@ Bell und Brinja:
So arbeiten wir in der Hundeschule mit der Schleppleine (Kurzfassung
Angefangen wird mit einer 5m Schleppleine und ohne Ablenkung Die Leine bleibt in der ersten Zeit immer in der Hand. Den Hund abrufen und wenn er nicht sofort reagiert, dann in die entgegengesetzte Richtung weglaufen (Leine in der Hand behalten). Auch wenn der Hund an der lockeren Leine wo anders hinmöchte als Du, dann ebenfalls schnell die Richtung ändern.
Wenn das alles ohne Ablenkung gut klappt, dann steigert man die Ablenkung langsam. Immer wenn er eine ganze Zeit sicher reagiert, dann wird langsam die Ablenkung immer grösser. Bis man irgendwann tatsächlich dort übt, wo es Wild hat (mein Hasenbeispiel im Stadtpark). Kommt der Hund bei jedem Hier, dann kann man auf eine längere Leine umsteigen (10m). Damit fängt man wieder bei weniger Ablenkung an und steigert es genauso wie mit der 5m Leine. Ist man wieder beim Wild angelangt und alles klappt, dann das gleiche mit der 15m Leine... Die ganze Steigerung mit der jeweiligen Leine dauert aber mehrere Wochen.
Wichtig ist, dass der Hund immer an der Leine bleibt und nie Erfolg hat bei einem "Hier" nicht zu kommen. Das ganze hat nun schon einige Zeit gedauert. Klappt es an der 15m Leine mit jeder Ablenkung, dann kann man anfangen die Leine schleppen zu lassen, aber immer in der Nähe des Leinenendes bleiben, damit man gegebenenfalls draufstehen kann. (es ist besser eine Leine ohne Handschlaufe zu verwenden, damit sie nicht hängenbleibt).
Nun wird wieder die Ablenkungsdosis gesteigert bis zu dem Punkt, wo sich der Hund auch bei Wild abrufen lässt.
Dann fängt man an, von der Leine einen halben Meter abzuschneiden und übt wie gehabt weiter. Nach vielen Wochen ist dann von der Leine nur noch ein kleines Stückchen übrig, das aber weiter am Geschirr (Halsband) dranbleibt. Irgendwann kann man auch darauf verzichten.
Was auch hilfreich ist, dass man ab und zu auch wenn alles gut klappt wieder ein paar Trainingsschritte zurück geht und so das ganze vertieft.
Das wichtigste von Anfang an, ist natürlich das grosse Fest, welches man jedesmal mit dem Hund feiert, wenn er abgerufen wurde. Nicht nur ein bissel Lob, sondern so, dass der Hund merkt, dass er es toll macht.
Eine geringe, gut dosierbare Ablenkung für die Anfänge haben wir so gemacht:
Wir haben uns im Wald verabredet, jemand versteckt sich neben dem Weg in den Büschen und hat ein Plüschtier (in Hasengrösse) an einer Schnur auf dem Weg platziert. Der HF geht mit seinem Hund den Weg lang und sobald der Hund das Plüschtier gesehen hat, wird dieses bewegt und langsam über den Weg gezogen... hierbei lässt sich prima das "Hier" üben.
Manchmal haben wir auch Wildduft-Fährten (gibts zu bestellen beim Jägerbedarf) gelegt und dabei trainiert.
In manche Tierparks darf man auch mit Hund rein, da kann man auch gut trainieren.
Das war jetzt wirklich eine Kurzfassung.
Liebe Grüsse
Tanja