Xana schrieb:
Na klasse, das ist doch wirklich nicht normal. Was hat denn der Arzt hinter gesagt warum er das so gemacht hat ?
Das ist ja das Schlimme - die meisten lernen in der Ausbildung spätestens im Krankenhaus, dass es besser ist, gar nichts zu sagen und zu tun, als wäre alles völlig normal.
Angeblich, damit der Patient sich "sicher" fühlt. Eigentlich aber nur, damit der Arzt sich sicher fühlen kann.
Und zugeben, dass was richtig schief gelaufen ist... nee, das könnte ja (wie ein Schuldeingeständnis nach einem sonstigen Vorfall) rechtliche Konsequenzen haben, oder man wird dann noch für alles andere mit verantwortlich gemacht, was auch nicht so toll war, wofür aber wirklich niemand etwas konnte.
Wenn wir früher Medizinstudenten für ein Praktikum oder sowas im Labor hatten, gab's eigentlich immer erstmal Kuddelmuddel und ein bisschen böses Blut auf beiden Seiten, bis wir die so weit "erzogen" hatten, dass sie ohne Schweißausbrüche und ohne Angst vor einem Anschiss gesagt haben, wenn sie etwas
nicht verstanden hatten.
Oder auch etwas kaputt gemacht. Aber
darin haben sie sich nicht von den anderen Studenten unterschieden, um fair zu sein.
Als ich mit Blinddarm im Krankenhaus war, kam so ein junger Assistenzarzt oder sowas herein, um mir einen Zugang für den Tropf in den Handrücken zu legen. Nun hab ich wohl nicht die besten Venen für sowas...
Der hat in die eine Hand fünfmal gestochen und in die andere sechsmal, bis er endlich die Vene getroffen hat, und dass er dabei immer blasser und zittriger wurde, hat die Sache nicht besser gemacht.
Erst hat er was gemurmelt von "Rollvenen" und "das haben wir gleich", irgendwann platzte er dann heraus (ganz unprofessionell...), "Oh nee, es tut mir so
leid!" - Ich dachte, gleich bricht er in Tränen aus. (Der muss wirklich noch sehr jung gewesen sein, aber damals war ich glaube ich 14, da kam er mir natürlich recht "alt" vor...)
Heute denke ich, die Sache war so: Er hätte natürlich Hilfe holen können, etwa von einer Schwester oder dem Stationsarzt. Aber dann hätte er den Einlauf seines Lebens dafür bekommen, dass er
nicht mal einen Zugang legen konnte... und wäre noch Wochen das Gespött aller anderen gewesen.
Ist schwierig. Und so richtig verstehen kann ich das auch nicht, denn im Zweifelsfall sind genau solche Hackordnungen und solcher Druck dann für Erlebnisse wie das von Shila verantwortlich.