So, neuester Stand:
Haben heute ausgeschlafen - Hunde also bereits fit, als ich aufstand und die "haarige" Situation allgemeiner Freude und Aufregung, als ich aktiv wurde.....
Kalito schnell MK angezogen, ansonsten die Aufregung ignoriert, an allen vorbei, Kaffemaschine anwerfen.
Zurück im WoZi sind Kalito, Anna und Minimaus am Kaspern, Bulco hält Abstand (mischt sich ja sonst gern mit Anbellen ein).
Erstmal alle raus in den Garten - alles ruhig.
Gefüttert, Näpfe weg geräumt, Hunde wieder zusammen gelassen (Klopperei war ja oft NACH Fütterung) - Ruhe, Bulco traut sich schon näher an Kalito.
In den Garten gesetzt, Bulco und Kalito stehen bei mir nebeneinander - Kalito guckt in Bulcos Richtung, Bulco nimmt ein wenig Abstand. Schicke beide weg.
Auf dem Nachbargrundstück hört man Stimmen - Bulco knurrt......Kalito guckt....Bulco guckt....geht ein paar Meter vor und knurrt deutlicher in die Richtung der Nachbarn....Kalito entspannt sich wieder, ich sage "Schluss"...Ruhe.
Bulco ist derzeit sehr auf der Hut....solange das so bleibt, dass er sich unterordnet, hat Kalito offenbar weniger Probleme mit Bulco.
Dennoch eben dann folgende Situation: Ich sitze am Körbchen und streichel Bulco, Kalito kommt wedelnd von hinten.....ich streichel weiter....Kalito droht Bulco, Bulco quietscht (bevor überhaupt was passiert ist), ich sofort massiv Kalito weg gestoßen, der sich dann beschwichtigend verzieht.... Also wieder Streit um Ressource "Frauchen". DAS müssen beide lernen, dass ICH entscheide, wer wann dran ist.
Derzeit ist es so, dass Anna und Kalito hier unter den Hunden die Nr. 1 sind (Anna wenns drauf an kommt vor Kalito) und sich blendend verstehen, danach Podi und als Schlusslicht Minimaus und Bulco - die Jüngsten.
Mini akzeptiert das und hat mit keinem ein Problem - im Gegenteil, die Alten sind absolut "großzügig" mit ihr. Wenn Bulco lernt, sich unterzuordnen, ist die Situation vermutlich entschärft. WENN er es lernt. Und Kalito muss lernen, sein neues Leben zu teilen.... Beide "Jungs" sind ja sehr "frauchenorientiert", während die Mädels im Wesen unabhängiger sind - zusätzlicher Zündstoff also.... Irgendwie wie bei kleinen Kindern: "Das ist meine Mama"
Zu Bulco (unbekannte Vorgeschichte, ausgesetzt
Ich denke, er hat mehrere Probleme:
1) Die Optik (keine Rute, Knautschgesicht) ist für andere Hunde eventuell zusätzlich irritierend, Körpersprache eingeschränkt?
2) Vermutlich Sozialisierungsphase schief gelaufen (reagiert auf Neues ohne Korrektur schnell aggressiv)
3) Umgang mit anderen Hunden wenig abgestuft - Marke Dampfwalze mit übersteigertem Selbstbewusstsein, Probleme, sich einzuordnen.
4) Offenbar falsch erzogen, siehe anfängliche Futteraggression und Knurrerei, wenn ihm was nicht passt. Wenn er nämlich Vertrauen gefasst hat und die Führung akzeptiert hat, lässt er plötzlich alles mit sich machen und ist eher unterwürfig. Vorbesitzer haben ihm also entweder keinerlei Führung gegeben oder aber zu heftig (unberechenbar, launisch) erzogen.
5) Territorial veranlagt....siehe Besucheraggression....
6) Seitdem er seine anfängliche Knurrerei und Droherei gegen mich eingestellt hat, ist er ins Gegenteil umgeschlagen: Mir gegenüber extrem devot, kuschelig und fixiert... Konkurrenz zu Kalito, der ebenfalls ein Hund ist, der sich stark am HF orientiert und mir gegenüber ebenfalls sehr anhänglich, devot und beifallsheischend ist.
Dagegen Podi, die als ehemaliger Straßenhund (vermutlich vorher Jagdhund im Rudel) das Rudelleben absolut beherrscht, Anna und Mini, die als kranke Welpen/Junghunde ins Rudel einzogen (und lernten, wie es im Rudel läuft) und Kalito, der zumindest mit den Hündinnen keinerlei Kommunikationsprobleme zeigt und dem der Wesenstest bestätigt, dass er anderen Hunden gegenüber angemessen fein kommuniziert. In jedem Fall sprechen die Mädels und er dieselbe Sprache - sonst hätte es mit Anna längst geknallt (selbst mit Oppa Bucksy gab es anfangs Ärger, mit Kalito gar nicht, er akzeptiert ihre Signale). Anna reagiert absolut allergisch darauf, wenn andere Hunde ihre feinen Gesten nicht beachten (nicht kennen) und steigert dann zügig......
Frage ist jetzt, ob Bulco "nachlernt" oder sich regelmäßig wieder Kloppe einfordert, sobald der Schock der letzten Kloppe nachlässt.
Im Endeffekt glaube ich inzwischen daran, dass ich für Bulco ein Resozialisierungsprogramm fahre..... und Kalito leider einfach zu heftig zulangt, WENN er zulangt.
Anna ist da dosierter und hat bisher immer Eindruck hinterlassen, ohne tierarztreif zu beschädigen (paar Kratzer).
Da Kalito im Zweifelsfall also offenbar heftig zulangt und Ansprüche auf mich erhebt, habe ich da allgemein ein verschärftes Auge drauf:
- Kein Einmischen, wenn einer der anderen Hunde dran ist....
(DAS ist bei Kalito derzeit der Knackpunkt, er möchte bei mir im Mittelpunkt stehen)
- Trainieren mit SL, dass er bei Gebell am Zaun / beim Nachbarrudel sofort zu mir kommt, statt hin zu rennen (klappt bisher suuper, er lernt schnell)
- Bei Hundebegegnungen ins Fuß mit Blickkontakt zu mir (klappt auch super, er ist traumhaft führerbezogen)
und natürlich das übliche Training bezüglich sich zurück nehmen, warten bis man dran ist, Grundkommandos, Ruhe im Rudel usw....
Mit dem neuen MK fühlt er sich übrigens deutlich wohler - ist mehr Platz drin, kneifen kann er damit aber wohl noch...also weiter verschärft aufpassen.
LG