mittel vorhanden sind und nicht so schnell nachgeordert werden können. Es geht also nicht nur allein Schulen so.
Schulung der Lehrkräfte läuft übrigens. Es gab schon im ersten Lockdown einige Fortbildungsangebote. Müssen aber die Lehrer auch wissen, wollen und auch die Ausstattung dafür haben.
Natürlich ist immer mehr möglich. Gerade im Bildungssektor wurde die Digitalisierung seit Jahren verschlafen, das ist ja nun nichts Neues. Aber das in einer Pandemiezeit von der Regierung innerhalb nicht mal eines Jahres nachzuholen ist einfach nicht möglich.
Schnelltests. Ja, die würden sicherlich helfen. Ob sie den jetzigen Lockdown hätten verhindern können weiß ich nicht. Warum wir sie nicht flächendeckend haben wie eigentlich angedacht, kann ich auch nicht einschätzen. Ich glaube aber kaum, dass es daran liegt, dass "die Politik" das nicht möchte. Welches Interesse sollte die Politik daran haben, uns unnötigerweise weiterhin einzuschränken?
Aber gerade wenn du dann schreibst, man könnte dann trotzdem Familienfeiern machen, wenn sich jeder vorher testen würde, zeigt mir das, dass man sich dann in falscher Sicherheit wiegt! Die Schnelltest wären gut, um nötige Kontakte wie in Krankenhäusern, der Altenpflege, wirtschaftlichen Betrieben, Kitas und Schulen wenigstens etwas abzusichern. Aber nicht um wieder privat zu feiern. Zumindest nicht im Moment, wenn die Inzidenzen noch so hoch sind und sich Mutationen, die scheinbar deutlich ansteckender und möglicherweise auch tödlicher sind.