Eiweiß reduziert?
Obwohl der Senior weniger Kalorien benötigt, ist es schlichtweg FALSCH eiweißreduziert zu füttern. Ein alter Hund hat sogar einen erhöhten Bedarf an Eiweiß. Dieses lässt sich folgendermaßen erklären; der ältere Hund kann zwar genau soviel Eiweiß aus der Nahrung aufnehmen, aber er kann das Eiweiß nicht mehr so gut verwerten. Es ist sinnvoll, dem Seniorhund hochwertiges Eiweiß zu füttern, was bei der Rohfütterung sowieso gegeben ist.
Der Mythos, dass hohe Eiweißmengen Nierenerkrankungen entstehen lassen oder bestehende Nierenerkrankungen verschlimmern, hält sich hartnäckig, obwohl es inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen worden ist, dass dieses NICHT der Fall ist. Der Körper braucht Eiweiß um Gewebe aufzubauen und zu erhalten. Füttert man zu wenig Eiweiß, baut sich Gewebe ab, das Immunsystem wird schwächer und die Enzymaktivität lässt nach. Das beschleunigt nur den Alterungsprozess.
Auch bei Nierenerkrankungen ist es zunächst nicht sinnvoll eiweißreduziert zu füttern. Erst wenn die Nierenwerte ein bestimmtes Maß überschreiten, macht es Sinn den Phosphorgehalt des Futters zu reduzieren. Bei einer Niereninsuffizienz ist die Phosphorausscheidung durch die Niere gestört und es kommt irgendwann zur Urämie. Die einfachste Möglichkeit Phosphor bei der BARF-Ernährung zu reduzieren, ist auf Knochen zu verzichten, denn sie enthalten nicht nur viel Calcium, sondern auch sehr viel Phosphor. Eine Calciumergänzung mit Calciumcarbonat oder -zitrat hilft zusätzlich Phosphor bei der Verdauung zu binden.
Bei nierenkranken Hunden ist auch darauf zu achten, dass Vitamine und Spurenelemente ersetzt werden, da die Verwertung dieser durch die gestörte Nierenfunktion eingeschränkt ist. Es ist auch besonders wichtig, dass nierenkranke Hunde viel Wasser trinken.