Heutiger Amoklauf in Winnenden

Was ich jedoch ziemlich pervers finde: sowohl RTL als auch die Bild-Zeitung haben das Video der letzten Sekunden des Täters gezeigt, auf der Homepage von BILD.de kann man es sich angucken, so viel und oft man will.
Muss sowas sein? Man sieht ihn zusammen brechen und tot da liegen.
Für was braucht man sowas?
Jo gell..und da wird diskutiert ob man den die Ballerspiele verbietet und sämtliche andere böse Dinge gleich mit. Kino, Film und Co zensiert.
Brauch ma ja im Grunde alles nicht...abgestumpft wird man auch mit möglichst realistische dargestellte Bilder von abgerissene Körperteile von Kriegstoten oder Selbstmörder oder gar der spektakuläre Tod des Amokschützen. Von Bildern mit grausam zu Tode gequälter Tiere wo Blut literweise in den Gulli läuft unter dem Deckmantel:

*Man muss ja der Gesellschaft all die Grausamkeiten vor den Augen führen damit sie begreift*

Wie gefährlich sind nun die Ballerspiele wirklich? ;)

Aber es wird ja lieber alles andere verantwortlich gemacht als einer sich selbst.....
 
  • 29. April 2024
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Hi Wiwwelle ... hast du hier schon mal geguckt?
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:unsicher:

Nein, ich habs mir nicht angeschaut - ich habs nur von meiner Kollegin erzählt bekommen. :unsicher:

Na gut, dann eben die Kollegin :unsicher: :)

Ich denke aber ehrlich, schuld sind weder Ballerspiele noch Waffen, schuld ist, daß wir als Gesellschaft nicht funktionieren.

Die Gesellschaft ist es, die den Nährboden für solche Mensche und ihre Taten bietet.
 
Ich bin erst jetzt zum Thema gestoßen und habe auch nur zwei Seiten überflogen. Ich bin seit gestern damit beschäftigt, Infos zu sammeln und mir meine Gedanken zu machen. Deshalb ist dieser Beitrag eine Art von Brainstorming (sorry, manchmal brauche auch ich das), das wohl auch ziemlich unsortiert ausfallen wird.

Mich beschäftigt dieser Fall deshalb so, weil meine Freundin mit ihrer Familie bis Mitte Oktober in Winnenden gewohnt hat. Im Oktober ist sie mit ihren beiden schulpflichtigen Töchtern ausgewandert. Bis gestern hielt ich das für eine absolute Schnapsidee und Katastrophe, heute bin ich mir nicht sicher, ob sie damit nicht vielleicht eine noch größere Katastrophe von ihrer Familie abgewendet hat...

- Statement von Schäuble am heutigen Tage: Ich hatte üble Befürchtungen, dass er diesen Fall mal wieder zum Anlass nehmen könnte, sein eigenes Trauma aufzuarbeiten. Ich war angenehm überrascht, dass er so viel Gespür bewiesen hat. Denn er hat Recht: Solchen Fällen wird man mit Gesetzen nicht beikommen können. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird man sie nie verhindern können.

- Waffenbesitz: Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mit Schäuble einer Meinung sein würde (obwohl ich das in den 80ern auch von Geissler gedacht habe), aber ich muss zugeben, er hat Recht: Die Waffengesetze sind verschärft worden, schärfer geht es kaum. Und gegen die Missachtung von Gesetzen ist kein Kraut gewachsen.

- Egoshooter: Ich glaube, dass sie ohnehin vorhandene Tendenzen verstärken/verschärfen können. Ich glaube nicht, dass sie "unproblematische" Charaktere problematisieren können. Und soweit ich weiss, wird diese Sicht auch von wissenschaftlichen Studien bestätigt. Ob man solche Spiele "braucht" oder nicht, ob man sie mag oder nicht, das ist tatsächlich Geschmacks- und Ansichtssache. Ich frage mich allerdings, ob es nicht möglich wäre, dass junge Menschen, die sowieso schon mit dem Gedanken spielen, "so etwas" (für sich selber werden sie den Begriff "Amoklauf" sicher nicht denken) zu tun, sich bewusst mit Egoshootern "desensibilisieren" und "innerlich einstellen". So etwas wird man aber nie wirklich unter Kontrolle bringen. Wer will, wird immer in der Lage sein, an indizierte Spiele heranzukommen.

- Zugangskontrollen zu Schulen. Nonsens! Was würde es mit den Psychen der Kinder anrichten, wenn sie täglich in eine Festung kommen müssten, um dort Wissen eingetrichtert zu bekommen? Letztere Fehlentwicklung haben wir sowieso schon, wenn dazu dann auch noch der permanente Belagerungszustand käme, dann könnten wir - bezogen auf die psychische Entwicklung - eine ganze Generation in die Tonne drücken.

Langsam nähere ich mich den eigentlich wichtigen und schwierigeren Aspekten.

Die Angehörigen, die überlebenden Schüler tun mir unendlich leid! Sie haben unglaublich viel zu verarbeiten. Nicht umsonst kommt immer und immer und immer wieder die Frage nach dem Warum. Dieses Warum ist so allgegenwärtig bei unvorhergesehenen, ungerechten, unverhinderbaren Katastrophen, dass man sie schon im Buch Hiob findet und man ihr ab dem 18. Jh. in der christlich-philosophischen Tradition einen Namen gegeben hat: Theodizee. Meine persönlichen Meinung: Es gibt keine Antwort, es sei denn, man findet sie in sich selbst. Es sei denn, dass es einem gelingt, das Schlimme für sich (und vielleicht auch für andere) in etwas Positives zu wandeln. Wie bspw. die Mutter eines Sohnes, der Selbstmord begangen hat, und die eine Selbsthilfegruppe gegründet hat und seit einigen Jahren Eltern in der selben Situation unterstützt.

Ich trauere um die Menschen - vor allem die Schüler -, die getötet wurden und ihre Leben jetzt nicht mehr leben können und dürfen. Ich habe nicht so ein großes Problem mit Kindern, die eine schwere Krankheit durchleben und letztendlich den Kampf verlieren. Weil sie ganz häufig einen inneren Entwicklungs- und Erkenntnisprozeß durchmachen, den so mancher unbelastete Mensch bis zum hohen Lebensalter nicht bewältigt. Für die Eltern ist es natürlich die Hölle, und selbstverständlich wäre auch den Kindern ein langes, gesundes, glückliches Leben gegönnt, aber sie hatten zumindest eine Möglichkeit, die den gestern Ermordeten völlig genommen wurde. Zu einem Zeitpunkt aus dem Leben gerissen zu werden, zu dem das "eigentliche" Leben erst anfängt, ist einfach nur unfair. Den "Sinn" darin/dahinter können nur die Angehörigen schaffen.

Was den Täter betrifft, so habe ich in allererster Linie Wut.

Wut darüber, dass jemand, der um seine Depression weiss, seine Behandlung selber abbricht.

Wut darüber, dass er - wenn er es denn nicht ertragen kann - nicht einfach Selbstmord begeht, sondern vorher noch so viele Jugendliche mitnimmt, die ihm nie irgendetwas getan haben können.

Wut darüber, dass sein Vater offenbar leichtsinnig geworden ist (was man ja durchaus nachvollziehen kann - der Sohn war kein Kind mehr, im Laufe der Jahre (in denen nie etwas passiert ist) verliert sich das Gefühl für die tatsächliche Gefährlichkeit des Sports und des Sportgeräts). Dass er auch die potentielle Gefahr in der Erkrankung seines Sohnes nicht gesehen hat. Der hätte ja auch einfach mit der Waffe Selbstmord begehen können. Die Schuld des Vaters wäre dann nicht geringer.

Der Wunsch, dass es noch Tabus geben würde.

Amokläufer wollen ja häufig ihrem Leben ein Ende setzten - aber nicht, ohne vorher noch einen furiosen Schlusspunkt zu setzen, der sie - gewissermassen - unsterblich macht. "Für immer" ins Gedächtnis gebrannt. Leider gelingt es ihnen ja auch. Wie wir gestern und heute in der Berichterstattung erleben musste.

Aber es gab eine Zeit der Tabus: Da wurde ein Mensch aus der Gemeinschaft ausgestossen, indem seine Existenz negiert wurde. Der Name wurde nicht mehr genannt. Das Verbrechen wurde nicht mehr genannt. Er wurde aus dem Gedächtnis der Gemeinschaft gelöscht. Sein Vater hatte ihn nicht gezeugt, seine Mutter hatte ihn nicht geboren, seine Gewschwister hatten nie einen Bruder. Das würde ich mir für solche Amok-Läufer wie Tim - die bei ihrem Amoklauf sterben - auch wünschen. Wer überlebt, sollte die Chance zur Reue und vielleicht zur Wiedergutmachung haben. Wer sich dem feige entzieht, sollte mit einem Tabu belegt werden.

Und das Argument, dass die Beschäftigung mit dem Täter tiefschürfende Erkenntnisse darüber zulassen könnte, wie "solche Leute" ticken, und dass man damit vielleicht weitere Fälle verhindern könnte, zieht nicht. Denn jeder "dieser Leute" tickt anders. Und gerade ihr vorher unauffälliger Lebenswandel macht sie - unter dem Strich - nicht fassbar.

Man wird Amok-Läufe - genauso wie Selbstmorde oder Beziehungstaten - nicht verhindern können.

Auch, wenn der Hinweis nachdenklich macht, dass Deutschland nach den USA und Kanada den dritten Platz bei solchen Taten belegt. Oder der Hinweis, dass es in deutlich extrovertierteren Gesellschaften wie Spanien, Italien oder Griechenland dieses Phänomen nicht gibt.

Die haben dafür andere Probleme (behaupte ich mal). Und es wird unmöglich sein, die Ausrichtung eines ganzen Volkes zu ändern.

Es wäre allerdings ein sehr großer Gewinn - für die ganze Gesellschaft und vor allem für die Betroffenen -, wenn durch ein solche Katastrophe mal ein nachhaltiges Nach- und Umdenken in unserer Gesellschaft einsetzen würde. Ein Umdenken, das zu einer Spur mehr Empathie und Altruismus, zu etwas weniger Mobbing und Ellenbogeneinsatz führen würde.

Damit wäre schon sehr viel gewonnen. Und der Tod der Opfer hätte einen nachhaltigen Sinn.

Viele Grüße
Petra
 
Danke Petra, besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
 

Danke, dass Ihr Euch anschliesst, aber die Sache treibt mich um und um. Ehrlich gesagt, wären mir kritische Stimmen lieber. An denen man sich reiben kann. Sein eigenes Koordinatensystem abgleichen und verbessern.

Die Tabu-Forderung ist ja nun nicht ohne. Auch wenn ich dazu stehe: Jenseits der vermuteten persönlichen Schuld des Vaters, ist auch er erstmal Opfer. Er hat seinen Sohn verloren. Die Mutter hat ihren Sohn verloren. Die Großeltern ihren Enkel.

Heute kam auf phoenix eine Dokumentation über den Amoklauf von Wayne Lo in einer Uni in den USA. Er war einer der wenigen Amokläufer, die überlebt haben. Er hat viele Jahre gebraucht, aber heute erkennt er zumindest ansatzweise die Dimension dessen, was er getan hat. Die Eltern von Wayne und die eines von Wayne ermordeten Komillitonen - Galen Gibson - sind sehr ungewöhnliche Leute. Gibsons Vater hat ein Buch über den Amoklauf geschrieben. Waynes Eltern haben um eine Begegnung mit Galens Eltern gebeten. Die sie auch bekommen haben. Und sie berichten heute noch mit Tränen darüber. Wayne hat sich mittlerweile schriftlich an Galens Eltern gewandt. Und sie haben - bei allem Leid - diese Annäherung akzeptiert.

Es kann Wege geben. Wenn die Täter überleben,die Hinterbliebenen offen genug sind, und alle bereit, sich der schweren Aufgabe der Aufarbeitung zu stellen.

Viele Grüße
Petra
 
Wie soll man sich daran reiben, wenn doch genau das die Fakten sind:

In der heutigen Zeit sind alle so tabulos, dass es einen erschreckt.

Ich hatte heute ein Gespräch mit unserer Sekretärin, die völlig entsetzt die Frage gestellt hat ob ich auch mit unseren Kindern P.ornos schaue.
Auf mein verdutztes Gesicht hin erzählte sie mir, dass eine Bekante von ihr es völlig normal findet, dass ihr Ehemann mit dem 12-Jährigen Sohn Hardcorepornos schaut.
Wie weit muß unsere Gesellschaft noch kommen, wenn sowas "normal" sein soll, mich entsetzt sowas, also kann ich doch nicht die Tabu-Forderung von Dir als negativ bewerten.

Ich finde es im Übrigen auch entsetzlich, dass die Medien ohne jeden Skrupel von Anfang an den Namen, die Familienwohnung und alle sonstigen Dinge, die normalerweise unter den Datenschutz fallen, so mir nix dir nix ausplaudern. Das hat zur Folge, dass die Familie, insbesondere die Schwester, des Amokläufers nirgends mehr normal leben kann.
 
In der heutigen Zeit sind alle so tabulos, dass es einen erschreckt.

Ich hatte heute ein Gespräch mit unserer Sekretärin, die völlig entsetzt die Frage gestellt hat ob ich auch mit unseren Kindern P.ornos schaue.
Auf mein verdutztes Gesicht hin erzählte sie mir, dass eine Bekante von ihr es völlig normal findet, dass ihr Ehemann mit dem 12-Jährigen Sohn Hardcorepornos schaut.
Wie weit muß unsere Gesellschaft noch kommen, wenn sowas "normal" sein soll, mich entsetzt sowas, also kann ich doch nicht die Tabu-Forderung von Dir als negativ bewerten.

Das hat weder etwas mit "tabulos" noch mit "normal" zu tun. Das ist Kindesmissbrauch, nix anderes. Wenn die Sekretärin das als normal empfindet, würde ich mich fragen, wie, um Gottes Willen, sie denn aufgewachsen ist.

Ich finde es im Übrigen auch entsetzlich, dass die Medien ohne jeden Skrupel von Anfang an den Namen, die Familienwohnung und alle sonstigen Dinge, die normalerweise unter den Datenschutz fallen, so mir nix dir nix ausplaudern. Das hat zur Folge, dass die Familie, insbesondere die Schwester, des Amokläufers nirgends mehr normal leben kann.

Phoenix, das heute den ganzen Tag im Hintergrund bei mir lief, hat das nicht getan. Aber in einem Beitrag gezeigt, wie einfach es ist, im I-Net vollen Namen + Adresse rauszubekommen.

Und ich finde es ziemlich albern, dass in dem Moment, wo der Amstetten-Prozess losgeht, plötzlich alle nur noch von Herrn F. reden. Wie die Familie mit Nachnamen heißt, weiss seit einem Jahr jedes Kind...

Viele Grüße
Petra
 
Das hat weder etwas mit "tabulos" noch mit "normal" zu tun. Das ist Kindesmissbrauch, nix anderes. Wenn die Sekretärin das als normal empfindet, würde ich mich fragen, wie, um Gottes Willen, sie denn aufgewachsen ist.

Da hast Du mich falsch verstanden, sie ist genauso entsetzt darüber, wie Du und ich und wollte quasi ihr Weltbild mit dieser Frage abgleichen.

Und dass das definitiv Kindesmißbrauch ist, habe ich ihr auch gesagt, ich glaub nur noch nicht alles, was ich da höre.
Wenn 4 "Weiber" (verzeih mir bitte diesen Begriff) nach einer Shoppingtour beim Sekt und Kaffee zusammensitzen um solche Themen zu betratschen muß das noch nicht alles stimmen. Aber wenn's so wäre, wäre das ein Fall für den Staatsanwalt.
 
Eins vielleicht noch:

In der heutigen Zeit sind alle so tabulos, dass es einen erschreckt.

Der Tabu-Begriff, den ich meine, hat wenig mit dem modernen zu tun. Im modernen Sinne tabu sind Verhaltensweisen, die gegen die Normen der Gesellschaft verstoßen. Z.B. Inzest, Kindesmissbrauch. Aber auch das Benennen von Dingen, die in unserer Gesellschaft als "unfeine Gesprächsthemen" betrachtet werden. Bspw. Inkontinenz oder Altersdemenz.

Meine Tabu-Forderung ist deutlich archaischer und weitgehender: Man negiert eine ganze Persönlichkeit, ihre ganze Geschichte (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) aufgrund eines einzigen Vorkommnisses.

Ich fordere das bewusst nur für tote Menschen einer bestimmten Kategorie. Allein das wäre (konsequent von allen durchgehalten) für die Angehörigen schon schwer zu ertragen.

Aber ein solches Tabu lässt sich auch über Lebende sprechen. Was ist das dann?

Viele Grüße
Petra
 
Ich hatte heute ein Gespräch mit unserer Sekretärin, die völlig entsetzt die Frage gestellt hat ob ich auch mit unseren Kindern P.ornos schaue.
Auf mein verdutztes Gesicht hin erzählte sie mir, dass eine Bekante von ihr es völlig normal findet, dass ihr Ehemann mit dem 12-Jährigen Sohn Hardcorepornos schaut.

Normal ist das ja hoffentlich nicht! Wenn das normal ist WILL ich gar nicht normal sein!

Mein Bruder ist 14 Jahre alt und wenn wir hier mal Filme sehen und es dort zu gewissen Scenen kommt, schalte ich um. Zwar ist die Jugend heute schon früher aufgeklärt/reifer als ich damals, aber ich finde es ganz und gar nicht normal, auch in was für Sendungen und zu welchen Uhrzeiten heutzutage Gewalt- und S.exscenen gezeigt werden...

Ich finde es im Übrigen auch entsetzlich, dass die Medien ohne jeden Skrupel von Anfang an den Namen, die Familienwohnung und alle sonstigen Dinge, die normalerweise unter den Datenschutz fallen, so mir nix dir nix ausplaudern. Das hat zur Folge, dass die Familie, insbesondere die Schwester, des Amokläufers nirgends mehr normal leben kann.

Nicht nur das.. Bei Taff haben die ein Foto von einem gezeigt und gemeint, dass sei der Täter. Später in der Sendung haben die sich zweimal "entschuldigt", dass es ein Fehler war und dieser Junge nicht der Täter sei. So werden weitere unschuldige Leben zerstört, wenn's schief geht...
 
Da hast Du mich falsch verstanden, sie ist genauso entsetzt darüber, wie Du und ich und wollte quasi ihr Weltbild mit dieser Frage abgleichen.

Und dass das definitiv Kindesmißbrauch ist, habe ich ihr auch gesagt, ich glaub nur noch nicht alles, was ich da höre.
Wenn 4 "Weiber" (verzeih mir bitte diesen Begriff) nach einer Shoppingtour beim Sekt und Kaffee zusammensitzen um solche Themen zu betratschen muß das noch nicht alles stimmen. Aber wenn's so wäre, wäre das ein Fall für den Staatsanwalt.

Ok, ich hatte "eine Bekannte der Sekrektärin" überlesen. Trotzdem erscheint es mir (in meiner kleinen, fast heilen Welt) schier unvorstellbar, dass man sowas auch nur als "normal" in Erwägung ziehen kann.

...im Vergleich dazu erscheinen mir Amokläufe in gewissem Sinne fast als "normal"...

Viele Grüße
Petra
 
Ok, ich hatte "eine Bekannte der Sekrektärin" überlesen. Trotzdem erscheint es mir (in meiner kleinen, fast heilen Welt) schier unvorstellbar, dass man sowas auch nur als "normal" in Erwägung ziehen kann.

Leider ist es bestimmt in einigen Familien "normal", oder zumindest unter den Freunden/Kumpels mit denen die Kiddies rumhängen...

Was ich manchmal mitkriege von so kleinen Knirpsen, wenn die sich im Bus unterhalten... :nee:
 
Ja Petra, ich hab schon verstanden, was du meinst.

Das gibt es nur noch in alten Filme, wie z.B. dem Meineidbauer. Geh mir aus den Augen, ich kenne Dich nicht, ich haben keinen Sohn.

Allerdings weis ich nicht ob das so hilfreich ist, "totschweigen" wäre hier m.E. das bessere, also keine große Berichterstattung, keine sensationsheischende Presse (abr davon leben die ja).
Aber dann kommt wieder die Argumentation: Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Information, man muß aufklären, damit sowas nicht mehr passiert etc.

@huntress:
Unser Großer (14,5) hat letztens im Religionsunterricht anfangsteile von "Der Name der Rose" (FSK 16) gesehen und war am Ende des Films interessiert, daraufhin haben wir uns den ausgeliehen und zusammen angesehen.
Meine Frau und ich kannten den natürlich schon und so kam dann bei der "Verführungsszene" von mir der Kommentar an Sohnemann "Jetzt wegschauen", wobei die Scene ja relativ harmlos ist, aber ich finds einfach nicht in Ordnung, wenn Jugendliche schon vermeintlich alles wissen, da geht die Identitätsfindung verloren, genause wie ich schwer darauf achte, was meine Kinder am Computer spielen und wo sich unser Großer im I-Net rumtreibt, weil ich einfach der Meinung bin, dass wir das unseren Kindern schuldig sind.
 
Na die Kollegin ist darauf gekommen, weil ihre Bekannte eine Story erzählt hat wie der Sohnemann (12) rumgedruckst hat, dass evtl. eine Rechnung wegen des Herunterladens von P.ornos kommen könnte. War 'ne verworrene Story um 5 Ecken, deswegen glaub ich das ja auch noch nicht so ganz, weil das würde mein Weltbild der "Normalität" doch erheblich erschüttern.
 
Unser Großer (14,5) hat letztens im Religionsunterricht anfangsteile von "Der Name der Rose" (FSK 16) gesehen und war am Ende des Films interessiert, daraufhin haben wir uns den ausgeliehen und zusammen angesehen.
Meine Frau und ich kannten den natürlich schon und so kam dann bei der "Verführungsszene" von mir der Kommentar an Sohnemann "Jetzt wegschauen", wobei die Scene ja relativ harmlos ist, aber ich finds einfach nicht in Ordnung, wenn Jugendliche schon vermeintlich alles wissen, da geht die Identitätsfindung verloren, genause wie ich schwer darauf achte, was meine Kinder am Computer spielen und wo sich unser Großer im I-Net rumtreibt, weil ich einfach der Meinung bin, dass wir das unseren Kindern schuldig sind.

Ganz ehrlich? Als der Film rauskam, da war ich volljährig. Aber beim ersten Sehen bin ich erschrocken - ganz am Anfang des Films, als das Schwein abgestochen (geschlachtet) wird. ...der Ton hat's gemacht... Und ich bin ziemlich sicher, dass der Film wegen solcher Szenen (oder dem sich selbst mordenden Adelmus oder dem tot im Lindenblütenbad liegenden und danach sezierten Berengar oder dem sich selbst mit vergifteten Pergament-Blättern umbringenden und dann elend im Feuer sterbenden Jorge oder dem in der eisernen Jungfrau aufgespießte Bernardo Gui) erst ab 16 freigegeben ist. Sicher nicht, wegen der Liebesgeschichte, deren Hintergrund (Armut des namenlosen "Mädchens" und deren Liebe) - ähnlich wie im Buch - sehr genau beschrieben ist. Eine so "unschuldige" S.ex-Szene findet man in wenigen Filmen. ...du verstehst sicher, was ich meine...

Btt. Ich starte mal einen weiteren Versuch, Widerspruch zu erregen: Ich bin der festen Überzeugung, dass man Amokläufe auch mit den besten Vorkehrungen (die wir definitiv nicht haben) nicht wird verhindern können. Dass sie wie Suizide oder Beziehungsmorde zum Mensch-Sein dazugehören. Wenn auch besonders schwer verständlich.

Dass das eigentliche Problem aller bei solchen (glücklicherweise seltenen) Taten darin liegt, dass "wir" (unsere Gesellschaft) allen Ernstes daran glauben, dass wir uns gegen alles nur Erdenkliche absichern und schützen können. Und wir entsprechend geschockt reagieren, wenn die Realtität uns mal einholt. Aber daraus nicht lernen, sondern krampfhaft versuchen, den Wunsch-Zustand wiederherzustellen, der schon immer reine Illusion war.

Dass wir es in gewisser Weise verlernt haben, und den Realitäten zu stellen, die wir eben nicht unter Kontrolle haben und wohl (hoffentlich) auch nie haben werden.

Viele Grüße
Petra
 
Btt. Ich starte mal einen weiteren Versuch, Widerspruch zu erregen: Ich bin der festen Überzeugung, dass man Amokläufe auch mit den besten Vorkehrungen (die wir definitiv nicht haben) nicht wird verhindern können. Dass sie wie Suizide oder Beziehungsmorde zum Mensch-Sein dazugehören. Wenn auch besonders schwer verständlich.

Du wirst keinen Widerspruch bekommen!
Es weiß eigentlich jeder, dass es so ist. Aber wer gibt schon gerne seine eigene Schwäche zu oder die Schwäche der Gesellschaft?
Es ist einfacher Sündenböcke zu suchen. Mangelhafte Gesetze, Spiele, andere Menschen usw.!

Ich muß nicht selber handeln!

P.S. Widerspruch meinerseits: Die Gesellschaft zum positiven "zurück" zu verändern kann aber die Wahrscheinlichkeit senken!
 
Schade Petra, auch da kann ich Dir nicht widersprechen, ich fände es für die normalen Schutzinstnkte des Menschen geradezu fatal, wenn er sich durch sicherheitsgedöns einlullen liese.

Ich habs ja schon weiter oben erwähnt: Ein einfacher Terrorist findet durch einfache Beobachtung heraus, wie er die Sichreheitsvorkehrungen an Flughäfen umgehen kann, aber wir als sicherheitsüberprüfte am Flughafen arbeitende müssen uns bei jedem Reingehen in den Flughafen filzen lassen, man gewöhnt sich zwar dran, aber die Sicherheit erhöht das nicht, es lullt nur die Passagiere ein.
 
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