Wesenstest aussagekräftig über Hund?

Ist ein Wesenstest aussagekräftig?

  • ja

    Stimmen: 6 9,5%
  • nein, ist nur ne Momentaufnahme

    Stimmen: 39 61,9%
  • Wesenstest ist der Schwachsinn überhaupt

    Stimmen: 20 31,7%

  • Umfrageteilnehmer
    63

staffordJM69

15 Jahre Mitglied
Haltet Ihr den Wesenstest für aussagekräftig? Ist ein Hund der durchgefallen ist wirklich gefährlich? Oder einer der bestanden hat, ist der ungefährlich?
 
  • 29. April 2024
  • #Anzeige
Hi staffordJM69 ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 26 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich halte den Wesentest für nicht sonderlich aussagekräftig. Hab da mal nen Bericht gelesen das ein Hund durchgefallen währe obwohl er nix gemacht hat (kaut Halterin). Und dann wurde er noch am gleichen Tag eingeschläfert, das kanns doch nicht sein oder??
 
Ein Wesenstest ist immer nur eine Momentaufnahme und sagt nur aus, wie der Hund am Tag der Prüfung drauf ist.
Viele Hunde reagieren am Tag der Prüfung völlig anders als sonst, weil sie merken, dass Herrchen/Frauchen vollkommen nervös und hektisch und aufgeregt ist.

Und es kommt darauf an, was geprüft wird. Manche Teile in einem Wesenstest sind sowas von schwachsinnig!

Meine beiden haben die Begleithundprüfung mit einem wirklich umfangreichen Verkehrsteil (u.a.: andere Hunde, Pferd + Reiter, Jogger, Mountainbiker, Einschließen, Stühle umwerfen etc. etc.) problemlos bestanden.

Beide wären bei den Verhaltenstests der Stadt Hagen, die ich mir angesehen habe, gnadenlos durchgefallen.

Dort wurde nämlich, während man durch eine schmale Gasse von Menschen und anderen Hunden ging, ein Tennisball !!! vor den Hund geworfen.
Schnappte der Hund nach dem Tennisball (was meine sicherlich getan hätten, schließlich arbeitete ich damals mit dem Tennisball als Motivations- und Spielobjekt), dann war er mit Pauken und Trompeten durchgefallen und bekam keine Maulkorbbefreiung.

Begründung des Prüfers: "Das könnte auch eine Kinderfaust sein, die aus einem Kinderwagen kommt."

Als ob Hunde nicht zwischen einem geworfenen Tennisball und einer Kinderfaust unterscheiden könnten!

Sowas ist wirklich total schwachsinnig!

Gruß
tessa
 
Da schließe ich mich Tessa an, der WT ist in der Tat eine reine Momentaufnahme.

Den Prüfer in Hagen hätte ich mal gefragt, ob er nicht vielleicht zufällig in seiner Freizeit Tennis spielt und wenn ja: womit genau. Was'n Schwachfug..... meine Güte...

Sab.
 
Sicherlich ist der WT nur eine Momentaufnahme, allerdings kann man im Groben schon einiges feststellen.
Es gab beim hess. WT Hunde, die haben den Prüfer angreifen wollen, als dieser einen Mülltonnendeckel laut zuschlug. Es gab Hunde die während des "Spaziergangs" mal schnell nach einem vorbeilaufenden Kind beißen wollten. In der Bedrohungsphase kann man schon ganz gut sehen, wie schnell und vor allen Dingen vehement ein Hund angreifen bzw. verteidigen würde. Situationsadäquates Verhalten ist ja ganz ok, aber wenn sich ein Hund auch nach Minunten noch nicht beruhigt ..........?

Das mit dem Tennisball ist ausgemachter Blödsinn. Da wären meine übrigens auch durchgerasselt - hauptsächlich Pipilotta;)
Tennisball ist SPIEL, ne Kinderfaust könnte evtl. ein Leckerli beherbergen - und da sind wir dann sehr vorsichtig :D
 
Zitiere mal Polizeihauptkommissar Kaufhold von der Landespolizeischule Niedersachsen aus dessen Stellungnahme bei der Anhörung im Niedersächsischen Landtag:

Ein genereller Wesenstest für bestimmte Hunde ist unsinnig, ich kann aus jedem Hund der den Wesenstest gerade mit Bravour bestanden hat innerhalb 3 Wochen einen gefährlichen Hund machen.
 
Ich denke auch,daß ein Wesenstest nur eine Momentaufnahme ist.Klar kann man erkennen ob der Hund agressiv auf bestimmte Dinge reagiert wie eben Jogger,Radfahrer oder kehrende Hausmütterchen.Aber einen Tennisball mit einer Kinderfaust zu vergleichen ist ja wohl der Schwachsinn schlechthin.Ninio würde nie nach einer Hand schnappen außer sie beherbergt etwas freßbares :D
Bei uns wurde auch ein Tennisball eingesetzt.Allerdings mußte ich mit ihm spielen und der Prüfer wollte nur sehen ob er auf ein Aus den Ball auch wider hergibt.
Hat mich eigentlich gewundert,daß Hundi an dem Tag so alles tat was ich von ihm verlangte :D
 
Original geschrieben von tinchenbinchen
Ich halte den Wesentest für nicht sonderlich aussagekräftig. Hab da mal nen Bericht gelesen das ein Hund durchgefallen währe obwohl er nix gemacht hat (kaut Halterin). Und dann wurde er noch am gleichen Tag eingeschläfert, das kanns doch nicht sein oder??

manno
mach mir nicht sone angst
mann kann doch keinen hund einschläfern wenn er den test nicht besteht
mein hund hat den noch vor sich aber wenn da sowas passieren kann mach ich den wt nicht
ich denk wenn der hund den wt nicht besteht muss er n maulkorb tragen
also ich werd jetzt warten bis das amt sich meldet
den hund hab ich angemeldet als ich ihn aus dem tierheim geholt hab und hab seitdem nichts mehr gehört

:verwirrt:
 
Original geschrieben von happy


ich denk wenn der hund den wt nicht besteht muss er n maulkorb tragen
Ne ne, happy, dein Hund muss solange einen Maulkorb (in NRW ist auch ein Halti erlaubt) tragen, bis er den Verhaltenstest bestanden hat.

also ich werd jetzt warten bis das amt sich meldet
den hund hab ich angemeldet als ich ihn aus dem tierheim geholt hab und hab seitdem nichts mehr gehört

:verwirrt:
Das Amt wird sich nicht bei dir melden. Wenn du Maulkorb- und Leinenbefreiung willst, musst du deinen Hund zum Verhaltenstest anmelden.
 
okay
dann werd ich ihn mal anmelden
mach ich das beim amt ?
danke für die antwort
gruss
markus
 
Ruf mal bei deinem Ordnungsamt an, die sagen dir, wo du deinen Hund zum Verhaltenstest anmelden kannst.

Wenn du Interesse hast, mail ich dir den Inhalt des Verhaltenstests mal zu (eMail-Addy angeben!) Der Test ist zweigeteilt in MK-Befreiung und Leinenbefreiung.
 
Also grundsätzlich halte ich den Test nicht für Unsinn. Sicher ist es ne Momentaufnahme und man kann einen Hund ohne weiteres ein paar Wochen nach dem Test agressiv machen.

Aber umgekehrt ist es halt recht schwierig. Ein Hund, dem es an der nötigen Grunderziehung mangelt und der nicht ordentlich sozialisiert ist, kommt nicht mit ein paar Wochen Training ohne weiteres durch, da muss man schon sehr konsequent und vor allem mit ner gehörigen Portion Sachverstand arbeiten. Und das fehlt der Kategorie "unzuverlässiger Halter" meist.

Ein Kernproblem ist doch, dass im wesentlichen die "braven" Halter mit ordentlich erzogenen Hunden zum Test antreten, während die eher fragwürdige Klientel ihren Hund nicht mal bei der Gemeinde angemeldet hat.

Übrigens war ich von unserem WT sehr positiv überrascht, nachdem ich so viele Horrorgeschichten gehört hatte. Wir hatten eine vernünftige Gutachterin, die auf ordentliche Sozialisierung und Grunderziehung Wert gelegt hat, aber ansonsten auch auf den jeweiligen Hund eingegangen ist.
 
Hallöchen...

ich habe nun schon verschiedene Prüfer an verschiedenen Orten mit diversen Hunden erlebt.

Ich habe die erste Antwortmöglichkeit angekreuzt (ja), aber die zweite (nein) würde auch passen.

Ebenso wie eine TÜV-Plakette bescheinigt ein Wesenstest einen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Während beim ersten Termin, drei Jahre nach Erstzulassung, fast alle Autos bestehen, ist trotzdem klar, dass die selben Autos zehn Jahre später eine größere Durchfallquote haben werden.

Außerdem muß bedacht werden, dass der Begriff "Wesenstest" ebenso wenig geschützt ist wie z.B. "Hundetrainer" oder "Sportschuh".

Jeder Volltrottel kann eine sog. "Hundeschule" aufmachen, den Hunden eine sog. "Wesens-Verbesserungs-Erziehung" angedeihen lassen und am Ende des Kurses eine Prüfung machen, die er "Wesenstest" nennen kann. So ähnlich scheint das wohl in NRW zu funktionieren.

Ich beziehe mich auf den Wesentest nach GefTVO Niedersachsen, der nur von Tierärzten mit Sonderausbildung abgenommen werden darf. Dieser WT sagt einiges aus, ist aufgrund der tierärztlichen Kontrolle auch ziemlich manipulationssicher und die Statistik zeigt, dass deutlich über 95 % der Hunde ihn bestehen.

Unsinn ist, normalen Spieltrieb als Durchfallkriterium zu nehmen, den Test von ungeschulten Hobbytrainern abnehmen zu lassen und auch, jedes Zeichen von Aggression als negativ zu werten. Beim Angegriffen-werden mit einem Stock ist es normal, dass ein Hund aggressive Zeichen zeigt. In einem vernünftigen WT wird dies auch so bewertet.
 
Original geschrieben von Andreas
Ebenso wie eine TÜV-Plakette bescheinigt ein Wesenstest einen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Während beim ersten Termin, drei Jahre nach Erstzulassung, fast alle Autos bestehen, ist trotzdem klar, dass die selben Autos zehn Jahre später eine größere Durchfallquote haben werden.
Hm, Andreas, der Vergleich hinkt aber. Dass die technische Zuverlässigkeit eines Autos mit zunehmendem Alter geringer wird, ist selbstverständlich. Bei einem Hund ist aber eher das Gegenteil der Fall.

Außerdem muß bedacht werden, dass der Begriff "Wesenstest" ebenso wenig geschützt ist wie z.B. "Hundetrainer" oder "Sportschuh".

Jeder Volltrottel kann eine sog. "Hundeschule" aufmachen, den Hunden eine sog. "Wesens-Verbesserungs-Erziehung" angedeihen lassen und am Ende des Kurses eine Prüfung machen, die er "Wesenstest" nennen kann. So ähnlich scheint das wohl in NRW zu funktionieren.
Ich halte den WT (Verhaltenstest) NW für ziemlich fair. Ich habe schon an mehreren Verhaltenstests teilgenommen, die meist von AmtsVets abgenommen werden, und konnte nicht klagen. Ist zwar etwas länger, aber ich stell die Regeln mal rein:

"Verhaltenstest zur Befreiung von der generellen Maulkorb- und Anleinpflicht ge-mäß § 5 (3) LHundG NRW

 Geprüft werden soll in Gruppen von ca. 5 Hunden. Diese Gruppen sollen möglichst gemischt nach Geschlechtern, Rassen und Größen sein.
 Die Prüfung soll im ersten Teil auf einem möglichst neutralen eingezäunten Platz (kein Hun-deplatz mit Scheintäterverstecken), im zweiten Teil in einer belebten Straße stattfinden.
 Der dritte Teil sollte auf einer Freifläche erfolgen.

Prüfungsablauf

1. Teil
a) Arbeit in der Gruppe (Hunde an der Leine führen, ohne Maulkorb)
- hintereinander herlaufen im Abstand von ca. 2 Hundelängen, Richtungswechsel auf An-sage des Prüfers.
- der Letzte der Gruppe geht in 8-er Schleifen durch die langsam vor ihm gehenden Teams. Wiederholung bis alle einmal durch sind.
- Halten der Teams, Hunde werden neben dem Hundeführer abgelegt oder absitzen ge-lassen. Wiederum ein Team in 8-er Schleifen durch die Hunde.
- Ablegen der Hunde
b) Arbeit mit einzelnem Team
- Über einen andersartigen Belag (z.B. Plane „Blauer Sack“) gehen.
- Im Abstand von ca. 1 m an einer Person vorbeigehen, die plötzlich ein lautes Geräusch macht, einen Schirm aufspannt oder ein Tuch fallen läßt
- Aus einem Versteck kommt plötzlich eine Person mit einem langen Mantel oder ähnli-chem und Kopfbedeckung von vorn auf das Team zu. Die Person schwankt, hinkt, stol-pert und fällt nahe beim Hund hin.
- Jogger kommt dem Hund erst entgegen, wendet und überholt, auf Höhe des Hundes wird ein Sprint angesetzt.
- Das Team geht durch eine sich frei bewegende Menschengruppe. Das Team entfernt sich von der Gruppe und wendet. Gruppe bildet jetzt eine Wand. Team und Gruppe ge-hen aufeinander zu, im Abstand von 2 m öffnet sich die Wand und das Team geht durch.
- Gruppe geht bis auf Schrittlänge an das Team heran bzw. bewegt sich frei. Gespräche untereinander und mit Hundeführer, gestikulieren. Prüfer oder eine andere Person drän-gelt sich durch Gruppe und schlenkert mit Tasche gegen Hund.
- Evtl. Kreisbildung um den Hund. Der Kreis soll sich schweigend immer weiter verengen.
- Besitzer soll Hund sitzen lassen, ihm einmal das Maul öffnen und einmal auf den Rücken drehen.
c) Übungen des Teil a) in Freifolgen für Hunde, die ohne Maulkorb und Leine geführt werden sollen.

2. Teil Straßenverkehr
- Parkplatzsituation
Team geht um ein geparktes Auto. Türen werden geschlagen, der Motor angelassen. Hun-deführer wird von Fahrer angesprochen.
- Begegnung mit Personen und Fahrzeugen, u.a. Fahrrad (Klingeln).
- Ampelsituation
Hund sitzt am Straßenrand oder auf Verkehrsinsel neben Hundeführer größere Fahrzeuge, Lastwagen sollen vorbeifahren.

3. Teil freies Gelände / Spaziergang (für Hunde, die frei geführt werden sollen)
- freilaufende Hunde (mindestens 3), erst nach Kontakt an der Leine frei laufen lassen
- Begegnung mit Personen (auch Inlinern u.ä.) und Fahrzeugen
- Heranrufen der Tiere
- sicheres „Bei Fuß“ gehen
- Festmachen des Hundes an einen Pfahl, eine Bank oder ähnlichem. Vorbeigehen anderer Hunde mit Führer und auch von Einzelpersonen


Als Bestanden gilt die Prüfung, wenn der Hund, gemessen an der Reizstärke und der Situation nicht unangemessenes Aggressionsverhalten aufweist. Zeigt er in nur einem Prüfungspunkt Abweichungen, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Die Hunde müssen einen guten Gehor-sam zeigen, dies bedeutet, dass Kommandos, wie Sitz, Platz, Fuß oder gleichbedeutende, zügig und sicher befolgt werden.

Für die Befreiung von Maulkorb und Leine hat der Hund die verlangten Übungen unmittelbar, sicher und zuverlässig auszuführen.

Für die Befreiung von der generellen Maulkorbpflicht sind folgende Übungen zu bieten:
1 a) und b) und 2)

Für die Befreiung von der generellen Maulkorb- und Leinenpflicht sind alle Übungsteile zu be-stehen."
 
Original geschrieben von Oudemia
Also grundsätzlich halte ich den Test nicht für Unsinn. Sicher ist es ne Momentaufnahme und man kann einen Hund ohne weiteres ein paar Wochen nach dem Test agressiv machen.

Aber umgekehrt ist es halt recht schwierig. Ein Hund, dem es an der nötigen Grunderziehung mangelt und der nicht ordentlich sozialisiert ist, kommt nicht mit ein paar Wochen Training ohne weiteres durch, da muss man schon sehr konsequent und vor allem mit ner gehörigen Portion Sachverstand arbeiten. Und das fehlt der Kategorie "unzuverlässiger Halter" meist.

Ein Kernproblem ist doch, dass im wesentlichen die "braven" Halter mit ordentlich erzogenen Hunden zum Test antreten, während die eher fragwürdige Klientel ihren Hund nicht mal bei der Gemeinde angemeldet hat.

Übrigens war ich von unserem WT sehr positiv überrascht, nachdem ich so viele Horrorgeschichten gehört hatte. Wir hatten eine vernünftige Gutachterin, die auf ordentliche Sozialisierung und Grunderziehung Wert gelegt hat, aber ansonsten auch auf den jeweiligen Hund eingegangen ist.

Dem kann ich mich nur anschließen bei uns wurde übrigens der
Wesenstest von der Polizei sowie dem Amtstierarzt etc. abgenommen. Ein Tennisball war nicht dabei und das halte ich
auch für Blödsinn.
 
Original geschrieben von Wolfgang

1. Teil
a) Arbeit in der Gruppe (Hunde an der Leine führen, ohne Maulkorb)
- hintereinander herlaufen im Abstand von ca. 2 Hundelängen, Richtungswechsel auf An-sage des Prüfers.
- der Letzte der Gruppe geht in 8-er Schleifen durch die langsam vor ihm gehenden Teams.
Für die Befreiung von der generellen Maulkorbpflicht sind folgende Übungen zu bieten:
1 a)

Das würde bedeuten, dass ich Sheila ständig mit Leine und Maulkorb führen müßte.
Spätestens seit der dritten Attacke durch Schäferhunde sendet Sheila aggressive Signale gegen fremde Hunde, die sich
a) von hinten nähern
b) ihre Individualdistanz (ca 2 m) unterschreiten

Hier wird verlangt, dass bei einem Abstand von "ca. 2 Hundelängen" (ca.1,2 - 1,5 m ?) der fremde Hund in Achterbahnen sich dazwischenzwängt. Das entspricht einem Individualabstand von deutlich unter einem Meter. Das können gut sozialisierte Hunde ohne Probleme ertragen. Hunde mit einem Hund-Hund-Problem (z.B. Hunde, die mehrfach von anderen Hunden angegriffen wurden), werden dies nicht ertragen, sondern entweder zu flüchten versuchen (was die Leine verhindert) oder den subjektiv erwarteten Angriff mit aggressiven Signalen zu verhindern versuchen.

Als Krönung der Unlogik und Ungerechtigkeit dürften z.B. die angreifenden Schäferhunde, die das Problem bei Sheila verursacht haben, weiter frei rumlaufen, hingegen der angegriffene Hund wird für seine Opferrolle noch weiter bestraft.

Da die Prüfer keine besondere Qualifikation (wie z.B. eine Fortbildung über Differentialdignose von Aggressionsverhalten beim Hund) haben müssen, wird kaum ein Prüfer die Reaktion eines Hundes richtig beurteilen können.

Andereseits ist durch die Abwesenheit eines verhaltenstherapeutisch erfahrenen Tierarztes die Möglichkeit der Täuschung leicht gemacht. Während in Nds. ein Lerntest vorausgeht, der einen sedierten Hund entlarven soll, kann in NRW jeder Hund mit Beruhigungsmitteln den Test bestehen, wenn er nicht gerade auf dem Platz einschläft.
 
Noch ein Punkt, der gegen die NRW-Prüfung spricht:
Die Hunde müssen einen guten Gehor-sam zeigen, dies bedeutet, dass Kommandos, wie Sitz, Platz, Fuß oder gleichbedeutende, zügig und sicher befolgt werden.

Das hat nichts mit Wesenstest und nichts mit gesteigerter Aggressivität zu tun.

Welcher Tierheimhund kann schon sicher "Fuß"?
Sollen sie deshalb alle mit Maulkorb laufen müssen?

Das ist ein Arbeitsbeschaffungsprogramm für Hundetrainer, die Hunden bestimmter Rassen ein BH-ähnliches Lernprogramm beibringen, damit sie danach die selben Rechte haben wie Hunde anderer (nicht diskriminierter) Rassen.

Das wichtigste Kommando, "aus", wird nicht gefordert - unsinnig.

Sicherlich ist es erstrebenswert, solche Anforderungen ähnlich einer BH-Prüfung zu erfüllen, das sollte z.B. durch Halbierung der Hundesteuer gefördert werden.

Das Nichtbestehen der Anforderung "sicheres bei Fuß gehen" kann aber nicht bedeuten, dass der Hund NIE und NIRGENDWO frei laufen darf. Ein verantwortungsvoller Hundehalter kann einen Hund, der "nur" sicher die Kommados "hier" und "aus" befolgt, durchaus an geeigneten Orten frei laufen lassen, ohne dass dies gefährlich wäre.

In NRW würde man sich strafbar machen und würde im Wiederholungsfall die Haltungsgenehmigung widerrufen bekommen.
 
Einen Wesenstest halte ich nur in 2 Fällen für sinnvoll:

1. Wenn ein Hund gebissen hat (egal ob Mensch oder Hund) sollte man schon feststellen ob dieser Hund grundsätzlich zu Aggressivität neigt, dann muss eben MK und Leinenpflicht auferlegt, nach mehreren Vorfällen ggf. ein Haltungsverbot ausgesprochen werden, oder ob es ein vermutlich einmaliger Vorfall war (wenn ein Hund z.B. angegriffen wird muss er sich halt verteidigen, das kann er nun mal nicht mit der Faust sondern nur mit seinen Zähnen).

2. Bei Zuchthunden um zu vermeiden das aggressive Hunde gezielt miteinander verpaart werden um eine Zuchtlinie mit erhöhter Aggressivität zu entwickeln.

Ein sozusagen „vorbeugender“ Wesenstest ist aus den o.g. Gründen in jedem Fall Unsinn.
 
Original geschrieben von Andreas
Hallöchen...

ich habe nun schon verschiedene Prüfer an verschiedenen Orten mit diversen Hunden erlebt.

Ich habe die erste Antwortmöglichkeit angekreuzt (ja), aber die zweite (nein) würde auch passen.

Ebenso wie eine TÜV-Plakette bescheinigt ein Wesenstest einen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Während beim ersten Termin, drei Jahre nach Erstzulassung, fast alle Autos bestehen, ist trotzdem klar, dass die selben Autos zehn Jahre später eine größere Durchfallquote haben werden.

Außerdem muß bedacht werden, dass der Begriff "Wesenstest" ebenso wenig geschützt ist wie z.B. "Hundetrainer" oder "Sportschuh".

Jeder Volltrottel kann eine sog. "Hundeschule" aufmachen, den Hunden eine sog. "Wesens-Verbesserungs-Erziehung" angedeihen lassen und am Ende des Kurses eine Prüfung machen, die er "Wesenstest" nennen kann. So ähnlich scheint das wohl in NRW zu funktionieren.

Ich beziehe mich auf den Wesentest nach GefTVO Niedersachsen, der nur von Tierärzten mit Sonderausbildung abgenommen werden darf. Dieser WT sagt einiges aus, ist aufgrund der tierärztlichen Kontrolle auch ziemlich manipulationssicher und die Statistik zeigt, dass deutlich über 95 % der Hunde ihn bestehen.

Unsinn ist, normalen Spieltrieb als Durchfallkriterium zu nehmen, den Test von ungeschulten Hobbytrainern abnehmen zu lassen und auch, jedes Zeichen von Aggression als negativ zu werten. Beim Angegriffen-werden mit einem Stock ist es normal, dass ein Hund aggressive Zeichen zeigt. In einem vernünftigen WT wird dies auch so bewertet.


Hey Du hast ja richtig Ahnung *g*
Wohl doch nicht. Weißt Du was alles dafür nötig ist einen Wesenstest durchführen zu dürfen? Nicht jeder Idiot darf das machen. Ich fühle mich so ein wenig, aber nur so ein ganz kleines Bischen von Dir auf den Schlips getreten.
In der Hundeschule in der ich arbeite werden sogenannte Wesensteste durchgeführt und vorbereitet. Wir haben dafür hart kämpfen müssen um es tun zu können. Das Ministerium in Düsseldorf erlaubt es nicht einfach jedem. Wir mußten Prüfungen dafür ablegen und Nachweise erbringen, daß wir uns mit der Materie auskennen. Schäfferwuffi( ist auch hier im Forum) und ich mußten in Düsseldorf antanzen und eine Prüfung ablegen usw.
Außerdem würden unsere Amtstierärzte nicht mit uns zusammen arbeiten wenn wir in der Hundeschule nur SCH machen würden.
Ich würde Dir vorschlagen, vor in Betriebnahme des Mundwerks erstmal schlau machen und Gehirn einschalten.
 
Grundsätzlich gesehen, sind Wesenstest durchaus eine sinnvolle Sache. Allerdings müssen inzwischen natürlcih die Halter mit ihren Hunden zum WT die verantwortungsvoll sind. Wie in einem Beitrag erwähnt, melden andere Personen ihre Hunde erst gar nicht an oder entledigten sich der Hunde sehr schnell.

Ich selbst bin aus Bayern. Hier muss von den Gemeinden der WT anerkannt werden, der bei amtlich bestellten und vereidigten Gutachtern abgelegt wurde. Allerdings kann jeder Gutachter hier seinen WT "selbst" entwickeln (bis auf gewisse Sachen die enthalten sein müssen). Ich selbst habe ein Video eines WT gesehen in welchem der Gutachter:

1. Eine fremde Person über den am Boden liegenden Hund steigen lässt!!!! (welcher normal denkende Mensch steigt über einen am Boden liegenden Hund jedweder Rasse).

2. Der Hund lag mit einem Kauknochen in seinem Korb. Der Gutachter ging auf allen vieren auf ihn zu, "bellte" und "knurrte".

Ein WT ist jedoch nur eine Momentaufnahme und in jedem seriösen Gutachten darauf hingewiesen wird.
Natürlich sind Grundtendenzen erkennbar (. Bsp. Agression aus Meideverhalten).


Original geschrieben von Wolf II
Einen Wesenstest halte ich nur in 2 Fällen für sinnvoll:

1. Wenn ein Hund gebissen hat (egal ob Mensch oder Hund) sollte man schon feststellen ob dieser Hund grundsätzlich zu Aggressivität neigt, dann muss eben MK und Leinenpflicht auferlegt, nach mehreren Vorfällen ggf. ein Haltungsverbot ausgesprochen werden, oder ob es ein vermutlich einmaliger Vorfall war (wenn ein Hund z.B. angegriffen wird muss er sich halt verteidigen, das kann er nun mal nicht mit der Faust sondern nur mit seinen Zähnen).

2. Bei Zuchthunden um zu vermeiden das aggressive Hunde gezielt miteinander verpaart werden um eine Zuchtlinie mit erhöhter Aggressivität zu entwickeln.

Ein sozusagen „vorbeugender“ Wesenstest ist aus den o.g. Gründen in jedem Fall Unsinn.

Zum obigen Eintrag ist folgendes zu sagen, dass bei entsprechenden Rassen solche Überprüfungen sowieso stattfinden und zum Beispiel nur wesensfeste Hunde Prüfungen wie VPG, Fährte und ähnliches bestehen können, ebenso die Zuchttauglichkeitsprüfung.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Wesenstest aussagekräftig über Hund?“ in der Kategorie „Umfragen“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

T
Nein, fürchte ich auch. Dass sie eigentlich nicht wissen, wie sie es vernünftig begründen sollen, ändert leider wohl nichts daran, dass sie das Recht haben, es zu tun.
Antworten
13
Aufrufe
651
snowflake
snowflake
S
Dankeschön für deinen Zuspruch Es ist wirklich traurig das solche wesenstest unter diesen voraussetzungen überhaupt durchgeführt werden dürfen Ich hatte auch schon einiges hier gelesen über wesenstest und Erfahrungen und ja, du hast vollkommen recht die meisten haben leider auch schlechte...
Antworten
4
Aufrufe
443
Sarah Jasmin
S
S
Einzeln, durch Angehörige der Hundestaffel. Amtstierarzt ist auch dabei. Zudem der/die Zuständige des Landratsamts. WAS geprüft wird, ist einheitlich. WIE die das machen, variiert. Genauso wie die Bewertung. Das ist menschlich.
Antworten
12
Aufrufe
766
La Traviata
La Traviata
G
@lila1963 Hast du dich denn inzwischen bei einem Prüfer erkundigt, wie der Wesenstest ablaufen würde, bzw. wie die Fast-Taubheit deines Hundes da berücksichtigt würde?
Antworten
25
Aufrufe
2K
snowflake
snowflake
Podifan
Danke, ich gebe das mal so weiter. Vielleicht beruhigt es unsere Freundin ein wenig.
Antworten
16
Aufrufe
1K
Podifan
Zurück
Oben Unten