Dobifreund schrieb:
Und was mache ich mit einem schwierigem Hund der schwierig ist weil er vom Vorbesitzer kaputtgestromt wurde ? Weiterbrizzeln bis ihm die Sicherung rausknallt ? Ich habe 12 J. solch einen Hund gehabt der über wehrtrieb und mit Tacker "ausgebildet" wurde.Was ich dem Vorbesitzer gewünscht habe schreibe ich hier lieber nicht......! Nehm dir doch mal bewußt einen blödgestromten Hund aus dem Tierschutz und berichte dann wie du Problemlösung betrieben hast !
Also doch wieder von vorne.
Niemand hier hat jemals behauptet, dass der Einsatz von TIG-Geräten für schwierige Hunde der einzig gangbare Weg wäre. Mehrfach wurde stattdessen hier oder in dem anderen Thread darauf hingewiesen, dass so etwas nur nach dem Einzelfall beurteilt werden darf. Niemand hier hat irgendwann das Gerät als Allheilmittel bezeichnet. Mehrfach wurde auch von allen TIG-Befürwortern darauf hingewiesen, dass der falsche und unsachgemäße Einsatz dieser Geräte verboten und bestraft gehört. Einen blödgestromten Hund mit Strom zu bearbeiten würde wohl unter falschen und unsachgemäßen Einsatz fallen, oder? Was soll das also?
Ich hatte das bislang so verstanden, dass aber auch schon jeder, der sich hier geäußert hat, die freie Handhabung dieser Teile durch jeden, der physisch in der Lage ist, einen Knof zu drücken, kategorisch ablehnt. Weiter ist in meinem kleinen Gehirn angekommen, dass auch die TIG-Befürworter ganz klar für eine Beschränkung der Nutzung auf speziell dafür ausgebildete Menschen sind, die eine eigene Genehmigung brauchen.
Es wird unter anderem argumentiert, dass dieses Gerät in einigen wenigen Ausnahmefällen, angewendet durch einen dafür ausgebildeten Menschen, auch aversiv eingesetzt Nutzen bringen kann: Bei Hunden nämlich, die aufgrund ausgeprägten Aggressionsverhaltens andernfalls eingeschläfert werden müssten. Da widerspricht soweit ich mich erinnere auch keiner. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass hier auch nur einer behauptet hätte, das Gerät bei jedem angstaggressiven Hund einsetzen zu wollen.
Bleibt die Frage nach dem Einsatz im Hundesport. Zumindest die hier schreibenden Hundesportler sagen, dass sie nicht im aversiven Bereich arbeiten. Ich habe keinen Grund an diesen Aussagen zu zweifeln und greife sie deshalb auch nicht dafür an.
Meine Lösung für den Hundesport: Verbieten und durchsetzen, nur verbieten reicht nämlich nicht. Und das dann bitte nicht nur auf den großen Vorzeigeplätzen (da wird es nämlich kaum nötig sein), sondern auch in diesen bezaubernden kleinen OGs.... Wenn jemand ein reines Vibrationsgerät nutzen will, bitte schön. Da kann ich nun beim besten Willen nichts schlimmes daran finden.
Zuletzt der Einsatz im Bereich jagende Hunde: Das ist der Punkt, bei dem ich persönlich stark hin- und hergerissen bin. Ein wirklich intensiv jagender Hund wird einem meiner Meinung nach trotz aller Arbeit im Zweifel immer wieder in die Schleppleine knallen, was auch mit Schmerzen verbunden ist - und: Ein ständig an der Leine geführter Jäger wird ja auch durch den Menschen an seiner natürlichen Bestimmung gehindert (Hunde kennen untereinander nicht nur keinen Strom, sie kennen auch keine Leinen). Steht der nicht auch ständig unter ungesundem Stress? Ich weiß nicht, ob es da nicht besser ist, durch den richtigen (!!!) Einsatz des TIG den Hund dazu zu bringen, Wild zu meiden.
Und bevor jetzt alle auf mich losgehen: Mein Hund kennt ausschließlich positive Bestärkung, allenfalls negative Strafe - und mir wird bei Misshandlungen durch Strom oder was auch immer schlecht.