Ich glaube, mit Pierre Bordein kann man diesen Patienten nicht wirklich vergleichen.
Der war zwar wie Bordain in der Psychiatrie, aber bis dahin nicht wegen eines Verbrechens.
Nicht jeder, der in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie ist, ist ein Straftäter oder auch nur gewalttätig. (Es war ja auch nicht die forensische Psychiatrie.)
Es reicht mW desorientiert zu sein, oder wenn Selbstgefährdung vermutet wird.
Der Patient ist ja offenbar vom Gelände herunter, um (was er vorher nicht war) gewalttätig zu sein, und zwar gegen jede einzelne Person, der er begegnet ist. Was für eine akute psychotische Episode, aber nicht für gezieltes oder geplantes Vorgehen spricht.
Womit er in der komplett geschlossenen Psychiatrie, in der er sich jetzt befindet, auch mE richtig aufgehoben ist.
Denn abstellen kann man das sicher nicht, indem man ihn einsperrt und abwartet.
Dass Insassen abgängig sind (und wieder straffällig werden), weil man sie für kooperativ hält, kommt zudem in der Tat auch in Gefängnissen immer wieder vor.
Bei mir zuhause habe ich beides in der relativen Nähe - zwei psychiatrische Kliniken und zwei JVAs - in letzteren sind häufiger gefährliche Leute entkommen.
Tatsächlich ist aber für keine Bevölkerungsgruppe in Deutschland die Gefahr, von der Polizei erschossen zu werden, größer als für männliche psychisch Kranke.
Der Gedanke mit den Geranien ist also vielleicht nicht so weit hergeholt.