Heutiger Amoklauf in Winnenden

Ich sehe da keinen Unterschied, ob ein Vater mit seinem leben nicht zurecht kommt, oder ein Jugendlicher/Schüler.
Beide stehen für mich (jedenfalls wenn sie andere unschuldige Menschen töten) auf einer vergleichbaren Stufe. Eine "Beziehungstat" wäre ein Streit zwischen Partnern.

Bei dieser Art von Taten gibt es üblicherweise einen äußeren, fassbaren Anlass (häufig Verschuldung). Der Vater/Ehemann sieht sich nicht mehr in der Lage, die verfahrene Situation zu klären. Er sieht keinen anderen Ausweg mehr, als sich umzubringen. Er tötet seine Familie aber nicht aus Hass, sondern vielmehr aus "Liebe", quasi als erweitertes Ich. (furchtbar laienhaft ausgedrückt). Er will ihnen nichts Böses, er will sie auf eine verquere Art schützen.

Na ja, ich z.B. habe keine Waffe im Haus und müsste, wenn ich meiner Frau Übles wollte, wohl zu meinen Händen oder einer Kettensäge greifen.
Und da sehe ich eben den Unterschied: Mit einer Schußwaffe tötet man auf Distanz, praktisch mit Knopfdruck. Ein Messer, oder Beil ist da schon etwas "persönlicher" und bedeutet sicher eine etwas größere Hemmschwelle.

In diesen Fällen bedeutet das tatsächlich keine Hemmschwelle. Du kannst immer wieder lesen, dass bspw. die Kinder mit Schlafmitteln vergiftet wurden oder dass die Familie mit einem Hammer, einer Axt oder ähnlichem umgebracht wurde. Die Kinder häufig im Schlaf. (meine unzulängliche Erinnerung der "einschlägigen" Fälle in der Berichterstattung)

Viele Grüße
Petra
 
  • 29. März 2024
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Hi Petra-Neuss ... hast du hier schon mal geguckt?
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was er daran liebt, das ist die enorme Konzentrationsfähigkeit und die gute Feinmotorik, die man dafür braucht. "Wenn Sie sich abreagieren wollen, dann treffen sie nix",

Genau deshalb kann ich die Sportschützen verstehen. Deshalb mache ich auch Schwertkampf und bin am überlegen noch Langbogen schießen dazu zu lernen.

Ist zwar in gewisser Weise OT, aber anmerken möchte ich es trotzdem noch: Ich habe ein paar Jahre Bogenschießen gemacht und weiss, was Du meinst. Konzentrationsfähigkeit ist oberstes Gebot, und beim Bogenschießen kommt noch die Kraft dazu. Die Koordination. Die begrenzte Zeit. Ein sehr kontemplativer Sport, der mir damals viel Spaß gemacht hat. Heutzutage finde ich die Kontemplation im Sticken (nicht lachen, ist ernst gemeint).

Damals auf dem völlig pazifistische Trip habe ich mir überlegt, wie wahrscheinlich es wäre, mit einem (auf Amateur-Niveau) Bogen ein Lebenwesen auf größere Entfernung auch nur zu verletzen, wenn man es darauf anlegen würde (so in freier Wildbahn). Zu meinem Seelenheil bin ich zu dem Ergebnis gekommen: Es wäre schieres Glück bzw. Unglück. Trotzdem galten selbstverständlich grundlegende Sicherheitsvorkehrungen. Und ich war mir immer sehr bewusst, wie gefährlich dieses Sportgerät ist, wenn man auch nur etwas leichtsinnig wird.

Viele Grüße
Petra
 
nach welcher sportordnung hast du geschossen petra?
nach FITA oder nach DFBV?
 
Wäre es nicht auch eine Möglichkeit, das ganze Geschehen nicht auf diese wenigen Aspekte zu begrenzen? Sollte man nicht auch überlegen, was am Schulsystem und am Gemeinwesen geändert werden könnte, damit auch verkorkste Außenseiter "aufgefangen" werden können bzw. das Gefühl haben können, dazu zu gehören? Was kann man tun, um Mobbing einzugrenzen? Auch das ist nur ein Aspekt und kein Allheilmittel - sicherlich, aber der geht in der ganzen Diskussion ein bisschen unter, finde ich.

Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt. An vielen Schulen wird da nicht richtig reagiert. Genau da sollte man meiner Ansicht nach aber auch aufpassen, dass man keine übereilten, unsinnigen, ja kontraproduktiven Aktionen bringt.
Als ich in der Oberstufe war, fingen erste "Anti-Mobbing"-Programme an unserer Schule an. Streitschlichtung, Informationsveranstaltungen etc.
Auf einer dieser Informationsveranstaltungen wurde dem "Mobbingopfer" dann nahe gelegt, einfach auf den "Täter" zuzugehen und laut "Stopp" zu rufen :unsicher:
Nach dieser ganzen Kampagne war das einzige Resultat, dass man sich vor fliegenden Schneebällen in Acht nehmen musste, weil die Unter- und Mittelstufe es extremst lustig fand, jeden mit den Worten "du bist jetzt mein Mobbingopfer" damit zu bewerfen ...
Und währenddessen stand die Pausenaufsicht daneben, als gerade ein Mädchen fertig gemacht wurde.


Tja, und auf der anderen Seite sehe ich die Schuld tatsächlich nicht immer bei den "Tätern".
Wenn jemand ausgegrenzt wird, hat dies manchmal auch etwas damit zu tun, dass dieser jemand sich selbst durch und durch asozial verhält. Das mag nicht unbedingt seine Schuld sein, z.B. weil er eine psychische Störung hat. Und es ist sicherlich kein Grund diese Person runter zu machen, aber es kann ein Grund sein, eine solche Person zu meiden. Und auch das kann sicherlich verdammt verletzend sein und als "Mobbing" missverstanden werden.
Für solche Fälle kann das Schulsystem oder das Gemeinwesen aber nichts. Da wären wieder die Eltern gefragt, für eine Therapie oder Ähnliches zu sorgen.

Ich finde dieses Thema ist zu komplex, als dass es einfache Lösungen geben kann. Und ich glaube auch nicht, dass es Amokläufe verhindern könnte.

Auch weiß ich nicht, ob es wirklich hierher passt. Zumindest so wie ich es gelesen habe, war der Amokläufer hier, ja gar kein wirklicher Außenseiter?
 
.............Für solche Fälle kann das Schulsystem oder das Gemeinwesen aber nichts. Da wären wieder die Eltern gefragt, für eine Therapie oder Ähnliches zu sorgen.

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Auch weiß ich nicht, ob es wirklich hierher passt. Zumindest so wie ich es gelesen habe, war der Amokläufer hier, ja gar kein wirklicher Außenseiter?

Das finde ich gut und wichtig, wieder auf die Eltern zurück zu kommen.
Nicht die Lehrer oder Kindergärtner/gärtnerinnen sind für die Erziehung zuständig. Es sind, in erster Linie, immer noch die Eltern.
Wenn unsere Gesellschaft sie denn lässt. Z.B. durch ein ausreichendes Einkommen, damit nur einer arbeiten muss.
War in diesem Fall aber wohl gegeben.

Die Frage mit dem Aussenseiter ist, für mich, auch noch nicht richtig klar.
War er? War er nicht?
 
Das finde ich gut und wichtig, wieder auf die Eltern zurück zu kommen.
Nicht die Lehrer oder Kindergärtner/gärtnerinnen sind für die Erziehung zuständig. Es sind, in erster Linie, immer noch die Eltern.
Sicherlich sind die Eltern gefragt, das will ich ja gar nicht in Abrede stellen. Allerdings ist es nun mal traurige Realität, dass es eben längst nicht alle Eltern schaffen, ihre Kinder so zu erziehen, dass sie nicht anecken / Probleme machen. Das kann verschiedenste Gründe haben. Ein Elternteil / Familienmitglied kann z.B. erkranken - und schon ist alles nicht mehr so einfach wie es schien. Es kann zu einer Trennung kommen und plötzlich sieht die Welt ganz anders aus usw. usf. Ich persönlich erwarte von einer Gesellschaft einfach mehr, als nur mit dem Finger auf die Eltern zu zeigen und ihnen zu sagen, dass sie aber zuständig sind.

Es wäre doch sicherlich gar nicht sooo verkehrt, wenn es mehr soziale Knotenpunkte wie z.B. die guten alten Jugendzentren, Sportvereine, Hausaufgabenbetreuung o.Ä. gäbe oder eben Lehrer tatsächlich besser geschult würden (oder mehr Vertrauenslehrer eingesetzt würden). Einfach damit neben den Eltern, die aus verschiedensten Gründen "versagen" können, vielleicht noch der eine oder andere Mensch mit einer gewissen Lebenserfahrung ein Auge drauf hat.

Ich finde schon, dass die Gesellschaft / das Gemeinwesen Mitverantwortung in Sachen Kinder und Jugendliche übernehmen sollte. Es gibt Eltern, die es aus verschiedensten (nicht einmal unbedingt selbstverschuldeten) Gründen eben nicht schaffen, die Erziehung so zu gestalten, dass das Kind nicht aneckt / keine Probleme macht. Sich da als Gemeinschaft rauszuziehen a la "da haben wir aber nichts mit zu tun" (wie es immer üblicher wird), ist meiner Meinung nach ein fragwürdiger Weg.

By the way: Ich würde beim Thema Mobbing gar nicht zwischen "Opfer"/"Täter" unterscheiden wollen. Ich denke einfach nur, dass es nicht schaden könnte, den Umgang damit von beiden Seiten zu beleuchten und Kindern/Jugendlichen ggf. Alternativen zum Mobbing (z.B. im Zweifelsfall den komischen Kerl eben einfach links liegen lassen) aufzuzeigen.
 
Ich finde schon, dass die Gesellschaft / das Gemeinwesen Mitverantwortung in Sachen Kinder und Jugendliche übernehmen sollte. Es gibt Eltern, die es aus verschiedensten (nicht einmal unbedingt selbstverschuldeten) Gründen eben nicht schaffen, die Erziehung so zu gestalten, dass das Kind nicht aneckt / keine Probleme macht. Sich da als Gemeinschaft rauszuziehen a la "da haben wir aber nichts mit zu tun" (wie es immer üblicher wird), ist meiner Meinung nach ein fragwürdiger Weg..

Bin ich grundsätzlich absolut bei dir!
Aber in diesem konkreten Fall??????
 
Ich kenne zu wenig Hintergründe in diesem Fall, um mir da wirklich eine Meinung zu bilden...

Mich stört in diesem speziellen Fall halt sehr, dass die Eltern abgeurteilt werden und die Gemeinschaft sich die Hände reinwäscht bzw. mit all dem ja nichts zu tun hat, weil die Erziehung ja schließlich ausschließlich Sache der Eltern ist - ich sehe das halt nicht so.

Der Vater hat unverantwortlich gehandelt (will ich auch gar nicht in Abrede stellen), wunderbar, da hat man ja 'nen Sündenbock (neben Ballerspielen und Schießsport) und muss sich nicht weiter damit befassen, ob man diesen schrecklichen Vorfall nicht auch zum Anlass nehmen könnte, über Möglichkeiten der Prävention nachdenken könnte. Prävention, die eben weiter geht, als die komplette Verantwortung für Mitglieder dieser Gesellschaft bei den Eltern abzuladen.
 
Mich stört in diesem speziellen Fall halt sehr, dass die Eltern abgeurteilt werden und die Gemeinschaft sich die Hände reinwäscht bzw. mit all dem ja nichts zu tun hat, weil die Erziehung ja schließlich ausschließlich Sache der Eltern ist - ich sehe das halt nicht so.
......
Prävention, die eben weiter geht, als die komplette Verantwortung für Mitglieder dieser Gesellschaft bei den Eltern abzuladen.

Wird vielleicht nun ein wenig OT hier, aber wenn ich mir nur das aktuelle Urteil zum Unterhalt von Alleinerziehenden ansehe, wird doch ohnehin eher dagegen gearbeitet, dass Eltern die Wahl haben, wieviel Zeit sie sich für die Erziehung ihrer Kinder nehmen wollen.

Während es noch nicht so lange her ist, dass Frauen dafür kämpften, auch berufstätig sein zu dürfen, wird inzwischen jede "Nurhausfrau" schräg angesehen, bei Hausmännern sieht das noch schlimmer aus. Selbst bei Familien, in denen auch ein Einkommen reichen würde, muss sich der andere Ehepartner doch wenigstens einen Teilzeitjob suchen, damit er sich selbst verwirklichen kann- was man bei der Kinderbetreuung natürlich nicht kann. :rolleyes:
In wieder anderen Familien würde sich vielleicht gern einer (auch zeitlich) mehr für die Kinder einbringen, aber sie kommen ohne das zweite Gehalt nicht über die Runden.
Ist immer schön gesagt, Eltern müssen ihren Erziehungsauftrag wieder ernster nehmen. So manche müssten sich nur noch das Schlafen abgewöhnen, dann bekäme man das sicher auch alles zufriedenstellend unter einen Hut.
Allerdings setzt auch unserer Regierung voll auf Fremdbetreuung und macht dafür auch Gelder flüssig. Aber dafür, dass sich Eltern auch selbst um die Betreuung ihrer Kinder kümmern könnten, gibt es nur ein müdes Lächeln.
Sorry fürs abschweifen, aber das lag mir auf der Seele. Und ich finde, sooo weit entfernt vom Thema war es auch nicht, oder?
 
............ Und ich finde, sooo weit entfernt vom Thema war es auch nicht, oder?

Meiner Meinung nach: Ja und nein!

Wie helki´s Ausführungen ist auch deine Sicht, meiner Meinung nach, absolut richtig.
Aber wieder zurück zu diesem Fall.
Mussten beide Elternteile arbeiten, hatten/haben sie Geldnot?
Hatten sie zu wenig Zeit für ihr Kind, da sie gezwungen waren beide zu arbeiten?

Ich schrieb schon vorher mal, ich kenne mehr als eine Person, aus wohlhabenden Familien, die abgerutscht sind.
Drogen, Alkohol, Kriminalität usw.!
Und ich kenne auch eine Familie, da ging das ganze über zwei Generationen.
Da kommen dann allerdings andere Sachen zum tragen, wie z.B. zu hohe Erwartungen der Eltern an ihre Kinder und mangelnde Zeit, da man ja noch mehr Geld machen muß.
Und über Probleme redet man nicht, weil man ist ja wer.

Ich zumindest finde etwas davon, in diesem Fall, wieder.
 
Z.B. durch ein ausreichendes Einkommen, damit nur einer arbeiten muss.
War in diesem Fall aber wohl gegeben.
Wenn man Momo-Tanja glaubt, die wen kennt, der die Eltern kennt, wohl nicht:

Ich lese es so, dass im elterlichen Betrieb beide Eltern stark eingespannt waren. Nur mal so am Rande.
 
Ein interessanter Artikel zur Berichterstattung in diesem Fall.

 
Noch bringt das Gegenteil Quote. Online-Artikel mit unwichtigen Details zum Täter erzielen die höchsten Klickraten. Welche Chance hat Qualitätsjournalismus gegen solche Anreize für die voyeuristische Lust am Grauen, der selbst kritische Menschen mitunter nachgeben?

Da ist dann das Dilemma. Was ist Ursache, was Wirkung?
Niemand liest die Bild aber sie hat eine riesige Auflage.

Ich muß irgendwie die falsche Zeitung lesen und die falschen Nachrichten höhren/sehen.
Hab noch kein Video gesehen, kenn den Namen der Familie nicht usw..
Bin aber trotzdem zufrieden. Geht auch ohne diesen Quatsch.
 
Z.B. durch ein ausreichendes Einkommen, damit nur einer arbeiten muss.
War in diesem Fall aber wohl gegeben.
Wenn man Momo-Tanja glaubt, die wen kennt, der die Eltern kennt, wohl nicht:

Ich lese es so, dass im elterlichen Betrieb beide Eltern stark eingespannt waren. Nur mal so am Rande.

Wenn man den Medienberichten glauben kann, haben beide im eigenen Betrieb gearbeitet. Denke ich auch, dass es sich dann oft nicht vermeiden lässt, das Beide stark eingespannt sind. Ob nun freiwillig oder nicht, gesellschaftlicher Druck besteht in solchen Fällen natürlich auch. Sonst arbeitet er sich ja den A.... ab, während sie nur zu Hause hockt. Das meinte ich mit meinem Beitrag. Recht machen kann man es keinem, aber im Zweifelsfall waren dann eben die Eltern Schuld. Ob in diesem Fall überhaupt alles bezahlt war, was man sehen konnte oder nicht eher einer Bank gehörte, obwohl sich beide abgestrampelt haben, weiss gerade in den heutigen Zeiten auch niemand.

Schon gleich zu Anfang des Threads klang etwas an, das meine Anmerkungen sogar noch unterstreicht. Es wurde angeführt, dass die Amoktaten auffallend häufig an Gymnasien statt finden, die doch meist Kinder aus "besserem Hause" besuchten. Auch wenn "besserem Hause" in " stand, genau das ist der Spiegel unserer Zeit. Es wird als besser bezeichnet, wenn Kinder den ganzen Tag von Dritten betreut werden, aber dafür Geld da ist. Die Kinderbetreuung wird schon für Säuglinge ausgebaut, schon 5jährige werden eingeschult und ganztags von oft nicht einmals fachlich geschulten Kräften betreut, aber wenn zu Hause die Kohle stimmt, dann kommen diese Kinder aus "besserem Hause". Da sind dann sowohl die Kinder als auch die Eltern vom Tag geplättet, wenn sie sich am frühen Abend unter einem Dach treffen- aber wenn es das Dach eines schicken Einfamilienhauses ist, dann ist das (gesellschaftlich) in Ordnung so.

Ich will das eigentlich gar nicht werten, auch wenn ich es wohl gar nicht wert frei schreiben kann. Aber wenn wir uns doch alle wünschen, dass man sich wieder näher kommt und mehr auf den anderen achtet, dann muss man sich auch mal einen offenen Blick in die Realtität gönnen und bekennen, dass wir uns davon eher entfernen als darauf hinarbeiten.
 
...., kenn den Namen der Familie nicht usw..
.

Der volle Name kam schon im Radio, als der Junge noch flüchtig war. Wurde also quasi schon im Rahmen der Fahndung ausgesprochen. Und auch, wenn ich Vieles unterstreichen würde, was in dem Artikel geschrieben wurde, in diesem Fall hatte es dann für mich mal nichts mit reiner Sensationsgier zu tun. In so einem kleinen Ort ist es relativ wahrscheinlich, dass man einen namentlich Gesuchten schneller entdeckt.
 
Eigentlich eh interessant, dass es ein 17jähriger schafft zu entkommen und dann noch 40km weit rumzufahren, bis er entdeckt wird. Grad wo die Polizei sensibilisiert sein müsste bei solchen Dingen und das SEK auch noch zufälligerweise in der Umgebung ein Übung abgehalten hat.


Winnenenden - Ein ehemaliger Mitschüler und Tatzeuge beschreibt den Täter und äußert Zweifel an der Version der Polizei:
Es zweifeln noch einige andre. Gibt ja einige Merkwürdigkeiten: Keine Brille wie sonst, das merkwürdig festgefahrene Auto, der entführte Autofahrer, dessen Aussage man auch anzweifeln kann, Schüler, die Tim mal so oder so beschrieben, Verdacht auf gekaufte Zeugenaussagen der Medien, Einschusslöcher an einem Auto, die Frage, ob Tim sich selbst erschoss oder erschossen wurde. u.a.

Nicht das ich jetzt ne Verschwörungstheorie festsetzen möchte, aber hinterfragen sollte man schon mal. Immerhin zahlt der * ja ne Menge Geld für eine Zeugenaussage. Da kann es sich schon lohnen, eine Geschichte etwas auszuschmücken oder man kennt plötzlich Leute, die man vorher gar nicht kannte. Und andre haben, wies halt so ist, die Gelegenheit, sich wichtig zu machen.
Und das Journalisten einiges für eine gute Story tun, müsste seit dem Film "Der Reporter des Satans" klar sein. Und der ist schon uralt.

Mich wundert auch, dass jetzt die Schuldigen das lasche Waffengesetz, die P.ornos und Ballerspiele sind. Also, gut find ichs nicht gerade, aber wenn ein 17jähriger keine P.ornos gesehn und keine Ballerspiele gespielt hat, das wäre bedenklich. Mal andersrum betrachtet.
Ausserdem... müsste dann ja jede Woche irgendeiner Amok laufen.

Und warum sollten oder könnten best. Psychopharmaka nicht irgendwelche Bewusstseinsveränderungen ausrichten? Warum sollte dies weniger möglich sein wie Bilder und Spiele?
Ausserdem ist man in diesem Alter vom Hormonstoffwechsel auf voller Testosteron-Höhe. Es gibt nicht grad wenige Jugendliche, die schon in diesem Alter zum Muskelaufbau eine zusätzliche testo-Kur fahren, wie das so schön heisst. Und das kann durchaus aggressiv machen.

Und selbst wenn dem nicht so ist, und wenn das Ganze nur die Summe der einzelnen Teile war, dann frage ich mich, in welcher Verantwortung die Medien stehen. Vieles was im Fernsehn kommt darf man getrost als Gewaltverherrlichung einstufen. Und selbst Berichte über so einen Amoklauf können Nachahmer inspirieren.


Wir haben sowieso die verkehrten Helden, die von Film, Medien und der Musikindustrie vorgelebt werden. "Willst du ein Held sein, dann tritt für die Welt ein." sang thomas d. (CD "Lektionen in Demut"). Aber das ist ja nicht cool.


Ich identifiziere mich nicht mit den Links unten, aber zum Nachdenken immerhin interessant. Die Dinge sind nicht immer so einfach, wie sie scheinen. Hm, eigentlich sind sie das ja nie.


Psychodrogen als Ursache von Amokläufen


Es sind die Medikamente und nicht die Waffen


Index to SSRI Stories



Ungereimtheiten im Fall Tim K. I


Ungereimtheiten im Fall Tim K. II


Winnenden: Fotos und Widersprüche legen anderen Tathergang und massive Vertuschung nahe


Winnenden-Analyse


100 Euro für eine Tränen-Aufnahme
 
vllt auch interessant was die schweizer davon halten...



dann noch ne studie der Polizei NRW:
Hinsichtlich des zuletzt genannten Aspekts der Bekämpfung von Nachahmungstaten (der sog. Copycat-Effekt) schlägt Robertz (2007b) das folgende Maßnahmenpaket für Medien und Pressestellen vor:
(1) Keine Vermutungen zum Motiv äußern, um eine mögliche Identifikation mit dem Täter zu verhindern.
(2) Keine Photos und Namen weitergeben, um Distanz zum Täter zu schaffen.28
(3) Keine Vermutungen zur Rolle bestimmter Personen im Tathergang äußern, um die Entstehung von Mythen bzw. „Heldengeschichten“ zu verhindern.
(4) Keine zu konkrete Darstellung des Tathergangs bzw. bestimmter Details (z. B. Kleidung, Waffen usw.) liefern, um die Gewaltphantasien von möglichen Nach-ahmungstätern nicht (weiter) anzuregen.
(5) Keine zu konkrete Darstellung von Täterphantasien und emotionalem Bildmate-rial (Tagebuchauszüge, Videos, Zeichnungen usw.) verfügbar machen, um Schnittstellen zur Situation und Phantasie von potenziellen Nachahmungstätern zu vermeiden.

 
Ich möchte das Thema "Schuld, Mitschuld, Verantwortung, fahrlässige Tötung" gerne noch mal aufgreifen.

Gegen Tims Vater wird ja nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Es gibt einen anderen "öffentlichen" Fall, in dem jemand wegen fahrlässiger Tötung bereits rechtskräftig verurteilt worden ist: Der Thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus.

Sicher wäre es interessant und erkenntnisreich, das Verhalten der Medien in beiden Fällen zu vergleichen, und vielleicht ergibt sich das ja auch noch, aber im Moment geht es mir darum, wie Althaus mit dem Geschehenen umgeht, wie er mit seiner "Schuld" umgeht.

Es gab heute einen sehr interessanten "Presseclub" zu diesem Thema, (wer ihn verpasst hat, kann ihn sich morgen früh bei Phoenix anschauen, oder aller Wahrscheinlichkeit nach in den Mediatheken von ARD und Phoenix) der mir Infos geliefert hat, die ich noch nicht hatte (ich gehöre nicht zu den BLÖD-Lesern).

Kurz die Fakten:

- am 1.1.2009 gab es einen schweren Skiunfall, einen Zusammenstoß, bei dem eine Frau getötet und Althaus schwer verletzt wurde.

- Anfang März wurde Althaus in einem bemerkenswert kurzen Verfahren in Österreich der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Strafe: 33.000 € Geldstrafe.

- Althaus erschien nicht vor Gericht, aus gesundheitlichen Gründen

- wenige Tage nach dem Gerichtsverfahren, an dem er aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte, gab er der BLÖD-Zeitung ein (exklusives) Interview.

Soweit die Fakten, hoffentlich einigermaßen neutral wiedergegeben.

Ich frage mich, wie jemand so plötzlich gesunden kann, dass er zwar nicht (und das wäre schon alleine eine Respektsbezeugung gegenüber der Verstorbenen gewesen) am Gerichtsverfahren teilnehmen kann, aber kurz später ein Interview mit der BLÖD durchsteht.

Im Interview beantwortet Althaus die Frage, ob er sich schuldig fühle, folgendermaßen: "Ich glaube, Schuld ist nicht die richtige Kategorie, um ein solch tragisches Unglück zu bewerten. Ich fühle mich aber verantwortlich." (bei der BLÖD nachzulesen, die ich grundsätzlich nicht verlinke, aber auch bei )

Hallo??!! Wenn ICH für den Tod eines Menschen verantwortlich wäre, ich würde meines Lebens nicht mehr froh! Und damit meine ich nicht die finanzielle Wiedergutmachung. Und im Falle Althaus gibt es deutliche Indizien (Gutachten; Zeugen gab es ja nicht), dass Althaus sich auf der Piste direkt vor dem Unfall nicht gerade vorbildlich verhalten hat

Mein Daddy hat vor vielen, vielen Jahren aus Unachtsamkeit (= juristisch: Fahrlässigkeit) einen Mofa-Fahrer angefahren. Der Junge wurde verletzt, glücklicherweise nicht so schwer, dass er dauerhafte Beeinträchtigungen davongetragen hat. Mein Daddy war völlig durch den Wind, hat sich Vorwürfe gemacht, den Jungen im Krankenhaus besucht, mich um Rat gefragt (wir waren ungefähr im selben Alter), mit welchem Geschenk er ihm eine Freude machen könnte. Taktische Überlegungen gab es vielleicht (weiss ich nicht, wäre aber möglich; mein Daddy war schon immer eine Mischung aus Emotionalität und Rationalität), aber die Betroffenheit und das Schuldgefühl standen eindeutig im Vordergrund. Ich weiss nicht, wie mein Daddy es verkraftet hätte, wenn der Junge schwerer verletzt oder gar getötet worden wäre.

Und was passiert hier?

Ein Mensch, der für den Tod eines Anderen verantwortlich ist (und von einem Gericht eindeutig für SCHULDIG befunden wurde), lehnt den Begriff "Schuld" für sich ab. Statt dessen appelliert er an das Mitgefühl (wofür?) seiner Landsleute - und bekommt es auch. In dem genannen Interview kein einziges, entschuldigendes Wort an die Angehörigen, das einzige zu diesem Thema: "Natürlich war ich zutiefst traurig und entsetzt, dass infolge des Unfalls eine junge Frau starb. Deshalb war für mich von Anfang an klar: Ich stehe zu dem, was geschehen ist – auch jenseits aller Schuldfragen. Und unabhängig davon, dass ich keine Erinnerung daran habe." (Quelle: BILD). Das ist erbärmlich!

Stattdessen wird daran gearbeitet, den "Mitleids-Bonus" (für den ich nach wie vor keine Veranlassung sehe; nur eine Schonfrist für einen schwerverletzten Menschen scheint mir angemessen) für den anstehenden Wahlkampf - und damit die Weiterführung der eigenen Karriere - zu nutzen. Keine Einkehr, keine Erkenntnis, kein Reifungsprozeß. Damit schlägt er denselben Weg ein wie Schäuble. Mit dem Unterschied, dass Schäuble kein Täter, nur Opfer war. Aber ebenfalls eine einmalige Chance versäumt hat.

Ich hoffe, dass Tims Vater einen anderen, einen für - letztendlich - alle Beteiligten besseren Weg geht. Dieser Weg ist schwieriger, zumindest am Anfang. Aber am Ende winken innerer Frieden, Ausgleich, vielleicht unschätzbare Einsichten und Begegnungen.

Viele Grüße
Petra
 
Ich hoffe, dass Tims Vater einen anderen, einen für - letztendlich - alle Beteiligten besseren Weg geht. Dieser Weg ist schwieriger, zumindest am Anfang. Aber am Ende winken innerer Frieden, Ausgleich, vielleicht unschätzbare Einsichten und Begegnungen.

Das ist auch das, was ich hoffe/erwarte!

Zu Dieter Althaus kann ich nur sagen - Rücktritt wäre eine angemessene Reaktion!
Es spricht ja nichts gegen einen Neuanfang!
 
Petra-Neuss schrieb:
Keine Einkehr, keine Erkenntnis, kein Reifungsprozeß.

Ist ja auch schwierig, wenn man sich an das Ereignis nicht erinnern kann - das macht es einem noch leichter, sich auch an einige andere unliebsame Details von vorher vielleicht nicht zu erinnern, weil man (oder das Unterbewusstsein) es gar nicht will.

So sehe ich übrigens auch die Aussage: "Mein Sohn war nicht in psychiatrischer Behandlung" des Vaters von Tim.

Sowas kenn ich auch aus dem Bekanntenkreis: Da wird aus akuten schizoiden Episoden und x Wochen Aufenthalt in der Geschlossenen heute, 10 Jahre später in der Verwandtschaft der Betroffenen (nicht bei der Betroffenen selbst übrigens:( "Sie war halt damals ein bisschen erschöpft und musste sich mal ausruhen. Aber in dem Sinne eine psychiatrische Behandlung war das ja eigentlich nicht."

Dass da jemand mit entsprechender Prägung bei "ein paar Gesprächsterminen" noch keine "psychiatrische Behandlung" sieht, wundert mich daher irgendwie nicht. Das muss kein Versuch sein, den eigenen Hals oder das eigene Geld zu retten - es gibt Leute, für die ist das Wort "Psychiater" so stigmatisiert, dass sie etwaige Kontakte dorthin nur verdrängen können

Und nun muss ich leider ins Bett.
 
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