HSH2 schrieb:
Ich seh's eben etwas anders. Nicht der Verzicht (vegetarisch oder gar vegan), ist die Lösung, wie das immer wieder durchklingt, sondern das Umdenken. Und da hilft es in der Gesamtheit mehr, wenn ich mein Fleisch (keine Unmengen, aber wenig ist es auch nicht) beim hiesigen Biobauern, Schäfer, Jäger kaufe, als es auch zu boykottieren. Die Handelskette merkt meinen Verzicht nicht, der Bauer schon.
Und mit dem Gemüse/Obst ist es nicht anders.
Das verstehe ich ja und ich wäre froh, wenn es jeder so sähe.
Aber aus deinen Äußerungen klingt für gewöhnlich nicht durch, dass du den Verzehr von Billigfleisch aus tierquälerischer Massentierhaltung ebenfalls (sehr) kritisch siehst.
In deiner Veggiekritik geht die Massenfleischkonsum-Kritik irgendwie leider unter. Und das mag bei mehreren Veggiekritikern, die auch Massenfleichskonsum kritisch sehen so sein. Ich find das die meiste Zeit hier und in anderen Veggie-versus-Fleischesser-Themen ganz witzig.
Aber manchmal geht's mir halt wirklich gegen den Strich, eben weil es völlig untergeht, dass man irgendwo selbst bei der Ernährung und beim Lebensmittelkonsum ja sogar einer Meinung ist und wenn die Veggie-Krittelei Ausmaße annimmt, dass ich den Eindruck habe, jeder tumbe Thor, der es für sein gottgegebenes Recht hält, täglich mindestens dreimal absolut preisgünstiges Fleisch konsumieren zu dürfen und mit so unschönen Dingen wie Herkunft des Fleisches o.Ä. behelligt zu werden, begeistert z.B. deinen Äußerungen zustimmen würde und diese als Bestätigung seines Umgangs mit Fleischverzehr betrachten könnte.
Und nur weil ich kein Fleisch esse, heißt das ja nicht, dass ich nicht auch bewusst Fleisch und Fleischprodukte (z.B. für die Ernährung meiner fleischessenden Tiere) konsumiere und somit ebenso Einfluss nehme - wobei dies sicherlich nicht nur für mich, sondern für zahlreiche Vegetarier und vermutlich auch Veganer gilt.
Und wo ich schon mal dabei bin: Jeder Hinz und Kunz kann sich im Netz zelebrieren, bis die Schwarte kracht, da dürfen Veggies das ja wohl auch.
Und überhaupt habe ich in Sachen Fleischverzehr heute ohnehin ganz üble Laune, da ich beim Gassigang Zeuge der Szene werden "durfte", wie Schweine eines hier ansässigen Bauern auf den Schlachttransport getrieben wurden.