Irgendwie war ich zu langsam mit dem Ändern.
Sehr gutes Argument, also nach der ET überlebt nur der stärkste, der beste, der intelligente, nach deiner Argumentation sind wir seit Millionen Jahren darauf gedrillt "survival of the fitest" wir erleben es täglich im Tierreich, der stärkste überlebt, das schwache wird ausgemerzt.
Das gilt mittlerweile als überholt. Es überlebt nicht der
stärkste, sondern der, der gerade
am besten an die jeweilige Umwelt und seine jeweiligen Lebensumständen angepasst ist.
"fit" heißt hier nicht "sportlich fit", sondern kommt von "to fit", was "passen" heißt.
Und das Pflegen behinderter, alter oder kranker Menschen kann durchaus einen langfristigen Vorteil für eine Gesellschaft erbringen - nämlich dann, wenn die Fähigkeiten und Begabungen dieser Menschen der Gruppe nicht verloren gehen. Das ist hier der Fall, weil wir genug Ressourcen haben, um sie auch zu versorgen.
Anderenorts auf dieser Welt sieht es anders aus, und da mag die Religion als Ideal Barmherzigkeit vorgeben, aber mit dem Umsetzen ist das so eine Sache.
Alphatierchen hat aber völlig Recht: Uneigennutz und Kooperativität sind erwiesenermaßen auch evolutionäre Vorteile. "Jeder für sich und Gott für uns alle" bringt eine Gruppe nämlich nur begrenzt voran. Das beste Beispiel für dieses Prinzip sind übrigens Ameisen, die einzeln eigentlich so gut wie gar nix schaffen können und nur als Gruppe stark sind.
Altruistisches Verhalten gegenüber anderen Gruppenmitgliedern gibt es übrigens bei vielen in Sozialverbänden lebenden Tieren, u.a. Ratten, Wölfen oder Elefanten.
Weil es für das Überleben der Gruppe von großem Vorteil ist.
Zu Legolas Beitrag über Codes, Daten und Information:
Es ist doch (eigentlich) logisch, dass alles Leben auf weitgehend demselben Code aufbaut. Zumindest, wenn man davon ausgeht, dass es alles auf einmal entstanden ist.
Zum genetischen Code muss ich allerdings mal eines sagen:
Eine codierte Nachricht kann aus Daten, Ziffern, Zeichen, Buchstaben oder anderen Informationsträgern bestehen, also zum Beispiel auch aus DNA-Strängen.
1. Der genetische Code besteht nicht aus "DNA-Strängen" - sondern aus einer Abfolge von verschiedenen DNA-Bausteinen innerhalb eines DNA-Stranges. Überweigend kommen dabei 4 verschiedene Moleküle zum Einsatz (insgesamt gibt es mehr), die alle dasselbe Rückgrat haben, mit dem sie eine Kette bilden können, und eben ein "informationstragendes Molekül". Diese werden der Einfachheit halber als Buchstaben wiedergegeben.
Ich bitte an dieser Stelle, nur einmal zu bedenken, dass wikipedia nicht immer die korrekteste und umfassendste aller Quellen ist. Oder in anderen Worten: So wenig, wie man die ganze Welt mit Hilfe der Wissenschaft abschließend erklären kann, kann man sie mit wikipedia erklären.
Im allgemeinen ist ein Code eine Vereinbarung über einen Satz (eine Menge) von Symbolen (Bedeutungsträgern, oder Verweisen) zum Zweck des Informationsaustauschs.
Ja. Das ist die Definition des Wortes in seiner ursprünglichen Bedeutung. Menschen machen einen Code. Sie "treffen eine Vereinbarung". A bedeutet X. X bedeutet U. 421 bedeutet Q.
Der genetische Code heißt aber nur so, weil er - nicht ganz exakt übrigens, aber weitgehend,
die Kriterien eines Codes erfüllt: Eine bestimmte Abfolge von Basen wird in der Regel - aber, wie man mittlerweile weiß, nicht immer - in eine bestimmte Aminosäure umgesetzt.
Dafür
muss es aber keine zwei Parteien gegeben haben, die "eine Vereinbarung getroffen haben" - es kann sich einfach, so ergeben haben, weil
nur so die stabile Replikation von Informationen funktioniert.
(Man kann nur fragen: Aber
warum streben diese Informationen nach Replikation, man kann dann mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik ankommen, oder es lassen, denn das sind Fragen, bei denen man mEn viel besser religiös oder philosophisch argumentieren kann... Naturwissenschaft und Religion schließen sich nicht unbedingt aus. Aber dafür muss man schon etwas weniger einfach argumentieren und der Welt, aber auch dem Wirken etwaiger göttlicher Wesen etwas mehr Komplexität zubilligen.)
Aber weiter im Text:
Information existiert nicht in „reiner“ Form; sie ist immer in irgendeiner Weise formuliert. Ein Code ist - allgemein ausgedrückt - eine Formulierung von Information. Das setzt folgende Elemente voraus:
mindestens eine informationsformulierende Instanz (Aufzeichner/Sender)
mindestens eine informationsempfangende Instanz (Lesender/Empfänger) - kann unter Umständen auch identisch mit (1) sein
Das ist richtig. Aber man sollte eines nicht vergessen: Weder beim Sender noch beim Empfänger muss ein abstraktes Verständnis der Informationen vorhanden sein.
Wer am Fließband nach Anweisung Teile eines Motors zusammensetzt, muss nicht verstehen, wie man ein ganzes Auto baut. Im Prinzip muss er nichtmal wissen, dass er ein Auto baut. Oder wer ihm den Auftrag gegeben hat.
ein zu übermittelnder, abstrakter Inhalt, die Information
eine Vereinbarung zum Zweck der Informationsformulierung und gegebenenfalls Informationsübermittlung. Diese enthält einen Satz von Bedeutungsträgern oder Symbolen, der beiden Instanzen (1) und (2) bekannt ist, und gegebenenfalls Regeln zur Verwendung der Symbole
Ja. Und, wie gesagt: Das trifft auf den "genetischen Code" zu. Aber wenn es anders wäre, hätten die Wissenschaftler das ganze irgendwie anders genannt. Weil es eben kein Code wäre.
Nur weil wir es Code nennen, weil es aussieht wie einer unserer Codes, muss es nicht heißen, dass "jemand" diesen "Code"
geschaffen hat.
Wenn wir voraussetzen, dass eine konstante Replikation von Zellen auch unter widrigen Umweltbedingungen erreicht werden soll (warum auch immer... darüber diskutieren wir anschließend...
) - dann kann das logischerweise nur so geschehen. Und wenn wir davon ausgehen, dass ein solches Ereignis, das dieses möglich macht, in unserem Universum extrem selten ist - dann ist es nur logisch, dass wir genau
einen Versuch davon mitbekommen haben, und nicht beliebig viele, und dass alles, was daraus entstanden ist, genau auf diesem einen Versuch basiert.
Es
kann gar nicht (oder so gut wie gar nicht) anders sein!
So, nun schreibst du:
Das heißt jeder kann diese Daten anders interpretieren, und eine Information wird nur dadurch , das jemand den Kontext festlegt , und wer hat festgelegt wie die Informationen der Gene zu interpretieren sind ?
Im Prinzip zäumst du das Pferd von hinten auf...
Du hörst "genetischer Bauplan" und siehst vor deinem inneren Auge einen Plan (den jemand gezeichnet haben muss), aus dem dann was tolles gebaut wird, was vorher noch nie da war!
Es kann aber auch genau umgekehrt gewesen sein.
Es gibt die These (eine These ist eine Vermutung), dass alles mit "sich replizierender DNA" (oder RNA) anfing, wie sie manche Viren praktisch heute noch fast in Reinform darstellen - und da ist auch schon nicht ganz klar, ob man sagen kann, dass die "leben".
Diese DNA konnte sich unter bestimmten Umständen besser replizieren, also zB dann, wenn sie sich in einer geschützten Umgebung (zB einer Zelle oder Proto-Zelle, einer Hülle aus Aminosäuren) befand. Wie wahrscheinlich es ist, dass sich irgendwann in einer für uns schon unvorstellbar langen Zeit daraus das Prinzip der Zelle und des Lebens, wie wir es kennen, entwickelt, bei dem die DNA ihre eigene Schutzhülle codiert, kann ich nicht sagen.
Man könnte es sicherlich berechnen - oder, wenn einem das zu kompliziert ist, dafür einen "Schöpfer" bemühen, aber alles andere, nach diesem ersten Schritt, folgt einfach daraus.
Die DNA (der Bauplan) schafft sich immer komplexere Schutzhüllen. Unter anderem uns. Warum, zu welchem Ende, wieso - das ist dann wie gesagt für mich schon wieder eine fast religiöse Frage.
Aber es
muss dafür niemand in seinem Himmeleckchen gesessen und das ganze in Gang gesetzt haben, um speziell den Menschen zu schaffen.
Reiner Zufall, ich glaube nicht das ein Kontext aus reinem Zufall entstehen kann und zwar bei allen gleichzeitig.
Nein. Er ist ja auch nicht aus reinem Zufall entstanden, sondern (möglicherweise)
zu einem bestimmten Zweck. (Schutz der sich replizierenden DNA. DNA repliziert sich übrigens unter bestimmten thermodynamischen Umständen fast von selbst, sie hat biophysikalisch gesehen kaum eine andere Wahl.)
Und "bei allen gleichzeitig"? - Wenn wir wie gesagt davon ausgehen, dass es ein Ereignis gab, dass dazu führte, dass so etwas wie Evolution überhaupt möglich ist - dann ist es logisch, dass alles, das danach kommt und daraus entspringt, auf demselben Code beruht.
Auch hier begehen wir Menschen gern einen Denkfehler. Hat mal jemand gesagt, ich glaub sogar Hoimar von Dithfurth, oder so:
sinngemäß:
Wir sagen immer (und das tut auch jeder, der den Mars als Beispiel anführt
Wie kommt es, dass ausgerechnet auf der Erde genau die Bedingungen herrschen, sodass das Leben auf DNA- und Proteinbasis entstehen konnte? - Da muss doch "jemand" für gesorgt haben.
Aber an sich ist es auch hier wieder umgekehrt richtig:
Hier auf der Erde
konnte das Leben nur auf DNA- und Proteinbasis entstehen,
weil die Bedingungen dafür hier optimal sind.
Jeder Versuch, es
anders entstehen zu lassen, wäre
hier auf jeden Fall gescheitert.
Es ist im Prinzip sogar möglich, dass Leben auf anderen Planeten, unter etwas anderen physikalischen Bedingungen (man geht ja mittlerweile sogar davon aus, dass die Naturkonstanten nicht im ganzen Universum gelten, sondern eben nur hier bei uns in der Ecke), ganz anders aussieht. Kristallin, vielleicht.
Vielleicht würden wir es gar nicht als solches erkennen!
Es muss also niemanden gegeben haben, der die Erde so gemacht hat, dass wir "Kohlenstoff-Einheiten" hier gut zurechtkommen. Sondern möglicherweise gibt es uns nur in dieser Form,
weil die Erde eben aussieht, wie sie aussieht.
Wir
müssen nicht die einzig mögliche Form von Leben im Universum sein.
Wir sind aber ganz sicher die einzig mögliche Form von Leben auf diesem Planeten.
Das alles sagt übrigens absolut gar nix darüber aus, ob es Gott gibt oder nicht.
Aber die "Kreationismustheorie" als logischer zu bezeichnen, finde ich reichlich gewagt. Sie mag dir eingängiger erscheinen.
"Logischer" ist sie nur, wenn man bestimmte Umstände außer Acht lässt und strikt aus menschlicher Perspektive urteilt.
Und das finde ich persönlich nicht "irre" - aber doch deutlich zu kurz gegriffen.
Es berücksichtigt einfach recht viele Dinge
nicht. Zum Beispiel, dass Logik nichts damit zu tun haben muss, was einem
Menschen als plausibel vorkommt.
Kennt man die thermodynamischen Zusammenhänge, ist das Entstehen von sich replizierender DNA eine Folge der herrschenden Naturgesetze und damit in diesem Universum "logisch". Weiß man um die Grundsätze der Informationsübertragung von einem Medium in eine anderes, ist es logisch, dass diese auf einer Art "Code" basieren müssen.
Geht man davon aus, dass sich die Information am besten repliziert, die die beste, angepassteste Schutzhülle hat, ist es "logisch", dass sich, ausgehend vom selben Code, viele verschiedene bilden, die sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen.
Usw usf etc pp.
Das passiert einfach. Das passiert in einem entsprechenden Modell im Computer nach einer gewissen Zeit auch ganz von allein.
Das muss niemand "steuern". Eins folgt aus dem anderen.
Ein weiterer Denkfehler ist übrigens, der Mensch wäre das einzig mögliche Ziel dieses Prozesses, und auch das müsse doch "etwas beweisen".
Muss es gar nicht.
Stell dir vor, du würdest mit verbundenen Augen aus deinem Haus treten und einfach losmarschieren, und zwar einfach so, auf's geratewohl. Irgendwann öffnest du die Augen und bist auf dem Marktplatz.
Und da steht nun einer und ist der festen Überzeugung, irgendwas Wunderbares müsste dich geleitet haben, dass du es so zielstrebig bis dahin geschafft hast.
Und wenn du den Versuch wiederholen würdest, würdest du auch genau wieder dort herauskommen.
So ist das hier auch.
Es muss kein "Ziel" dahinterstecken, dass es uns gibt. (Kann natürlich. Aber
muss nicht). Wir könnten einfach so entstanden sein.