at procten
Nun sind wir bereits wieder 28 Seiten weiter, ich möchte gerne nochmal meine teils direkt und teils indirekt auf ca. Seite 20 an Dich gerichteten Fragen stellen, denn bis dato hast Du sie (nicht nur mir, auch Anderen) nicht beantwortet - oder ich habe etwas überlesen... :
1.) Warum nimmst Du die 30 Minuten Fahrzeit nicht in Kauf und besuchst inkognito das Tierheim, über welches Du so dermassen viel mutmaßt ? Du würdest a) einen konkreten persönlichen Eindruck bekommen und könntest b) ggf. sogar mal etwas aus erster Hand erfahren. Mir hat bei mehreren Tierheimen hier im Umfeld (fünf, um genau zu sein) ein nicht langer Besuch ausgereicht, um SEHR viel mitzubekommen, sei es der Zustand der Tiere, sei es der Umgang der Leute dort mit den Tieren, sei es die Unterbringung usw. usw. Durchgehen, Augen und Ohren auf und ein paar Fragen stellen, das reicht.
WARUM machst Du das denn nicht, wenn Du Dich andererseits soviel damit beschäftigst, zu befürchten, daß das Tierheim fahrlässig, ggf. gar (laut Dir) unverantwortlich gehandelt hat ?
2.) Sag mir doch bitte mal (und ich habe keinen konkreten Bezug zu einem Tierheim !), was passiert, wenn ein Tierheim mit Hunden überbelegt ist, proppenvoll ist und dennoch jederzeit eine Zahl an X Hundezwingern / -plätzen VERTRAGLICH freihalten MUSS für Beschlagnahmungshunde und Fundhunde ??? Was würdest DU tun, wenn kein Geld da ist und kein Platz und es kommen die Forderungen, z.B. Ordnungsamt sagt "wir fahren morgen zu TS-Fall XY und die Möglichkeit besteht, daß wir dort 4 Rottweiler beschlagnahmen, bitte entsprechend Platz frei machen... Und dann ? Was ist dann ?
Ist dieses Szenario undenkbar / unrealistisch / unwahr ? NEIN. Welche Konsequenzen bringt das mit sich ?
Ganz einfach, daß ein Tierheim (ganz miesen) Sachzwängen unterliegt, dies oft unter enormem Zeitdruck und kaum Handlungsspielraum hat !
Also, was machst Du / würdest Du tun, wärst Du TH-Leitung ? Bitte um konkrete Antwort.
Hier brandaktuell, recht passend dazu (aber dies schrieb ich halt auch schon vor 28 Seiten...) :
Wohlgemerkt, es geht hier um die dramatische Lage deutscher Tierheime, nicht von Tierheimen in Timbuktistan...
3.) Auch wenn Du zwischendurch sehr heroisch schriebst, daß Du Dir von einem Hund das Bein bis zur Hüfte auffressen lassen würdest (oder so ähnlich, sorry wenn falsch zitiert), dürfte Dir klar sein, daß es nicht unendlich viele solcher Helden gibt wie Dich.
Bedeutet in der Konsequenz (wäre der Hund noch am Leben), daß sein "Leben" wie wäre tagein tagaus in einem Tierheim ?
Weggesperrt, keinerlei (!) sozialen Kontakte, ein menschlicher Häftling in Isolationshaft hat es besser, denn der weiß wenigstens, warum er einsam weggesperrt ist, was er verbrochen hat (normalerweise, wenn er zu Recht verurteilt wurde natürlich). Der Hund weiß es NICHT und müsste
einfach nur endlos LEIDEN, _ohne_ jede winzige realistische Aussicht, daß dies ein positives Ende nehmen könnte (diese Option haben manche (beileibe nicht alle) "normalen" schwer vermittelbaren Hunde im Gegensatz dazu. Klar, die Hunde "wissen" das nicht, aber die Leute, die täglich das eingesperrte arme Würstchen vor Augen haben, schon.
Deshalb schrieb ich bereits zweifach als definitiv RIESENfeind von der Thematik Euthanasie ohne med. Indikation dennoch :
Es ist für IHN gut, daß er nicht mehr lebt.
Hast Du das mal irgendwie in Betracht gezogen, was dem Hund für ein Leben "geblüht" hätte ?
Hättest Du (die Frage kam schon x-mal, ohne Antwort von Dir dazu, bin ich mir recht sicher) die Courage, gesetzt den Fall, der Hund würde noch leben und verhielte sich 1 Jahr "unauffällig", ihn Jemand in die Hand zu geben = ZU VERMITTELN ? Also davon ausgehend, Du bist verantwortlich für diesen Hund = Tierheimleitung ! Auch darauf hätte ich gerne eine konkrete Antwort.
Und dann noch etwas, was spricht dagegen, sofern Du über praktische Erfahrungen verfügen solltest, diese doch auf mehrfachen Wunsch / Nachfragen einfach mal grob (ohne konkrete Details wie welches Tierheim / welche Region) zu umreißen. Das brächte Dich etwas aus der Ecke "der Blinde doziert über Farben" heraus.
Denn _leider_ (!!!), wirklich ernsthaft gemeint LEIDER, gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen Wunsch und Realität, zwischen Theorie und Praxis.