Tja, die Boomer, zu denen ich als Jahrgang 1961 gehöre: Mit Eltern, die als Kriegskinder schwer traumatisiert waren und immer noch sind (beide Jahrgang 1941). Sie sind aufgewachsen mit Angst, Hunger, Kälte, langen Nächten in Bombenkellern, Feuersturm in Hamburg und ausgebombt. Oft ohne Vater, zumindest bei meinen Eltern und mit Müttern, die jeden Tag Sorge hatten, ob sie am nächsten Tag ihre Kinder satt bekommen.
Wohnungsnot und Armut bis weit in die 60er Jahre und keine Zeit, sich um ihre Traumata zu kümmern, weil es Wichtigeres gab. Wir Kriegsenkel haben oft die Traumata geerbt (Epigenese) und mussten damit irgendwie klarkommen. Kindergeld für die Eltern 50 Mark im Monat, wovon schon damals kein Kind aufgezogen werden konnte. Keine Kinderbetreuung bis 4 Jahre, weil es kaum Plätze gab, dann Kindergarten, aber nur bis Mittags, zumindest im Westen. Keine Wegwerfwindeln, kein Auto, kein Urlaub, dafür jede Menge Existenzsorgen. Erster Urlaub im kleinen Zelt mit 11 Jahren, 30 Kilometer von Zuhause entfernt an der Ostsee.
Bei den Vorgaben haben es die Kriegseltern und die Kriegsenkel gar nicht mal so schlecht hinbekommen. Gepampert ( im wahrsten Sinne des Wortes) wurde erst später.
Ich lasse mir sicher von FfF und der "letzten Generation" kein schlechtes Gewissen machen, was meinen Lebensstil betrifft.