Warum werden Sokas eigentlich diskriminiert?
Es gibt viele Gründe, weswegen Sokas diskriminiert werden. Menschen, die Sokas diskriminieren, sind der Meinung, dass Hunde bestimmter Rassen aufgrund ihrer charakteristischen äußerlichen Merkmale und dem weit verbreiteten Irrtum, dass Sokas ursprünglich zum Hundekampf gezüchtet wurden, verächtlich und geringschätzig von anderen Hunderassen zu unterscheiden sind. Die Unkenntnis und Unerfahrenheit dieser Leute mit solchen Rassen lässt sie glauben, dass Sokas ein größeres Aggressionspotential besitzen als andere Hunderassen und dadurch für Menschen und andere Tiere eine besondere Gefahr darstellen.
Aus dieser unberechtigten Angst heraus werden auf diese Hunderassen Eigenschaften und Merkmale projiziert, die mit der Realität nichts zutun haben. Unter anderem nutzen Medien diese Angst/ Unwissenheit der meisten Leute, um reißerische Geschichten von blutrünstigen und gefährlichen Hunden zu erzählen, damit sie ihre Geschichten besser verkaufen können. Auffällig ist nämlich zum Beispiel, dass zum so genannten „Sommerloch“ vermehrt solche Geschichten in der Presse auftauchen. Die Politik bedient sich dieser Vorurteile gegenüber verunsicherten Menschen, um mit Verboten und Einschränkungen für die Haltung dieser Rassen als Tatkräftig zu erscheinen. Man soll denken, dass Politiker die Bevölkerung vor diesen gefährlichen Hunderassen schützen. Auch hier ist auffällig, dass diese Themen immer vor Bundeswahlen aufkommen.
Tatsache ist, dass Sokas ursprünglich nicht zum Kampf gegen Menschen und andere Tiere gezüchtet wurden, sondern ursprünglich Wachhunde, Schutzhunde, Jagdhunde, Meldehunde, Treibhunde… etc. waren und nur zu einer verhältnismäßig kurzen Periode zu Kämpfen gegen Bullen, Hunden und Ratten missbraucht wurden. Die Hunderassen bzw. die Beschaffenheit und Eigenschaften der Hunde, die zu dieser Zeit zu Hundekämpfen gezüchtet wurden, haben nicht viel mit den Hunderassen zu tun, die wir heute als Sokas bezeichnen. Im Übrigen gibt es viele andere Rassen, wie z.B. den Yorkshire Terrier, der ursprünglich dieselben Vorfahren hat, wie die heute diskriminierten Sokas. An Hand dieses Beispiels lässt sich die Abwegigkeit erkennen, bestimmte Hunderassen von heute mit den damaligen Hunderassen zu vergleichen, die damals zu Kämpfen missbraucht wurden.
Jahrzehnte lang war dieses schwarze Kapitel dieser Hunderassen in Vergessenheit geraten und ist bedauerlicher Weise aus den eigenen Reihen der Halter dieser Rassen wieder aus der Versenkung gehoben worden. Um ihre Hunde besser verkaufen zu können, haben einige „Züchter“ (wenn man diese so nennen darf) die Bezeichnung „Kampfhund“ wieder zu neuem Leben erweckt, um ihre Hunde besser vermarkten zu können.
Als es dann im Jahr 2000 zu einem schrecklichen Vorfall mit zwei Hunden dieser Rassen gekommen ist, bei dem ein kleiner Junge in Hamburg verstorben ist, haben die Medien und besonders die Bild-Zeitung eine bisher noch nie da gewesene hetzerische und unsachliche Berichterstattung durchgeführt, die bis heute zur Diskriminierung dieser Rassen führt. Im Nachhinein ist festgestellt worden, dass ein Großteil der Geschichten, über die damals berichtet wurde, erstunken und erlogen waren. Besonders die Bildzeitung ist damals von der Pressezensur-Kontrolle scharf für die unsachliche und diskriminierende Berichterstattung ermahnt worden. Eine Richtigstellung ist nie erfolgt.
Obwohl sich Experten aus allen Bereichen dahingehend erklärt haben, dass es keinen Anhaltspunkt dafür gibt, dass Sokas potentiell gefährlicher als andere Hunde sind, und die Gefährlichkeit eines Hundes Rasseunabhängig ist, wird dies von vorwiegend von den Medien und der Politik ignoriert, weil sich dieses Thema weiterhin gut verkaufen lässt.
Sokas sehen in den Augen mancher Menschen nun mal gefährlich und bedrohlich aus. Gepaart mit den Mythen, die an diesen Rassen haften, entsteht ein Bild von bedrohlichen Hunderassen, die zu nichts anderem gut sind, als Menschen und andere Tiere zu beißen. Was viele nicht wissen, ist, dass Sokas nicht überall diesen schlechten Ruf genießen, sondern als Kindersitterhunde geschätzt und beliebt sind und in vielen Ländern für ihre besonders hohe Reizschelle geschätzt werden. Das heißt, dass solche Hunderassen nur sehr schwer zu reizen sind und nur in absoluten Ausnahmefällen Menschen beißen.
Bei der Diskriminierung der Sokas vergessen viele Menschen, dass es sich bei diesen Tieren genauso um Lebewesen mit Gefühlen und Empfindungen handelt, wie das bei uns Menschen der Fall ist. Wenn wir sie diskrimieren und sich deshalb z.B. in Tierheime stecken, empfinden sie ebenso wie wir Angst, Einsamkeit und Trauer. Viele dieser Hunde müssen ein Leben lang einsam in Tierheimzwingern leben und nicht wenige sterben dort einsam und ohne menschliche Wärme.
Ihre Halter werden diskriminiert, in dem sie z.B. auf der Strasse ohne ersichtlichen Grund schamlos angestarrt werden, indem man sie ohne ersichtlichen Grund beleidigt und manchmal sogar körperlich angreift. Und das alles, obwohl es sich vorwiegend um anständige Menschen mit einer hohen Sozialkompetenz handelt.
Selbstverständlich gibt es auch Halter dieser Rassen, die ihre Hunde für ihr Ego Missbrauchen und die Hunde so halten, dass sich aus ihnen Sozialgestörte Hunde entwickeln, die ein aggressives und unsoziales Verhalten zeigen. Dies sind aber die absoluten Ausnahmen und solche Halter existieren bei anderen Hunderassen gleichermaßen.
Hier im Forum wird Dir jeder bestätigen, dass es sich bei seinen Sokas um absolut freundliche und liebenswerte Tiere handelt.
Wenn Du mich persönlich fragen würdest, weswegen Sokas eigentlich diskriminiert werden, dann kann ich Dir aus Überzeugung sagen, dass es rein aus Angst und Vorurteilen geschieht, aber völlig unberechtigt ist.
Gruß
Konstantin