Aquarianer hier?

Welche Fische hältst Du denn für gut aufgehoben in einem Aquarium?

Fische, die in der Natur vom aussterben bedroht sind oder schon ausgestorben sind. Fische, die sich für die Haltung in handelsüblichen Aquarien eignen. Fische, die spezielle Bedingungen brauchen und von Spezialisten gehalten werden.
Du bist als Aquarianer wie jeder andere Tierhalter auch in der Bringschuld, du musst dich mit der Thematik befassen, du musst den Lebensraum erschaffen und pflegen. Man kann sich nicht hinstellen und sagen, ja, da gibt es Leute, die ihre Fische entsorgen, darum darf niemand Fische halten. Mit dem Argument müsstest du auch die Hunde- und Katzenhaltung verbieten.
 
Fische, die in der Natur vom aussterben bedroht sind oder schon ausgestorben sind. Fische, die sich für die Haltung in handelsüblichen Aquarien eignen. Fische, die spezielle Bedingungen brauchen und von Spezialisten gehalten werden.
Du bist als Aquarianer wie jeder andere Tierhalter auch in der Bringschuld, du musst dich mit der Thematik befassen, du musst den Lebensraum erschaffen und pflegen.
Genau das ist es und ich sehe fast überall bei den privaten Aquarianern VIEL zu kleine Aquarien für die Art Fische, die da drin sind, bzw. einen Überbesatz. Die meisten kennen sich damit wirklich nur bedingt aus.
 
Fische, die in der Natur vom aussterben bedroht sind oder schon ausgestorben sind. Fische, die sich für die Haltung in handelsüblichen Aquarien eignen. Fische, die spezielle Bedingungen brauchen und von Spezialisten gehalten werden.

Wer bestimmt denn, welche Fische sich in handelsüblichen Aquarien wohl fühlen können?
Was könnten das für Bedingungen sein, warum Fische von Spezialisten in Aquarien gehalten werden müssen?
Und zuletzt: Warum sollte man aussterbende oder bereits ausgestorbene Fische in Aquarien sperren? Nur damit Menschen sie ansehen können? Eine Auswilderung ist ja eher unwahrscheinlich.
 
Genau. Ich möchte gerne mal die privaten Aquarien sehen für diese Art von Fischen.
 
Wer bestimmt, welche Fische sind nicht in handelsüblichen Aquarien wohlfühlen?
Warum glauben Laien mehr zu wissen, als Spezialisten?
Woher willst du wissen, dass eine Auswilderung unwahrscheinlich ist? Hast du dich damit mal befasst? Nein?
Ist es legitim, alles kaputt zu machen und verrecken zu lassen, die Schultern zu zucken und sagen, tcha, Pech, Recht des Stärkeren, wo können wir noch mehr kaputt machen? Ist ja eh alles im Eimer, lohnt sich gar nicht, irgendwas zu erhalten?
 
Wenn die Erhaltung im Aquarium stattfinden muss, damit es diese Tiere überhaupt noch gibt, wäre es mir tatsächlich lieber, man ließe es bleiben. Was bringt das denn den bedrohten Fischen?

Zum Thema Auswilderung: Die Lebensbedingungen der noch frei lebenden Fische verschlechtern sich ständig, allein schon durch das Ansteigen der Temperaturen. Ich habe es vor ein paar Tagen im Roten Meer gesehen. Die Wassertemperatur betrug 33 Grad, "normal" wären 27-28 Grad. Die Korallen halten das nicht aus, was wiederum den Lebensraum der Fische zerstört. Auch in Italien im Tyrrhenischen Meer sind die Temperaturen über 30 Grad im August. Und das betrifft nicht nur diese beiden Meere. Wohin also auswildern, wenn schon die dortigen freuen Fische ums Überleben kämpfen müssen?

Warum hält sich "Otto Normalverbraucher" Fische im Aquarium? Weil sie schön aussehen und weil die Unterwasserwelt faszinierend ist. Dazu müssen die Fische aber in beengten Raum leben, können ihr normales Verhalten nicht ausleben und sind nur dazu da, um Menschen zu erfreuen.
 
Den bedrohten Fischarten bringt es das Überleben.

Also alles kaputt machen, weil lohnt ja eh nicht mehr? Traurige Einstellung.
Meerwasser ist nicht mein Gebiet, im Süßwasserbereich gibt es Auswilderungsprogramme. An denen kann man auch als privater Aquarianer teilnehmen. In renaturierten Bächen in z.B. Südamerika gibt es bereits Erfolge. Aber egal! Lohnt ja alles nicht, verreckt ja eh, warum probieren!

Ja, die Unterwasserwelt ist faszinierend - man kann so viel lernen und verstehen! Vor allem lässt sich normales Verhalten beobachten, Schaumnestbau bei etlichen Labyrinthfischen - oder Maulbrüter! Maulbrüter sind auch sehr spannend. Aber was rede ich, das ist ja alles ganz unnatürlich und du als Laie hast da viel mehr Ahnung als ich.

Was ist mit deinen Tieren? Warum hast du die? Doch nicht etwa, um dich an ihnen zu erfreuen?
 
Meine Tiere habe ich aus verschiedenen Gründen. Ich mag sie und bin gerne mit ihnen zusammen. Ich mag es, ihnen ein gutes Leben nach ihrer schlechten Vergangenheit bereiten zu können und genieße es, wie sie es annehmen und Lebensfreude ausstrahlen. Ich mag auch die Verantwortung, die ich mit ihnen übernommen habe. Ich kann einschätzen, wie es ihnen geht und ob sie sich wohlfühlen und ich kann mit ihnen kommunizieren

Allerdings glaube ich, dass es wesentlich einfacher ist, einen Hund oder eine Katze artgerecht zu halten als einen Fisch im Aquarium, wenn letzteres überhaupt geht. Ein Aquarium kann meiner Meinung nach ein freies Gewässer niemals ersetzen, ob es ein Meer ist oder See oder Fluss.
 
Wer bestimmt, welche Fische sind nicht in handelsüblichen Aquarien wohlfühlen?
Mit solchen "Argumenten" wäre ich vorsichtig bzw. halte ich davon wenig. Damit kann man auch Anbindehaltung bei Kühen, Kettenhaltung bei Hunden etc.pp. rechtfertigen...

Ist es legitim, alles kaputt zu machen und verrecken zu lassen, die Schultern zu zucken und sagen, tcha, Pech, Recht des Stärkeren, wo können wir noch mehr kaputt machen? Ist ja eh alles im Eimer, lohnt sich gar nicht, irgendwas zu erhalten?
Wäre es da aber nicht klüger, die Lebensräume zu erhalten, statt die Fische zu verwahren bzw. müsste nicht sehr viel mehr getan werden, um Lebensräume zu erhalten? Also mehr Lebensraumerhalt statt Aquaristik? Und gibt es da entsprechende Initiativen seitens der Aquarianer (nicht rhetorisch gemeint, sondern reines Interesse). Und wenn es sein müsste, Tiere für eine Weile in Aquarien zu halten, um ihr Aussterben zu verhindern, okay. Aber das sähe und sehe ich ungern in privaten und betriebswirtschaftlich orientierten Händen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die vielen Fische, die in Aquarien gehalten werden, alle nur gehalten werden, um ihre Arten zu erhalten... Für micht hört sich das so ein bisschen nach den üblichen Zoo-Argumenten an.

Man kann sich nicht hinstellen und sagen, ja, da gibt es Leute, die ihre Fische entsorgen, darum darf niemand Fische halten. Mit dem Argument müsstest du auch die Hunde- und Katzenhaltung verbieten.
Mach ich mir keine Freunde mit der Meinung, ich weiß, aber für viele Hunde und Katzen wäre das vermutlich die bessere Lösung - und damit meine ich nicht mal die Hunde und Katzen bei Leuten, die Fehler in der Haltung machen, sondern vor allem die, die durch Fehler in der Zucht leiden oder die bei Tierversuchen für ein besseres Leben derer, die mehr Glück bei der Geburt hatten (und nicht als Versuchstier auf die Welt gekommen sind), draufgehen und vorher ein beschissenes Leben hatten oder auch Gebrauchshunde, die auch nicht immer artgerecht gehalten werden - von den Tieren fürs Futter ganz zu schweigen...

Ich tendiere, angesichts all des Elends in der Tierhaltung und allem, was damit zu tun hat, mittlerweile tatsächlich für ein Verbot der Tierhaltung und hätte ob dieser Hintergründe auch wirklich kein Problem damit, keine Tiere zu haben.
 
Allerdings glaube ich, dass es wesentlich einfacher ist, einen Hund oder eine Katze artgerecht zu halten als einen Fisch im Aquarium, wenn letzteres überhaupt geht. Ein Aquarium kann meiner Meinung nach ein freies Gewässer niemals ersetzen, ob es ein Meer ist oder See oder Fluss.

Hund oder Katze lassen sich aber nur auf Kosten von Nutztieren artgemäß halten.

Ein Prachtgourami durchschwimmt niemals einen ganzen See oder Bach. Das kann er auch gar nicht. er ist gar nicht an den Lebensraum "Freigewässer" angepasst. Er hat sein kleines bescheidenes Revier im Dickicht, er hält sich bedeckt weil er Fressfeinde fürchten muss. Bei einem Makohai sieht die Sache anders aus, den kann man nicht in einem (handelsüblichen) Aquarium halten. Ich bezweifle auch, dass ein Privatmensch den Platz und die Mittel hat, solche Haie halbwegs anständig zu halten.
 
Was ist artgerechter daran Katzen in Wohnungen zu stecken (also ihr Revier deutlich! zu verkleinern)und ihnen das Jagen zu verwehren als Fische in ein Aquarium zu stopfen?
Oder fällt jagen und streunen nicht unter "normales Verhalten" bei Katzen?

Realistisch gesehen ist weder das eine noch das andere artgerecht.
 
Falls es um bedrohte Fische geht, würde ich dies den Experten überlassen.
Wir sprechen hier ja von Hobby-Aquaristen. Und da ist meine Erfahrung und Beobachtung, dass die Becken oftmals falsch besetzt sind, bzw. viel zu klein für den Bestand.
Ähnliches bei Terrarien.
 
Mit solchen "Argumenten" wäre ich vorsichtig bzw. halte ich davon wenig. Damit kann man auch Anbindehaltung bei Kühen, Kettenhaltung bei Hunden etc.pp. rechtfertigen...

Das sehe ich nicht so. Eine Kuh wiegt etliche hundert Kilo und hat vier Beine, klar muss die sich bewegen. Klar braucht die aufgrund ihrer schieren Masse mehr Platz als ein Zwergschaf.
Klar braucht eine Haibarbe (Süßwasser) aufgrund ihrer Größe und ihres Verhaltens deutlich mehr Platz, als ein Schwarm Keilfleckbarben. Sind beides Karpfenfische, sind aber an ganz unterschiedliche Lebensräume angepasst. Sollte der Handel keine Haibarben mehr anbieten? Absolut dafür! Sollte der Handel keine Keilfleckbarben mehr anbieten? Absolut dagegen.

Wäre es da aber nicht klüger, die Lebensräume zu erhalten, statt die Fische zu verwahren bzw. müsste nicht sehr viel mehr getan werden, um Lebensräume zu erhalten? Also mehr Lebensraumerhalt statt Aquaristik? Und gibt es da entsprechende Initiativen seitens der Aquarianer (nicht rhetorisch gemeint, sondern reines Interesse). Und wenn es sein müsste, Tiere für eine Weile in Aquarien zu halten, um ihr Aussterben zu verhindern, okay. Aber das sähe und sehe ich ungern in privaten und betriebswirtschaftlich orientierten Händen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die vielen Fische, die in Aquarien gehalten werden, alle nur gehalten werden, um ihre Arten zu erhalten... Für micht hört sich das so ein bisschen nach den üblichen Zoo-Argumenten an.

Ja klar wäre das klüger! Aber wie stellst du dir das vor? Horst und Achim mit ihrem Hobbykeller gegen die globale Wirtschaft? Sicher gibt es Initiativen und Projekte, auch länderübergreifend. Als Beispiel sei das Parosphromenus Projekt genannt (bitte einmal selbst googlen, ich hab irgendwo einen Link und bekomme auch regelmäßig Mails, aber grad nicht zur Hand). Die interessierten Aquarianer können aber nur im kleinen etwas tun, es dauert und währenddessen kann man die Fische (oder was auch immer man erhält) nicht aussterben lassen. Man kann auch nicht alle gezüchteten Fische wieder raussetzen. Betriebswirtschaftlich orientiere Hände helfen da höchstens mit Sponsoring oder der Lieferung des "Zuchtmaterials", für die lohnt sich eine eigene Erhaltungszucht nicht. Das liegt in privaten Händen, die aber wiederum mit Wissenschaftlern und NGOs zusammenarbeiten.
Wir müssen alle was dafür tun, dass Lebensräume erhalten bleiben, aber wollen wir auch den Preis zahlen? Menschen in Deutschland die Aquaristik zu verbieten bringt rein gar nichts, wenn in anderen Teilen der Welt Lebensräume für Avocados, Soja für Tiermast und Palmöl oder fossile Energien und seltene Erden zerstört werden.

Und natürlich werden Fische auch aus reinem Spaß an der Freude gehalten. Warum denn nicht? Mehr Aufklärung und bessere Schulung von Zoohandelsmitarbeitern muss sein, keine Frage. Ich finde nicht, dass man immer alles verbieten muss, aber ich bin auch kein Veganer.
 
Was ist artgerechter daran Katzen in Wohnungen zu stecken (also ihr Revier deutlich! zu verkleinern)und ihnen das Jagen zu verwehren als Fische in ein Aquarium zu stopfen?
Oder fällt jagen und streunen nicht unter "normales Verhalten" bei Katzen?

Realistisch gesehen ist weder das eine noch das andere artgerecht.

Singvögel und Kleinsäuger fänden reine Wohnungshaltung für Katzen prima. Aber da stellen wir Tierhalter die Bedürfnisse unserer Miezekatze über die Bedürfnisse von Meisen oder Haselmäusen oder Mauswieseln.
(Die Arten sind eh unter Druck und es ist eh alles zubetoniert, die haben eh keinen Lebensraum mehr...)
 
Falls es um bedrohte Fische geht, würde ich dies den Experten überlassen.
Wir sprechen hier ja von Hobby-Aquaristen.

Hobbyisten haben aber viel zum Expertenwissen beigetragen, Hobbyisten gehen auch durchaus auf Reisen. Selbstverständlich kann ein Hobbyist auch ein Experte sein.

Chantalle mit ihrem Augenkrebskies und den schrillen, Blubberblasen spuckenden Plastikfiguren und dem schreckensbleichen Betta, der von unzufriedenen Sumatrabarben und schwerfällig durchs Wasser wackelnden Hochzuchtgoldfischen terrorisiert wird, zählt weder zu den Hobbyisten noch zu den Experten. Chantalle sollte definitiv keine Fische halten. Weil sie es falsch macht, nicht weil Fischhaltung an sich schlecht ist.
 
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