Es ist Mode
Ich darf mit meinen Welpen , die ja oft Terrier sind, nicht Zerrspiele machen, Ballspiele oder Quieschi ....sonst...und so
Das dieses uralte, längst vergessenen geglaubte, jetzt wieder modern werden soll, das ist schon traurig.
Es hat aber mit dem, was wir hier diskutieren nichts zu tun, weil das wird nicht verboten.
Doch, Matty, es geht auch ums Verwechseln und nicht nur die Presse sieht das so.
Daneben geht es um "wenn man einen Hund mit Spielzeug hochputscht" stürzt er sich bald auf alles was sich bewegt und er "übt" mit dem Spielzeug sozusagen um später alles mögliche zu zerreissen.
Ich frage mal, welchen Hund kann man im Wald leichter kontrollieren? Den jagdlich geführten, der Kontakt zu Wild kennt und daran schon gearbeitet hat, oder den Hund der mit seinem starken Jagdtrieb nie etwas anfangen durfte?
Wenn ein Hund einen hohen Beute- und Spieltrieb hat, auf Bälle und Zergel abgeht wie Luzie (zu Junktum neigt), hilft es ihm irgendwie ihm diese Art von Spiel nicht mehr anzubieten, weil er dann zu hochdreht?
Es hilft nur dem
HH, wenn der mit so einem Hund überfordet ist. Dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Hund zu deckeln und "runterzufahren".
Dem Hund würde es helfen (vorausgesetzt der braucht überhaupt Hilfe), wenn der HH lernen würde ihn dabei kontrollierbar zu machen, so dass diese Spiele auch sinnvoll (für alle) genutzt werden können. Da kommt man aber nicht hin, wenn der Ball in der letzten Schublade verschwindet.
Und nein, das hat so gar nichts mit verwechseln zu tun.
Deshalb sind auch nur bestimmte Hunde ganz spezieller Rassen angesprochen.
Wenn bestimmte Hunde kein Beutefangverhalten perfektionieren sollen, dann hat das mit deckeln sicher nichts zu tun, nichts mit nach dem Hochputschen stürzen sie sich auf alles und auch nur bedingt damit, den Hund in den diskutierten Situationen kontrollierbar zu machen.
Klar macht die Sozialisation und Erziehung den Hund kontrollierbar, jedoch genetische Dispositionen, die der Hund in diesen Fällen in der Regel dem Menschen zu verdanken hat, gibt es halt auch noch.
Deckeln muß man die Hunde wirklich nicht. Es gibt so viel anderes, was erlaubt ist, zumal die Gefahr, den Hund mit zu viel Ball zum Junkie zu machen, bei vielen gegeben ist.
(Weil man heute messen kann, was im Hund passiert, wenn er wirklich Balljunkie wird, brauchen wir auch nicht darüber zu diskutieren, ob es einen Suchtfaktor gibt oder nicht.)
(Ich kann mich über Jahrzehnte an niemanden erinnern, der auf die Idee gekommen wäre, ständig einen Ball für seinen Hund einstecken zu haben. Das hätten wir schon sehr komisch gefunden und es höchstens mit Augenzwinkern älteren Herrschaften zugestanden.)
Selbst offene Raufergruppen, gut geleitet, sind möglich. Aber eben offene, weil bei den geschlossenen wirklich nur gedeckelt wird und das das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist so ziemlich jedem klar.
Außerdem sollte man auch nicht vergessen, das es Beschäftigungen gibt, die dem Hund Spaß machen und unheimlich anstrengend für ihn sind. Z.B. Alle Formen des Suchens.
Übrigens hhabe gestern Abend gerade Heft 5 von „Der Hund“ durchgeblättert. Dort hat Perdita Lübbe einen Dobermannmix, einen echten Problemhund, der auch beißt, eines TH(s), getestet und betreut.
Zum Beutereiz wird geschrieben:
„
Mit Ball und Fellknäuel am Seil wird Beute simuliert. Charles reagiert bei beidem und setzt ihnen nach. Gerade am Ball zeigt er massives Interesse. Bällchen werfen werfen oder ähnliche „Spiele“ dürfen in Zukunft nicht mehr auf dem Trainingsplan stehen, um sein Beutefangverhalten nicht weiter zu fördern“ Ende des Zitats.
Auch sie geht also ganz selbstverständlich davon aus.
Ich bin übrigens auch ganz bei dir, wenn du meinst,wir „helfen“ unseren Hunden viel zu oft.
Leider geht der Trend wohl total in die Richtung, dass jeder Hund nur darauf wartet in jeder Situation seinen Halter fragend anzuschauen und in Erwartung einer positiven Bestärkung dann genau das zu tun. Ich denke dann immer, ein Tamagotchi wäre sinnvoller gewesen.