Hallo Rex,
Da ich keine Antwort bekommen habe, wo das genaue Problem bei Deinem Hund lag oder liegt, einfach nur mal ein paar Tips für eine "Radikalkur", die man bei Hunden anwendet, die zur Dominanz neigen und die Rangfolge wohl nicht so genau geklärt ist.
Dies gilt für Hunde wie Deinen, die es schon einmal "probiert" haben. Also bitte nicht aus lauter Vorsicht auf Hunde anwenden, die keine Probleme machen!
Vorweggeschickt sein, daß wohl schon im Welpenalter bei Deinem Hund ein bißchen schief gelaufen ist. Aber wir alle waren mal Anfänger und aus Fehlern lernt man
Du mußt Deinem Hund seine untergeordnete Position klar machen. Dies wird eher Dir als Deinem Hund Schwierigkeiten bereiten und setzt eine absolute Konsequenz voraus! Es heißt, daß einige liebgewonnene Gewohnheiten aufgegeben werden müssen!!
Wenn Dein Hund Dich zum schmusen oder spielen auffordert, ignoriere ihn, blicke ihn überhaupt nicht an, sag auch nichts. Wenn er aufdringlich wird, einfach ein scharfes "Nein" und wegdrehen.
Jegliche Kontaktaufforderung geht ab sofort von Dir aus. Du bestimmst, wann gespielt wird, womit und wann das Spiel beendet wird. Wenn Du merkst, daß Dein Hund die Lust am Spiel verlieren sollte, hör vorher auf.
Du beginnst das Spiel - Du beendest das Spiel.
Lieblingsspielzeug bekommt er nur noch, wenn Du mit ihm spielen willst. Ansonsten wird es weggelegt, so daß der Hund nicht dran kommt.
In Deinem Fall darf er nicht auf erhöhten Plätzen liegen. Das Bett ist Tabu!
Futter gibt es nur noch aus der Hand und nur, wenn er etwas dafür tut. Nutze das Futter um Übungen mit ihm zu machen. Aber bitte nicht einfach nur "Sitz" und ihm seine Mahlzeit geben. Für jeden Brocken muß er etwas tun. Bevor Du mit Futterübungen anfängst, kau selbst irgendetwas, und wenn es nur ein Keks ist!
Kein Futter vom Tisch!!
Wenn ihr aus der Tür geht, sag ihm Sitz und Bleib und gehe als erstes durch. Er darf erst folgen auf ein KOMM. Dafür gibts ein Lecker. Wenn es nicht gleich klappt immer wieder wiederholen, bis es klappt.
Wenn Du vorm Fernseher sitzt, leg ihn ins Platz und dort hat er zu bleiben, solange Du es willst. Laß dich nicht von Gebell oder Wimmern irritieren. Fange mit kleinen Einheiten an (2, 4, 6 usw. Minuten, so daß er es auf jeden Fall schafft). Entlasse ihn genau nach dem Zeitlimit aus dem Platz. Versuche es, so ca. 30 Minuten zu schaffen. Sollte er eingeschlafen sein, einfach wecken und ihn auffordern aufzustehen.
Ihm einen festen Platz zuweisen, den er auf Aufforderung aufsuchen muß. Jetzt wieder mein Spezialtrick
: Setz Dich mehrmals täglich völlig unbefangen in seinen Korb (wenn er nicht drinne ist).
Er darf ruhig merken, daß Du in seinem Korb sitzt, aber ignoriere ihn tunlichst. Dadurch lernt er, daß Du als Chef jeden Platz belegen darfst - auch seinen.
Mach mehrmals täglich mit ihm kleine Übungen. Fang mit dem an, was er schon kann und lerne ihm dann was neues.
Zum Abschluß immer etwas machen, was er gut kann. Bitte überlege Dir vorher ganz genau, was Du ihm lernen willst und wirke nicht zögerlich sondern bestimmt. Mache die Übungen auch im Haus.
Bitte keine wilden Tobespiele mehr. Sollte Dein Hund beim spielen knurren, sofort abbrechen.
Grundsätzlich: Bleib immer ruhig, mach keine hektischen Bewegungen, schrei Deinen Hund nicht an, bleib stur und ruhig dabei, daß er etwas ausführen soll, was du von ihm verlangst. Für alles Gute wird sofort gelobt mit einer begeisterten Stimme! Bei allem was er nicht soll, reagiere mit einem energischen NEIN (nicht schreien) mit anschließender Korrektur des Verhaltens.
Konsequent durchgeführt, sollte es eigentlich genügen, Deine Position im Rudel zu demonstrieren.
Und nochmals: bitte nicht auf Hunde anwenden, die überhaupt keine Probleme machen.
Gruß
Beckersmom
In every Bully lives a little Frankenweenie