Mittlerweile liegen mir auch so einige Details von einem anderen Fall vor.
Da stand ein Hof zur Versteigerung stand, auf dem viele Tiere die letzte Zuflucht gefunden hatten; die Frau, die sie privat aufgenommen hatte, wohnte dort auch. Von dem Versteigerungserlös waren dieser Frau 200.000 De-Mark auszuzahlen.
Ersteigert hatte den Hof: Frau Jedermann. Bzw. ein neu-gegründeter Verein in dessen Vorstand sie war und der den Hof samt den Tieren fortan "förderte". Die 200.000 De-Mark wurden nicht an die Frau ausbezahlt, sondern als zinsloses Darlehen plus Wohnrecht, dem Förderverein überlassen.
Die Fortsetzung der Geschichte liesst sich exakt so, wie die bereits beschriebene Situation auf dem Gnadenhof. Unbezahlte Rechnungen, nachlassende und zuletzt ganz ausbleibende Futterbestellungen, immer unhaltbarere Zustände auf dem Grundstück aufgrund nicht durchgeführter Reparaturen, usw. usw.
Da sass nun also eine Frau, die eigentlich alles andere als mittellos war zwischen ihren Tieren und sah ihnen hilflos beim Verhungern und dem Hof beim Verfallen zu. Also kündigte sie dem Verein das Darlehen - schlicht und ergreifend aus ihrer Notlage heraus, als einzig verbliebene Alternative.
Der Förderverein von Frau Jedermann meldete daraufhin den Konkurs an und der Hof kam in die Zwangsversteigerung.
Dies bedeutete für die Frau nicht nur den Verlust ihres Wohnrechts, sondern für ihre Tiere auch den sicheren Tod - ein neuer Interessent hatte dies auch bereits unmissverständlich klargestellt.
Es folgte eine unglaubliche Hilfsaktion, ausschließlich auf privater Initiative hin, bei der es auch gelang, einen privaten Radiosender mit ins Boot zu bekommen. Der Verein selbst - hielt sich vornehm zurück.
So gelang es der Frau, bei der Zwangsversteigerung den Zuschlag für den Hof zu erhalten und so auch ihre Tiere zu retten.
Nicht lange danach wurde ein neuer Verein gegründet, wieder unter der Federführung von Frau Jedermann. Und bald schon hatte man ein neues Objekt gefunden: private Tierhalter, die für den Verein als Gnadenhof fungieren sollten. Und weil deren Wohnverhältnisse zu klein waren, zogen die Leute um auf das Gelände des jetzigen Gnadenhofes...