Ich find's traurig, dass rechtskonservative Kreise, diese sprachliche Entwicklung in Frankreich unterdrückt haben.
Ich glaube allerdings nicht, dass dieser Geist wieder in die Flasche zu bekommen ist. Weder in F noch in D.
Die ganze Diskussion erinnert mich ein bisschen an die Fräulein-Aufregung (auch wenn die Situation keine 1:1-Entsprechung ist). Mein Chef hat mich in der Ausbildung Ende der 80er auch ganz heldenhaft immer noch mit Fräulein angesprochen... Aufhalten konnte er den Lauf der Dinge dennoch nicht.
Ich erlebe das zum Beispiel auch immer mal wieder, dass mir Kunden das Gendern ankreiden (dabei arbeite ich mit der unauffälligen Variante im Sinne von Ärzte und Ärztinnen etc.). Also ich kläre das vorher ab, aber irgendwer noch weiter oben findet das dann oft doch doof und ich darf die shice dann überarbeiten, nur um dann ein paar Wochen später noch mal an den Text zu müssen, weil der Endkunde (meist irgendwelche internationalen Firmen) keinen Text nur mit generischem Maskulinum wünscht.
Und wenn Personen wie Söder und Aiwanger, die nicht müde werden, andere als Verbotspartei hinzustellen, wirklich nichts besseres einfällt, als sich mit einen Genderverbot hervorzutun, ist das echt schon ziemlich traurig, aber leider nicht überraschend - und mir wird angst und bange, wenn ich mir vorstelle, wie weit uns die (mMn leider zu erwartende) nächste CDU-Regierung auf Bundesebene (mit welchem Partner auch immer) auf diversen Ebenen wieder zurückwerfen wird...