Ich glaube, das ist das Problem... wir waren ja bei Qualzuchten gestartet... und gingen über zu Kindern und deren unkritischer Wahrnehmung.
Und da kam es im Zusammenhang mit Plattnasen anscheinend zum Eindruck, wer seinen Hund für den tollsten und besten hält, glorifiziert automatisch Qualzuchten.
Dass man seinen Hund trotz aller seiner Fehler für den besten halten kann und sich dabei seiner Fehler völlig bewusst ist - das kam dabei auf der anderen Seite anscheinend nicht an.
Die Unterstellung, jeder, der sein Kind nicht für das beste und vor allem hübscheste hält, sei ein schlechtes Elternteil und schadet seinem Kind oder liebt seinen Hind nicht genug, ist demgegenüber genauso undifferenziert.
Nicht jeder Mensch kann hübsch sein. Und nicht jeder Mensch kann schlau sein. Nicht jeder Mensch kann geschickt sein, oder unkompliziert. Ist so.
Aber jeder Mensch hat ganz sicher etwas Liebenswertes.
Und das sollte jedes Kind idealerweise wissen oder zu spüren bekommen. Dass es liebenswert ist und geliebt wird - nicht, weil es so schön oder so schlau oder so viel besser als andere oder so brav oder so irgendwas ist.
(Denn das heißt ja uU, dass es sich nur geliebt fühlt, wenn diese Bedingungen nich erfüllt sind...)
Sondern weil es da ist und im Idealfall seine Familie sich freut, es da zu haben!
Das ist in meinen Augen das große Problem dabei, wenn man dem Kind tatsächlich vermittelt, es sei das schönste, beste, klügste Kind der Welt. Denn ein Kind kommt ganz alleine irgendwann an den Punkt, an dem es merkt, dass das nicht stimmt. Dass andere etwas besser können, schneller sind, von anderen Menschen als schöner empfunden werden. Möglicherweise stottert das Kind auch, es braucht Nachhilfe in Mathe oder es ist furchtbar ungeschickt im Sport. Ganz einfach, dass es nicht perfekt ist.
Viel wichtiger und gesünder finde ich dann ein Selbstbild von "Niemand ist perfekt. Meine Eltern lieben mich trotzdem.". Idealerweise natürlich mit anderen positiven Aspekten, wie "dafür kann ich aber dieses und jenes sehr gut.".
Ich kenne aus meiner KiTa-Zeit leider Eltern, die ihrem Kind wirklich sagen, dass es das tollste, klügste, schönste, beste Kind der Welt ist und alles was der kleine Prinz oder die kleine Prinzessin anfässt zu Gold wird.
Ihr glaubt nicht wie es ausartet, wenn man so einem Kind dann mal sagt, dass es etwas falsch macht. Dass ein Apfel z.b. nicht blau ist. Schreianfälle, Tuschwasser umwerfen und "Das sag ich Mama!" - die zum blauen Apfel natürlich sagt, dass sei das schönste und beste Bild überhaupt.
Ich glaube aber nicht, dass die Eltern die an dieser Diskussion beteiligt waren das so machen.