Wie relevant werden solche Mikro-Details eigentlich tatsaechlich bewertet?
Das läst sich nicht ohne weiteres sagen und ist von vielen Faktoren abhängig!
Grundsätzlich sollte ein Arbeitszeugnis so gut wie es nur geht sein. Daran sollte man schon während seiner Beschäftigungszeit denken. Das jeweils letzte Zeugnis spiegelt eigentlich die aktuelle Leistung wieder.
Geh einfach mal davon aus, je hochwertiger der Posten ist auf den ich mich bewerbe, um so wichtiger sind die Details. Ebenso sind die Detail im fortschreitenden Auswahlverfahren wichtig, wenn durchgesiebt wird. Hier können schon Unstimmigkeiten im Zeugnis ausschlag gebend sein und man ist raus!
Die ersten Auswahlrunden, kann man vielleicht mit einem "schlechten" Zeugnis überstehen, da jeder der eine Bewerbung bewertet eigene Auswahlkriterien hat, mal ist es der Lebenslauf, das Foto, Zeugnisse etc.etc.
Man sollte sich auch vor Augen halten, dass auf eine freie / ausgeschriebene Stelle mitunter mehrere hundert Bewerbungen eingehen. Da bleibt für die Vorauswahl z.T. nur ein Zeitpolster von 10 Sekunden pro Bewerbung. Mir sind Fälle bekannt, wo auf eine Stelle bis zu 800 Bewerbungen eingegangen sind.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zeugnis moeglicherweise solche versteckten Fiesheiten enthaelt und das vom Schreibenden garnicht so gedacht war?
Die Wahrscheinlichkeit läst sich schlecht einschätzen. Geh einfach mal davon aus, dass jene, die ein Zeugnis schreiben nicht unbedingt dazu Lust haben. Ist ja schließlich ein Mitarbeiter der die Firma verläst!
Zum Teil habe ich aber auch schon richtig böse und abenteuerliche Zeugnisse gesehen!
Kein Firmenbriefbogen (obwohl vorhanden), Zeugnisse als Serienbrief (ohne dass man an jeder Stelle dann den richtigen Namen eingesetzt hat), Rechtschreibfehler vom Feinsten, unvollständig, unsauber (mt Flecken), falsche Angaben,
Auch kann man nicht mehr vom klassischen "Zeugnisschlüssel" ausgehen, da vermehrt Formulierungen auftauchen, die sich nicht ohne weiteres zuordnen lassen. Manchmal brauche ich für die (private) Bewertung und Aufschlüsselung eines Zeugnisses mehrere Stunden.
Und ganz klar, Arbeitszeugnisse sind eine Welt für sich! Der Chef eines kleinen Handwerkbetriebes ist mit Sicherheit weniger geübt, wie die Personalchefs großer Konzerne.
Im optimalen Fall, erhält der ausscheidene Mitarbeiter entweder eine Vorabschrift vom Zeugnis oder darf sein Zeugnis selbst ausformulieren.
Sollte ein Zeugnis (so wie oben) bedenklich sein, so sollte man unmittelbar aktiv werden, denn ein Zeugnis kann nicht unbefristet abgeändert werden.
Stinker