Danke Birgit!
Ich möchte euch allen dafür danken, dass ich mich hier "ausheulen" darf. Ich hoffe, ich gehe damit Niemandem auf die Nerven
Das tust du keinesfalls. Ich bin dir sogar sehr dankbar für den Fred, allein hier zu lesen, hilft mir beim Umgang mit dem Tod meiner kleinen Nelly, die auch erst vor 2 Wochen gegangen ist.
Um meinen Rex (er starb 2005) trauere ich noch heute und kann bestimmte Strecken immer noch nicht laufen, ohne wehmütig an ihn zurückzudenken. Allerdings war er ein so verschrobener Kerl, dass ich heute mit einem Lächeln sagen kann "ein Rex reicht für dieses Leben" - allerdings war er mein absoluter Herzenshund. Ich hatte bei ihm einfach das Gefühl, dass er hier auf Erden noch nicht fertig war. Und es tut mir heute noch in der Seele weh, wenn ich daran denke, wie verständnislos er mich angeschaut hat, weil er keine Luft bekam und ich, die ich sonst alles ranschaffte, was sein Herz begehrte, ihm einen so profanen Wunsch wie den nach Atemluft nicht erfüllen konnte. Als ich merkte, dass er nicht fit war, war sein Lunge bereits voller Metastasen (wo der Primärtumor saß, werde ich nie erfahren) und wenige Tage nach der Diagnose musste ich ihn euthanasieren lassen. Er hat das Leben sooo geliebt. Es tut mir einfach so verdammt leid, dass er nicht noch ein bisschen länger leben durfte.
Auch um meine Lisa trauere ich noch (sie starb vor einem Jahr) und ab und an überkommt mich das heulende Elend, aber sie war abgeklärter und hatte in ihren letzten Tagen auch wirklich keine Lust mehr. Bei ihr wusste ich 2 Jahre von ihrer Krebserkrankung und war irgendwie ständig drauf eingestellt, dass es bald so weit ist. Bei ihr hatte ich das Gefühl, dass sie hier mit ihrem Leben abgeschlossen hatte. Darum war der Abschied für mich leichter.
Und dass meine Nelly würde bald gehen müssen, war wegen ihres stark fortgeschrittenen Alters am Tag ihres Einzugs klar. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie noch ein Jahr leben würde. Und gerade, als ich mich mit dem Gedanken vertraut gemacht habe, dass sie womöglich vielleicht doch noch mal ein Jahr bleiben würde, da ist sie dann gestorben. Sie hatte grade erst ihre Zahn-OP mit Bravour hinter sich gebracht, ihre Blutwerte waren wieder fast gut, sie lebte richtig auf und konnte dann von heute auf morgen nicht mehr laufen und starb einen Tag später bei ihrem Mittagsschlaf. Über sie kann ich noch gar nicht schreiben / reden, ohne zu heulen wie ein Schlosshund.
Selbst wenn man mit dem baldigen Tod eines Hundes rechnet, es ist immer traurig und sie hinterlassen eine Lücke. Man wird sich wahrscheinlich immer fragen, ob man irgendwas hätte anders machen können. Bei Rex und Lisa habe ich mich immer gefragt und frage mich das auch heute noch oft, ob ich ihnen nicht noch wenigstens einen weiteren Tag oder auch nur noch ein weiteres letztes Stündchen hätte geben müssen. Bei meiner Nelly, die einfach aus ihrem Mittagsschlaf nicht mehr aufwachte, mache ich mir jetzt Vorwürfe, dass ich in der Tierklinik am Abend davor entschieden hatte, zunächst noch einmal eine medikamentöse Behandlung zu versuchen, bevor ich mich zur Euthanasie entscheide. Jetzt denke ich mir, dass sie ja in ihrer letzten Nacht und an ihrem letzten Morgen vielleicht doch Schmerzen hatte (auch wenn ich das nicht glaube, aber sicher ist man ja nie), die ich ihr hätte ersparen können, hätte ich am Vorabend auf eine Euthanasie bestanden...