Amoklauf mit Samurai-Schwert
Mit einem Samurai-Schwert hat ein vermutlich psychisch gestörter Mann am Montag in Amberg (Bayern) den Besitzer eines Waffengeschäfts getötet. Die Hintergründe des Angriffs waren nach Polizeiangaben zunächst völlig unklar. In der Innenstadt der oberpfälzischen Kreisstadt spielten sich am Vormittag dramatische Szenen ab. Mehrere Passanten wurden Zeugen der Bluttat, darunter drei Radiomitarbeiter des Bayerischen Rundfunks (BR), die zufällig am Tatort waren.
Nach ersten Ermittlungsergebnissen der Polizei spielte sich die Tat folgendermaßen ab: Der 22-Jährige ging in das Waffengeschäft und gab vor, die Nachbildung einer japanischen Ritterwaffe kaufen zu wollen. Plötzlich ergriff er das Schwert und bedrohte den 50 Jahre alten Ladenbesitzer. Der floh in Panik aus seinem Geschäft in ein benachbartes Haushaltswarengeschäft, wo gerade ein Radio-Team des Bayerischen Rundfunks Aufnahmen machte.
Augenzeugen unter Schock
Der Attentäter folgte dem Mann in das Haushaltsgeschäft und metzelte ihn dort vor aller Augen regelrecht nieder. Laut Polizei sollen außerdem Passanten in das Geschäft gelaufen sein und in ihrer Hilflosigkeit unter anderem mit Töpfen geworfen haben, um den Täter aufzuhalten. Der Gewalttäter flüchtete, konnte aber in nächster Nähe von herbeigerufenen Polizisten überwältigt werden.
Die Augenzeugen erlitten einen Schock und mussten psychologisch betreut werden. Die BR-Reporter machten gerade Aufnahmen für die Bayern-3-Show "Montagsretter", in der regelmäßig Reporter Betrieben einen Besuch abstatten und für sie einen Tag lang unliebsamen Arbeiten erledigen. An diesem Montag wollten die BR- Reporter den Besitzern des Haushaltswarengeschäfts unter die Arme greifen. In der Redaktion herrsche "Fassungslosigkeit und Entsetzen", sagte BR-Sprecher Rudi Küffner. Weitere Einzelheiten zur Tat wollten Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag bekannt geben.
Artikel vom 11.10.2004 |apa, dpa |aho