Ich denke, ohne die Hintergründe zu kennen, kann man dazu ganz schlecht etwas sagen.
Möglicherweise hat die Frau nach ihrer eigenen Schwangerschaft eine postpartale Psychose entwickelt, denn die Begründung, warum das Kind nun nicht mehr in die Familie passt, klingt doch scheinlogisch und arg abenteuerlich.
Auf der anderen Seite ist es glaube ich oft so, dass "relativ" normale Konflikte, die auch in Nicht-Adoptionsfamilien (oder zB auch Nicht-Stieffamilien) vorkommen, z.B. extreme Eifersucht aufs neue Geschwisterchen bis hin zu offener Aggression, die Trotzphase im Kleinkindalter oder auch typischer Pubertätsknatsch von den Eltern, aber später (Pubertät) eben auch oft von den Kindern darauf geschoben werden, dass es "eben adoptierte Kinder sind, und nicht die eigenen, und man eben doch nicht zueinander passt." (Alternativ: Die Stiefeltern, nicht die eigenen...)
Und oft kommt es dann zum Bruch - also, spätestens in der Pubertät, vorher wohl eher nicht so häufig.
Diesen Ausweg haben Nicht-adoptierte Kinder bzw. die dazugehörigen Eltern nicht, die müssen sich dann weiter miteiander herumschlagen bzw. das eigentliche Problem direkt angehen.
Möglicherweise ist das hier auch so.
Und vielleicht würden die Leute, wenn es ihr eigenes Kind wäre, sagen, es sei geistig behindert oder verhaltensgestört oder was auch immer das Problem ist... und hier schieben sie alles auf die Adoption. Weil es geht.
Das ist schon traurig.